Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau
Gz: St 6122-3
GRDrs 971/2001
Stuttgart,
10/24/2001



Sanierung Feuerbach 2 - Ost -
Modernisierung der denkmalgeschützten Rheinstahlhalle durch die
Stiftung Pragsattel - Theaterhaus Stuttgart
Erhöhung des Baukostenzuschusses

GRDrs 290/1998, 351/2000, 642/2001




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuß
Gemeinderat
Vorberatung
Kenntnisnahme
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
nichtöffentlich
nichtöffentlich
öffentlich
06.11.2001
07.11.2001
14.11.2001
15.11.2001



Beschlußantrag:
  1. Der Gemeinderat missbilligt das Handeln des Vorstandes der Stiftung Pragsattel - Theaterhaus Stuttgart, durch die Erweiterung des Bauprogramms den vertraglich vereinbarten Kostenrahmen nicht einhalten zu können, und fasst den unter Ziffern 2 bis 4 aufgeführten Beschluss unter dem Vorbehalt, dass die zuständigen Stiftungsorgane im Einvernehmen mit den Finanzgebern einen Generalbevollmächtigten mit allen Kompetenzen für die weitere Durchführung der Baumaßnahme bestellen, mit dem Ziel, ein funktionsfähiges Theaterhaus möglichst kostengünstig fertigzustellen.

    Der Bevollmächtigte soll nach einer Bestandsaufnahme dem Gemeinderat raschestmöglich einen Bericht erstatten. Dabei geht der Gemeinderat von der Erwartung aus, dass der Mehrbetrag von 7,4 Mio. DM nicht überschritten wird.
  2. Dem geänderten Bauprogramm (Modernisierung) für Theaterhaus und Musik der Jahrhunderte nach den Plänen des Architekturbüros plus +, bauplanung GmbH, Hübner - Forster - Hübner, Goethestr. 44, 72654 Neckartenzlingen vom 04.09.2001 wird zugestimmt.
  3. Der Erhöhung des Kostenerstattungsbetrags von bisher 9.498.000,00 DM um 2.205.000,00 DM (1.127.398,60 Euro) auf nunmehr 11.703.000,00 DM wird zugestimmt.
  4. Der erhöhte Baukostenzuschuss wird bei AHSt. 2.6150.9870.000 VKZ 0530 - Sanierung Feuerbach 2 - Ost -, Kostenerstattungsbetrag für private Gebäude - wie folgt gedeckt:
    2002
    1.205.000,00 DM
    (616.106,72 e)
    2003
    1.000.000,00 DM
    (511.291,88 e)
    Summe
    2.205.000,00 DM
    (1.127.398,60 e)


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Es wird Bezug genommen auf GRDrs. 642/2001 vom 24. Juli 2001 in welcher der Ausschuss für Umwelt und Technik und der Verwaltungsausschuss über die Kostensteigerung informiert wurde.

Die Änderungen in der Planung und die Erschwernisse die während der Bauzeit aufgetreten sind, haben zu einer Kostensteigerung geführt. Die Gesamtkosten der Modernisierungsmaßnahme Rheinstahlhalle erhöhen sich nach Prüfung durch den Modernisierungsbetreuer von 16.122.000,00 DM um rund 7,4 Mio. DM netto auf nunmehr 23.516.000,00 DM.

Der größte Teil dieser Kostensteigerung entsteht aus nutzungsabhängigen und somit nicht aus Sanierungsförderung zu tragenden Kosten. Der Anteil, der auf die Sanierungsförderung entfällt beträgt 2,75 Mio. DM und der Betrag um den sich der Kostenerstattungsbetrag erhöht, beträgt rund 2,2 Mio. DM. Um dies abzudecken, ist es erforderlich eine Ergänzungsvereinbarung auf der Grundlage des geänderten Bauprogramms des Theaterhauses abzuschließen.

Für die Änderungen wurde ein Baugesuch eingereicht, das vom 04.09.2001 datiert und sich erheblich von der Planung, die dem Beschluss vom 8. Oktober 1998 zugrunde lag, unterscheidet.

Finanzielle Auswirkungen
Im Entwurf der mittelfristigen Finanzplanung 2001 bis 2005 stehen die Mittel in der Bau (Pauschale) grundsätzlich zur Verfügung. Gegebenenfalls ist in späteren Jahren, sofern die beantragte Förderrahmenaufstockung vom Land Baden-Württemberg nicht bewilligt wird, eine bisher in den Vorbereitenden Untersuchungen beinhaltete Maßnahme aufgrund der Mehrkosten nicht mehr realisierbar. Der Zuschuss wird mit 60 % vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Landessanierungsprogramms (LSP) bezuschusst.


Beteiligte Stellen

Referat F
Referat KBS





Matthias Hahn
Bürgermeister


Anlagen



Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Darstellung der Gesamtfinanzierung
Anlage 1 zur GRDrs Nr. 971/2001



Ausführliche Begründung:

Die Stiftung "Pragsattel-Theaterhaus Stuttgart" hat mit Schreiben vom 30. Mai 2001 an die Verwaltung eine Übersicht mit der aktuellen Kostenentwicklung der Modernisierungsmaßnahme Rheinstahlhalle vorgelegt. Hierüber wurde der Ausschuss für Umwelt und Technik und Verwaltungsausschuss mit der Mitteilungsvorlage GRDrs. 642/2001 informiert. Dabei hat das vom Theaterhaus beauftragte Architketurbüro plus+, Prof. Hübner festgestellt, dass es bei der Modernisierung der Rheinstahlhalle zu einer Kostensteigerung von rund 6,2 Mio. DM kommen wird.
Eine Überprüfung durch den von der Stadt beauftragten Modernisierungsbetreuer, das Büro ORplan, ergab, dass die Mehrkosten höher sind als von der Stiftung angenommen. Die nunmehr errechneten Mehrkosten betragen rund 7,4 Mio. DM netto.

Entscheidend für die Kostenmehrungen sind die Erweiterung des Raumprogramms und dadurch der Gebäudekubatur (z.B. durch zusätzliche Lagerräume im UG) und vor allen Dingen die Erweiterung der theaterhausspezifischen technischen Anlagen und Ausstattungen und die sich dadurch ergebenden zusätzlichen Planungsleistungen.
Weitere Ursachen für die Kostenmehrungen sind:
- die schlechte Bausubstanz einiger Bauteile, die erst während der Baumaßmnahme festgestellt wurde
- die Kontamination von Bauteilen und Böden, die erst bei Abbruch erkannt wurden
- zusätzliche Sicherheitsanforderungen der Prüfstatik
- zusätzliche planerische und gutachterliche Leistungen.

Daraus ergibt sich, dass der größte Teil der Kostensteigerung aus nutzungsabhängigen und somit nicht aus der Sanierungsförderung zu tragenden Kosten entsteht. Der Anteil, der auf die Sanierungsförderung entfällt beträgt rund 2,75 Mio. DM. Aufbauend auf diese im Rahmen der Sanierung förderfähigen Modernisierungskosten kann der Baukostenzuschuss für die Stiftung um rund 2,2 Mio. DM (80 %) erhöht wurden. Die Stiftung selbst hat einen weiteren Eigenanteil von 551.000 DM (20 %) zu erbringen.

Der Kostenerstattungsbetrag erhöht sich absolut von bisher 9.498.000 DM (4.856.250 Euro) um 2.205.000 DM (1.127.398,60 Euro) auf nunmehr 11.703.000 DM (5.983.648,89 Euro).

Für die Erhöhung des Kostenerstattungsbetrages aus Sanierungsmitteln wurde ein Antrag auf Aufstockung des Förderrahmens beim Land gestellt.



Das Theaterhaus hat mit Schreiben vom 7. September 2001 Maßnahmen zur Einsparung von Kosten i.H.v. rund 1,5 Mio. DM vorgeschlagen. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um szenetechnische Einrichtungen von rund 1,15 Mio. DM, also um rein nutzungsabhängige theaterbetriebsbedingte Kosten.

Bezüglich der nutzungsunabhängigen Einsparvorschläge wurde auf das Vordach im Eingangsbereich aus Denkmalschutzgründen verzichtet.
Bei den Vorschlägen, wie
- Wände, Türen und Zargen werden nicht gestrichen
- die geplante Spindeltreppe im Foyer wird weggelassen
- es wird kein Sonnenschutz an der Westfassade angebracht
handelt es sich um ein Einsparpotenzial von rund 160.000 DM (81.807 Euro).

Bei Umsetzung dieser Einsparvorschläge müßte die Erhöhung des Kostenerstattungsbetrages von 2,205 Mio. DM auf 2,045 Mio. DM reduziert werden.

Die neue Planung macht eine Ergänzung der bestehenden Modernisierungsvereinbarungen notwendig, denn sonst könnten keine weiteren Teilbeträge ausbezahlt werden.