Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1412/2009
Stuttgart,
12/16/2009



Haushalt 2010/2011

Unterlage für die 3. Lesung des Gemeinderats zur öffentlichen Behandlung am 18.12.2009



Zuwendung an die Freunde der Weissenhofsiedlung e.V. Stuttgart für den Betrieb des Weissenhofmuseums im Haus Le Corbusier

Beantwortung / Stellungnahme


Das Le Corbusier-Haus in der Weissenhofsiedlung wurde seit Mitte 2002 überwiegend mit Mitteln der Wüstenrot-Stiftung renoviert und am 26. Oktober 2006 eröffnet. Es wird seitdem von der Stadt unterhalten und gepflegt. Das Amt für Liegenschaften und Wohnen trägt die Unterhaltungs- und Gebäudebetriebskosten; ein Nutzungsentgelt wird nicht erhoben. Der Verein der Freunde der Weissenhofsiedlung betreibt darin ein Museum. Auf den Beschluss des Gemeinderats zur Gemeinderatsdrucksache 986/2003 wird verwiesen.

Für den Betrieb des Museums, das internationale Beachtung findet, erhält der Verein eine jährliche Zuwendung des Kulturamts von derzeit 23.000 Euro. Im Rahmen des Projekts Immo23 sind die für die Gebäudekosten veranschlagten Mittel von 27.000 Euro aus dem Budget des Kulturamts zum Amt für Liegenschaften und Wohnen übertragen worden. Die tatsächlichen Gebäudekosten (incl. Reinigung und Grünpflege) betragen nach Angaben des Amts für Liegenschaften und Wohnen 53.000 Euro (2008) und voraussichtlich
54.000 Euro (2009).

Es hat sich gezeigt, dass trotz bzw. wegen der erfolgreichen Entwicklung des Weissenhofmuseums eine strukturelle Unterfinanzierung des Museumsbetriebs vorliegt. Näheres zur Arbeit und Entwicklung des Museums ist aus der Anlage ersichtlich. Der Verein hat daher eine Aufstockung des Zuschusses für den Betrieb des Museums beantragt. Das fachkundige Engagement seiner Mitglieder ist ein Glücksfall für die Weissenhofsiedlung und das Museum. Hierbei ist auch an die Bemühungen um die Anerkennung der Siedlung als Weltkulturerbe zu denken, die für 2011 erhofft wird.

Die Vereinsvorsitzende, Frau Kletzin, hat mit Schreiben vom 28.10. und 05.11.2009 die finanzielle Situation des Weissenhofmuseums geschildert und dargelegt, dass ohne ausreichende finanzielle Ausstattung der Bankrott des Vereins im Jahr 2011 zu erwarten ist. Als Vereinsvorsitzende müsse sie daher „die Notbremse ziehen“. Letztlich würde dies bedeuten, dass der Verein gezwungen wäre, den öffentlichen Betrieb des Museums einzustellen.

Letztlich geht es um die Frage, ob ein sehr erfolgreiches Stuttgarter Museum, das zu den „Aushängeschildern“ der Stadt zählt, die für seinen Betrieb nötigen Mittel bekommt. Der Betrieb des Museums liegt im Interesse der Stadt.

Seitens des Vereins wurde als Konsolidierungsbeitrag vorgeschlagen, das Eintrittsgeld für voll zahlende Besucher von 4 Euro auf 5 Euro ab dem 2. Halbjahr 2010 zu erhöhen. Dies sollte in jedem Falle realisiert werden, um den Zuschussbedarf zu senken, was sich ab 2011 in vollem Umfang auswirken würde. Wegen Vorausbuchungen und Veränderungen bei Auszeichnungen und Tickets ist die Erhöhung nicht früher möglich. 2010 ist dadurch eine Ergebnisverbesserung um rd. 3.800 Euro zu erwarten, ab 2011 tritt voraussichtlich eine jährliche Ergebnisverbesserung um rd. 13.600 Euro ein.

2010 benötigt der Verein eine städtische Zuwendung von 46.200 Euro und von 36.400 Euro ab 2011. Dies wäre gegenüber bisher ein Mehrbedarf von 23.200 Euro (2010) bzw. 13.400 Euro (2011). Damit müsste der Verein aus heutiger Sicht in der Lage sein, das Museum im bisherigen Umfang zu betreiben.

Aus Sicht der Kulturverwaltung sollten in den Haushalten 2010 und 2011 die genannten benötigten Beträge veranschlagt werden. Das Budget des Kulturamts wäre entsprechend dem Bedarf zu erhöhen.





Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

keine




Dr. Susanne Eisenmann