536/2005 Vorlage KSD-Redaktionssystem

Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T

GRDrs 536/2005

Stuttgart,

07/06/2005

Wirtemberg Gymnasium in Stuttgart-Untertürkheim, Lindenschulstr. 20
IZBB - Maßnahme - Anbau einer Mensa mit Betreuungsräumen
- Baubeschluss -

Beschlußvorlage

Vorlage an	zur	Sitzungsart	Sitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik Verwaltungsausschuss Gemeinderat	Vorberatung Vorberatung Beschlussfassung	nichtöffentlich nichtöffentlich öffentlich	19.07.2005 20.07.2005 21.07.2005

Beschlußantrag:

1. Dem Anbau einer Mensa am Wirtemberg Gymnasium im Lindenschulzentrum in Stuttgart-Untertürkheim im Rahmen des Investitionsprogramms des Bundes – Zukunft, Bildung und Betreuung 2003 – 2007 (IZBB-Maßnahme) nach den Plänen des Architekturbüros N. N. (Name wurde aus Datenschutzgründen gelöscht) und dem vom Hochbauamt geprüften Kostenanschlag vom 01.06.2005 mit Gesamtkosten von € 2.500.000,- wird zugestimmt.

2. Der Gesamtaufwand in Höhe von 2.500.000 € ist aus Mitteln des Vermögenshaushalts wie folgt zu decken:

2005	AHSt. 2.2300.9420.000-0710	- Erweiterung	1.050.000 €
2006	AHSt. 2.2300.9420.000-0710	- Erweiterung	1.300.000 €
2006	AHSt. 2.2300.9350.000-0710	- Erweiterung	150.000 €

Begründung:

1. Beschlüsse

Dem Bauvorhaben wurde mit dem Grundsatzbeschluß über die Beantragung von Fördermitteln nach dem IZBB-Programm vom 28.01.2004 im Verwaltungsausschuss zugestimmt (GRDrs 48/2004).

Im Rahmen der Beschlußfassung über die vierte Tranche der Anträge auf Fördermittel nach dem IZBB-Programm am 27.10.2004 wurde über den ergangenen Bewilligungsbescheid berichtet und die Finanzierung der Komplementärmittel im Verwaltungsausschuß beschlossen (GRDrs 912/2004).

2. Städtebauliche Situation / Standort

Im Hof des Wirtemberg Gymnasiums auf der Nordseite des Altbaus wird der schmale, 2-geschossige Anbau an das bestehende Schulhaus angelagert. Eine “Glasfuge” löst das neue Gebäude von dem unter Denkmalschutz stehenden Altbau des Wirtemberg Gymnasiums ab.

3. Raumprogramm

EG	Speise- und Betreuungsraum	265 m²
	Küchenbereich (Vollküche)	70 m²
OG	Selbstorganisiertes Lernen	68 m²
	Internetcafé	42 m²
	Fitnessraum	40 m²
	Entspannung und Meditation	32 m²

	Gesamtprogrammfläche Neubau	517 m²

Zusätzlich werden im Altbau Nebenflächen für die Mensa (Lagerräume, Toiletten) mit 200 m² umgebaut. Im Aussenbereich werden für die Ganztagesbetreuung ein Kleinspielfeld, eine Finnenbahn, eine Kugelstoßanlage sowie Tischtennisplatten und Bänke errichtet.

4. Kosten

Der Grundsatzbeschluß wurde im Verwaltungsausschuss am 28.01.2004 mit 2,5 Mio € gefasst (GRDrs 48/2004). Die Finanzierung der 2,5 Mio € wurde am 27. 10.2004 mit einem bewilligten Zuschuß von 1.028.000 € und voraussichtlichem, städtischen Anteil (Komplementärmittel) von 1.472.000 € bewilligt (GRDrs 912/2004).

In einem Zwischenbescheid des Oberschulamtes vom 28. April 2005 wurden zusätzlich 110.000 € für Ausstattung bewilligt. Der städtische Anteil beträgt dem entsprechend 1.362.000,- €. Der Kostenanschlag vom 01. 06.2005 endet mit Gesamtkosten einschließlich Ausstattung in Höhe von 2.500.000,- € (Neubau 2,115 Mio €, Umbaumaßnahmen Altbau 237.000,- Mio €, Ausstattung 148.000,- €). Darin enthalten sind Mehraufwendungen für eine erschwerte Gründung, die wegen der unter dem Anbau verlaufenden Tunneltrasse von Stuttgart 21 notwendig wird, sowie Vorgaben des Landesdenkmalamtes für die Gestaltung der Fassade. Mit einem Kostenkennwert von 443,- €/m³BRI liegt das Projekt im Bereich der BKI-Werte (von 264,- mittel 390,- bis 522,-).

5. Termine

Nach den Förderrichtlinien des Bundes muß innerhalb eines Jahres nach Eingang des Bewilligungsbescheids mit dem Bau begonnen werden. Es muß daher spätestens am 28. Juli 2005 mit dem Bau begonnen werden. Unter der Voraussetzung der für Juni erwarteten Baugenehmigung und des rechtzeitigen Baubeschlußes ist dies aus technischer Sicht möglich.

Die Hauptgewerke sind derzeit ausgeschrieben. Die Auftragserteilung erfolgt unverzüglich nach dem Baubeschluß. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 11 Monate.

Finanzielle Auswirkungen

Für das Vorhaben muss mit nachstehenden, anhand vergleichbarer Objekte ermittelter Folgelasten gerechnet werden:

Folgeausgaben:
Es entstehen keine zusätzliche Personalausgaben	€
Betriebs- und Sachausgaben	62.000 €
Abschreibungen	75.000 €
Verzinsung des Anlagekapitals	103.500 €
Summe Folgeausgaben	240.500 €
Folgeeinnahmen:	./. €
Folgelasten jährlich:	240.500 €

Beteiligte Stellen

Die Referate KBS, USO und WFB haben die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-

Dirk Thürnau
Bürgermeister

Anlagen

1: Baubeschreibung
2: Gesamtzusammenstellung, Kostenanschlag
3: Lageplan
4: Energetisches Datenblatt

Anlage 1 zur GRDrs 536/2005

Baubeschreibung

Ganztagesbetreuung

Das Wirtemberg-Gymnasium in Stuttgart-Untertürkheim, Lindenschulstrasse 20, soll im Rahmen des IZBB-Programms auf dem Schulgelände neue Räume für die Ganztagesbetreuung erhalten. Ein warmer Mittagstisch soll an 5 Wochentagen zusammen mit einem entsprechenden Betreuungsangebot für ca. 250-300 Schüler angeboten werden.

Standort / Entwurfskonzept

Aus Gründen des Denkmalschutzes soll die Gesamtwirkung des bestehenden Schulhauses so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, der Eingriff in die bestehende Bausubstanz soll möglichst gering sein. Der schmale, 2-geschossige Anbau wird daher im nördlichen, zum Wasserkraftwerk hin liegenden Hof an den denkmalgeschützten Altbau angelagert. Eine Glasfuge in Form eines Oberlichtbandes löst den Anbau vom denkmalgeschützten Altbau ab, so daß die alte Schulhausfassade im Neubau erlebbar bleibt. Die Fuge dient auch zur Belichtung der Raumtiefe des Speisesaals im Erdgeschoß und des Flurs im Altbau. Das Verblendmauerwerk der Fassade nimmt das Material des 2001 fertiggestellten Anbaus an der Lindenrealschule auf.

Der Speise- und Betreuungsraum mit angegliederter Küche ist im Erdgeschoß dem Pausenhof zugeordnet und direkt an das ehemalige Haupttreppenhaus des alten Schulgebäudes angebunden.

Da das heutige Erdgeschoß das ehemalige Untergeschoß der Schule ist, hat es nur eine Raumhöhe von 3m. Für die Küche mit Essensausgabe ist die vorgegebene Höhe ausreichend. Um dem Speisesaal bei seiner Größe trotzdem eine ansprechende innenräumliche Dimension zu geben, ist im vorderen Bereich ein Luftraum über beide Erweiterungsgeschosse geplant. Somit ist auch eine multifunktionale Nutzung für z.B. JonglierAG, Theater-und MusikAG und “Debating” im Rahmen der Betreuung möglich.

Die im Obergeschoß liegenden Räume für Entspannung und Fitness sind eher introvertiert. Das selbstorganisierte Lernen (SOL) und das “Internetcafé” sind räumlich differenziert, aber optisch durch eine Glaswand verbunden und mit einer Galerie zum Speisesaal geplant.

Die Verbindung über die Galerie zu dem Speise- und Betreuungsraum im Erdgeschoß lässt den Neubau zu einem lebendigen Zentrum der Schule werden.

Lagerräume für die Küche, Abstellräume für die Mehrfachnutzung des Saales sowie die notwendigen WC-Anlagen sind im Altbau geplant. Der Anbau ist behindertengerecht zugänglich.

Baukonstruktion und Materialien

Wegen der für Stuttgart 21 geplanten neuen Bahntrasse, die direkt unter dem Wirtemberg-Gymnasium hindurchführen wird, wird zur Vermeidung von Setzungen eine aufwendigere Gründung notwendig. Alle tragenden Bauteile sind aus Stahlbeton, nichttragende Innenwände sind aus Mauerwerk bzw. im Altbau aus Gipskarton. Die Aussenwände sind gedämmt und aus Gründen des Denkmalschutzes mit Verblendmauerwerk verkleidet.

Die Fassadenverglasung ist eine Aluminium-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit integrierten Lamellenfenstern zur Belüftung und Entrauchung. Im Bereich des Oberlichtbandes ist als Sonnenschutz eine Bedruckung vorgesehen, an der Fassade ist auf Grund der Nordorientierung kein Sonnenschutz notwendig.

Zur Reduzierung der Energie- und Investitionskosten ist es sinnvoll, den Glasanteil an der Fassade und am Dach zu reduzieren und durch ein geschlossenes Bauteil zu ersetzen, da dadurch die Wärmeverluste reduziert werden. Dies wurde mit Ausnahme der Glasfassade Nordseite Mensa und der Glasfuge erreicht; hier waren Anforderungen aus denkmalschutz- und gestalterischen Gesichtspunkten zu berücksichtigen.

Die Wandoberflächen der Innenräume sind verputzt und gestrichen.

Als Bodenbelag kommt im Saal und im 1.Obergeschoß Linoleum zur Ausführung. In den Nassräumen und im Küchenbereich sind Fliesen vorgesehen.

Im ganzen Gebäude sind abgehängte Decken, teilweise als Akustikdecken, vorgesehen.

Das Flachdach wird extensiv begrünt.

Haustechnik

Die Wärme- und Stromversorgung sowie die Datenversorgung erfolgt über die bestehenden Systeme. Der Speisesaal wird natürlich belüftet. Die Küche erhält eine mechanische Be- und Entlüftung, die Nebenräume der Küche sowie innenliegende Räume erhalten eine Abluftanlage.

Die Verlegung der Elektro-, Heizung und Sanitärinstallation erfolgt unter Putz bzw. im abgehängten Deckenbereich. Der SOL-Raum und das Internetcafe´im 1.OG werden über Brüstungskanäle versorgt, ein Bodentank mit Elektro- und Datenanschluß ist für einen mobilen Beamer vorgesehen.

Der Saal wird flächig mit Einbauleuchten ausgeleuchtet, ebenso die Räume im 1.Obergeschoß. Der Bereich der Glasfuge entlang des Altbaus erhält Wandstrahler. Die Beleuchtung der Küche ist in die Lüftungsdecke integriert.

Der Saal ist für eine elektroakustische Anlage mit Leerrohren vorgerichtet, ebenso für die Installation eines an der Galerie wandhängenden Beamers.

Die Küche ist als vollständig ausgestattete Kochküche für 250 - 300 Essen in 2 Schichten geplant.

Aussenanlagen

Für die Ganztagesbetreuung werden im Aussenbereich ein Kleinspielfeld 16 m x 30 m, eine Finnenbahn, eine Kugelstoßanlage, zwei Tischtennisplatten sowie Turn- und Klettergerüste in den bestehenden Aussenanlagen eingebaut. Die Maßnahmen im direkten Umfeld des Neubaus beschränken sich auf Anpassungs- und Wiederherstellungsarbeiten der bestehenden, in Anspruch genommenen Flächen.

Da der südliche Schulhof wegen Deckensanierungsarbeiten zur Zeit noch mit Container-Klassenzimmern belegt ist, können ein Teil der Maßnahmen erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden.

Aufgestellt: Stuttgart, den 1.6.2005
N. N. (Name wurde aus Datenschutzgründen gelöscht)