Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft und Krankenhäuser
Gz: WK
GRDrs 1056/2001
Stuttgart,
11/06/2001



Eigenbetriebe Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart sowie Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder
hier: Wirtschaftspläne 2002 und 2003 sowie Finanzplanung 2001 bis 2005




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Bäderausschuß
Verwaltungsausschuß
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
nichtöffentlich
öffentlich
16.11.2001
23.11.2001
20.12.2001



Beschlußantrag:

1. Die Wirtschaftspläne 2002 und 2003 der Eigenbetriebe Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart und Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder werden wie folgt festgesetzt:

Kur- und Bäderbetriebe
Stuttgart
Kur- und Bäderbetriebe
Hallen- und Freibäder
2003
2002
2003
2002
Euro
Euro
Euro
Euro
1.1
    im Erfolgsplan mit
    - Erträgen in Höhe von
12.148.000
11.997.000
4.199.000
4.147.000
    - Aufwendungen in Höhe von
16.640.000
16.504.000
11.570.000
11.450.000
    - einem Jahresverlust von
4.492.000
4.507.000
7.371.000
7.303.000
1.2
    im Vermögensplan mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von
5.827.000
5.862.000
8.374.000
8.331.000
1.3
    mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen Kreditaufnahmen in Höhe von
0
0
0
0
1.4
    mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen Verpflichtungs-
    ermächtigungen von
0
0
0
120.000
2.
    Der Höchstbetrag der Kassenkredite wird festgesetzt auf
2.429.600
2.399.400
839.800
829.400

3. Der Finanzplanung 2001 bis 2005 wird zugestimmt.

4. Den Stellenübersichten zu den Wirtschaftsplänen 2002 und 2003 wird zugestimmt.


Begründung:


Im Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart schließt der Erfolgsplan 2002 mit einem Jahresverlust von 4.507 TEuro, der Erfolgsplan 2003 mit einem Jahresverlust von 4.492 TEuro.

Die Erträge in Höhe von 11.997 TEuro in 2002 bzw. 12.148 TEuro in 2003 setzen sich wie folgt zusammen:

2003
2002
Euro
Euro
      - Umsatzerlöse Mineralbäder Cannstatt und Leuze aus
      Schwimmbad, Sauna und Gesundheitszentrum MB Cannstatt
7.720.000
7.620.000
      - Kostenersätze des Eigenbetriebes Hallen- und Freibäder
      sowie der UA 5725 Traglufthalle und 5726 HB Untertürkheim
2.050.000
2.050.000
      - sonstige betriebliche Erträge (Mieten, Pachten u.ä.)
492.000
441.000
      - Erträge aus Beteiligungen
1.636.000
1.636.000
      - Zinserträge
250.000
250.000
      gesamt
12.148.000
11.997.000

Die Aufwendungen in Höhe von 16.504 TEuro in 2002 und 16.679 TEuro in 2003 setzen sich aus folgenden Einzelpositionen zusammen:

2003
2002
Euro
Euro
      - Materialaufwand
1.548.000
1.501.000
      - Personalaufwand
6.564.000
6.490.000
      - sonstige betriebliche Aufwendungen
5.876.000
5.791.000
      - Abschreibungen
1.200.000
1.220.000
      - Zinsen und ähnliche Aufwendungen
1.450.000
1.500.000
      - sonstige Steuern
2.000
2.000
      gesamt
16.640.000
16.504.000

Der Jahresverlust von 4.507 TEuro in 2002 bzw. von 4.492 TEuro in 2003 wird durch eine Entnahme aus der Kapitalrücklage in Höhe von 1.130 TEuro in 2002 bzw. 1.110 TEuro in 2003 sowie durch den Verlustausgleich aus dem städtischen Verwaltungshaushalt von 3.377 TEuro in 2002 bzw. 3.382 TEuro in 2003 gedeckt.

Der Vermögensplan beinhaltet Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 5.862 TEuro in 2002 und 5.827 TEuro in 2003. Die Investitionssumme liegt im Wirtschaftsjahr 2002 bei 655 TEuro, im Jahr 2003 bei 505 TEuro. Kredite zur Finanzierung der Investitionen sind nicht erforderlich, da eine Finanzierung aus liquiden Mitteln der Vorjahre erfolgen kann.

Aus dem städtischen Vermögenshaushalt wird für Kredittilgungsleistungen ein Zuschuss in Höhe von 535 TEuro in 2002 und 665 TEuro in 2003 gewährt.

Die Finanzplanung bis 2005 beinhaltet jährliche Investitionen von 515 TEuro für Erst- und Ersatzbeschaffungen von Einrichtungsgegenständen, Geräten und Betriebsvorrichtungen, die voraussichtlich über eigene liquide Mittel finanziert werden können.

Im Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder schließt der Erfolgsplan 2002 mit einem Jahresverlust von 7.303 TEuro, der Erfolgsplan 2003 mit einem Jahresverlust von 7.371 TEuro.

Die Erträge von 4.147 TEuro in 2002 und 4.199 TEuro in 2003 setzen sich folgendermaßen zusammen:

2003
2002
Euro
Euro
      - Umsatzerlöse Hallen- und Freibäder
3.910.000
3.860.000
      - sonstige betriebliche Erträge (Mieten, Pachten u.ä.)
289.000
287.000
      gesamt
4.199.000
4.147.000

Die Aufwendungen in Höhe von 11.450 TEuro in 2002 und 11.570 TEuro in 2003 setzen sich aus folgenden Einzelpositionen zusammen:

2003
2002
Euro
Euro
      - Materialaufwand
1.746.000
1.701.000
      - Personalaufwand
3.920.000
3.845.000
      - sonstige betriebliche Aufwendungen
3.848.000
3.815.000
      - Abschreibungen
1.880.000
1.900.000
      - Zinsen und ähnliche Aufwendungen
170.000
183.000
      - sonstige Steuern
6.000
6.000
      gesamt
11.570.000
11.450.000

Der Jahresverlust von 7.303 TEuro in 2002 bzw. von 7.371 TEuro in 2003 wird durch eine Entnahme aus der Kapitalrücklage in Höhe von 1.798 TEuro in 2002 bzw. 1.778 TEuro in 2003 sowie durch den Verlustausgleich aus dem städtischen Verwaltungshaushalt von 5.505 TEuro in 2002 bzw. 5.593 TEuro in 2003 gedeckt.

Der Vermögensplan beinhaltet Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 8.331 TEuro in 2002 und 8.374 TEuro in 2003. Die Investitionssumme liegt im Wirtschaftsjahr 2002 bei 705 TEuro, im Jahr 2003 bei 680 TEuro.

Zur Finanzierung der Investitionen sowie für Tilgungsleistungen wird aus dem städtischen Vermögenshaushalt in 2002 ein Investitions- und Tilgungszuschuss in Höhe von 926 TEuro, in 2003 von 901 TEuro gewährt. Eine Kreditaufnahme ist daher in 2002 und 2003 nicht erforderlich.

Die Finanzplanung bis 2005 beinhaltet jährliche Investitionen von 500 TEuro für die jährlich üblichen Erst- und Ersatzbeschaffungen von Einrichtungsgegenständen, Geräten und Betriebsvorrichtungen, die aus heutiger Sicht über entsprechende Zuschüsse aus dem städtischen Vermögenshaushalt oder über Kreditaufnahmen finanziert werden müssen.

Finanzielle Auswirkungen
Beteiligte Stellen

Das Finanz- und Beteiligungsreferat hat die Vorlage mitgezeichnet.




Dr. Blessing
Bürgermeister


Anlagen



Anlage 1 - Ausführliche Begründung:

1. Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart

Erfolgspläne 2002/2003

Erlöse/Erträge

Im Mineralbad Cannstatt setzen sich die Umsatzerlöse von 3.000 TEuro (in beiden Planjahren) aus 1.850 TEuro Schwimmbaderlösen und 1.150 TEuro Kurmittelerlösen zusammen. Für das Mineralbad Leuze erwarten die Kur- und Bäderbetriebe Schwimmbad-/Saunaerlöse in Höhe von 4.620 TEuro für 2002 und 4.720 TEuro für 2003.

Bei beiden Mineralbädern wurde bei der Erlösermittlung im Schwimmbad-/Saunabereich die steigende Tendenz bei den Besucherzahlen berücksichtigt, die sich vor allem aufgrund der gestiegenen Attraktivität infolge der getätigten Investitionen ergab. Durch die außerdem einkalkulierten Preiserhöhungen liegen die für die Planjahre 2002 und 2003 ermittelten Erlöse insgesamt um rd. 228 TEuro bzw. 328 TEuro über dem Ergebnis 2000.

Die Kostenersätze aus Leistungsverrechnungen mit dem Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder sowie mit den Haushaltsunterabschnitten 5725 und 5726 liegen jährlich in der Größenordnung zwischen 2.000 TEuro und 2.200 TEuro, je nachdem, wie viele Leistungen erbracht werden. Die Verrechnung erfolgt nach geleisteten Stunden. Für die Jahre 2002 und 2003 wurde ein Kostenersatz von 2.050 TEuro ermittelt.

Die Planansätze für sonstige betriebliche Erträge liegen in beiden Mineralbädern unter dem Jahresergebnis 2000. Veranschlagt wurden im wesentlichen die auf Miete und Pacht entfallenden Erträge. Im Jahresergebnis 2000 sind außer diesen Miet- und Pachterträgen auch Investitionskostenzuschüsse (bspw. für den Bau eines Abwasserkanals im Mineralbad Leuze) enthalten.

Beteiligungserträge wurden in Höhe von 1.636 TEuro jeweils für 2002 und 2003 eingeplant.

An Zinserträgen wurden 250 TEuro in Anlehnung an das Ergebnis 2000 eingeplant, die sich hauptsächlich aus der Verzinsung der Betriebsmittelkonten ergeben. Für die Höhe ist letztendlich maßgeblich, wie bei relativ kontinuierlicher Einnahmesituation die Mittel für Baumaßnahmen, Energiekosten usw. während des Jahres abfließen. Insoweit ist nur eine sehr grobe Einschätzung möglich.

Kosten

Der Planansatz für Materialaufwand beinhaltet die Steigerungssätze für Energiekosten, die in der Haushaltsausschreibung vorgegeben wurden (Strom +3 %, Heizenergie +5 %). Im Mineralbad Leuze können die Energiekosten dennoch in etwa auf dem Level gehalten werden wie im Jahresergebnis 2000, da Ende 2000 von Dampfversorgung auf eine kostengünstigere Gasversorgung umgestellt wurde. Weitere Einsparungen werden dort durch den Bau des Blockheizkraftwerkes (Fertigstellung in 2001) erwartet. Die Kostensteigerung insgesamt im Vergleich zum Ergebnis 2000 liegt bei 95 TEuro, zum Ergebnis 2003 bei 142 TEuro.

Bei der Veranschlagung der Personalkosten von insg. 6.490 TEuro in 2002 und 6.564 TEuro in 2003 wurden für 2002 die seit 1.9.2001 geltenden tariflichen Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,4 % sowie weitere 2 % für 2003 berücksichtigt. Mit etwa 10 TEuro wirkt sich die höhere Einstufung der Aufsichtskräfte aus (BAT VI b statt BAT VII). Die vorgesehene sukzessive Einführung der Fremdreinigung im Mineralbad Cannstatt ist in 2002 anteilig mit ca. 90 TEuro und in 2003 mit ca.160 TEuro geringeren Personalkosten berücksichtigt. Als Altersteilzeitrückstellungen wurden pro Planjahr 60 TEuro vorgesehen. Je nach aktueller Anzahl der tatsächlichen Altersteilzeitfälle muss die in den vergangenen beiden Jahren gebildete Rückstellung angepasst werden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 5.791 TEuro in 2002 und 5.876 TEuro in 2003 setzen sich folgendermaßen zusammen:

2003
2002
Euro
Euro
      Mietkosten Mineralbad Cannstatt
2.500.000
2.500.000
      Instandhaltungsaufwendungen Mineralbäder Cannstatt und Leuze
880.000
880.000
      Abwasser-, Abfallgebühren, Versicherungen
377.000
376.000
      Grundsteuer Mineralbad Cannstatt
38.000
38.000
      Kostenverrechnungen der städtischen Ämter
316.000
313.000
      Kosten für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
300.000
300.000
      Kosten für Fremdreinigungsdienst Mineralbad Leuze
205.000
200.000
      Kosten für Fremdreinigungsdienst Mineralbad Cannstatt
135.000
75.000
      Erbbauzinsen Mineralbad Cannstatt
117.000
117.000
      EDV-Kosten incl. SAP und IuK-Kosten
132.000
138.500
      Mietkosten Nadlerstraße 4
118.000
118.000
      Umlage Fernsprechkosten
90.000
90.000
      Jahresabschlusskosten, Beratungsgebühren
71.000
71.000
      sonstiges
597.000
574.500
      Gesamt
5.876.000
5.791.000

Die Erhöhung der betrieblichen Aufwendungen gegenüber dem Betriebsergebnis 2000 um 169 bzw. 254 TEuro ergibt sich im wesentlichen durch gestiegene interne Verrechnungskosten der Ämter (+157 TEuro in 2002 und +160 TEuro in 2003) sowie durch die jetzt für das Verwaltungsgebäude Nadlerstraße 4 neu festgelegte Miete in Höhe von 118 TEuro/Jahr (230 TDM). Bisher waren von den Kur- und Bäderbetrieben für diese Miete lediglich 85 TEuro (165 TDM) jährlich eingeplant worden, da noch kein Mietvertrag existierte. Die Kosten für die Einführung von Fremdreinigung im Mineralbad Cannstatt wurden in 2002 mit 75 TEuro und in 2003 mit 135 TEuro einkalkuliert, die jedoch durch Einsparungen bei den Personalkosten (s.o.) mehr als kompensiert werden (Einsparung 2002 ca. 15 TEuro, 2003 ca. 25 TEuro). Auch die Kosten für die Fernsprechanlagen (Leitungsverbindungen, Wartung und laufende Fernsprechgebühren) mussten um rd. 15 TEuro erhöht werden. Andererseits ergibt sich bei der Miete für das Mineralbad Cannstatt eine Mietreduzierung in der Größenordnung um jährlich ca. 100 TEuro, da die Firma Wolff & Müller bei Neuabschluss ihrer Kreditverträge marktbedingt günstigere Zinskonditionen erhielt als bisher, die über die Miete an die Kur- und Bäderbetriebe weitergegeben werden.

Vermögenspläne 2002 / 2003

In 2002 wurden 200 TEuro für Schrankenanlagen zur Abschrankung des badeigenen Parkplatzes im Mineralbad Leuze und in 2003 300 TEuro für die Abschrankung der Parkflächen im Mineralbad Cannstatt eingestellt. Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich, um die Parkplätze, die immer häufiger durch Fremdparker belegt werden, für die steigende Zahl der Badegäste freizuhalten.

Im Mineralbad Cannstatt wurden Mittel zur Durchführung kleinerer Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität der Sauna veranschlagt (Meditationssauna und Sonnenterrasse).

Des weiteren wurden Planungsmittel in Höhe von 50 TEuro zur Ermittlung der Kosten für eine Neubohrung der Wilhelmsquelle veranschlagt. Nach Vorliegen der Gesamtkosten ist eine Mitteleinstellung entweder im Rahmen der Wirtschaftspläne 2004/2005 oder über einen Nachtragswirtschaftsplan 2002/2003 erforderlich. Diese Maßnahme war vom damaligen Kur- und Bäderamt bereits Anfang der 90er Jahre vor der Wiedereröffnung des neuen Mineralbades Cannstatt mit Kosten von 2 Mio. DM im städtischen Vermögenshaushalt veranschlagt worden. Das Tiefbauamt war jedoch nicht in der Lage, die Neubohrung/ Sanierung bis zur Wiedereröffnung in 1994 durchzuführen. Mit der Ausgründung des Eigenbetriebes wurden diese Mittel nicht in den Wirtschaftsplan übertragen, da die Kur- und Bäderbetriebe immer noch keine klare Auskunft über Ausführungszeitpunkt und die Art der Maßnahmendurchführung erhalten konnten. Nun fordert das Amt für Umweltschutz als untere Wasserschutzbehörde eine umgehende Durchführung der Maßnahme.


2. Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder

Erfolgspläne 2002/2003

Erlöse/Erträge

In den Hallenbädern wurden – bedingt durch den Wegfall des Familien- und Sozialpasses sowie aufgrund der baubedingten Schließzeit des Leo-Vetter-Bades (Januar bis vorauss. März/April 2002) – gegenüber dem Rechnungsergebnis 2000 für 2002 um 155 TEuro geringere Erlöse kalkuliert. Obwohl die neue Familiencard in allen Bädern von den Kindern, Jugendlichen und Familien rege genutzt wird, sind in den Hallenbädern Besucherrückgänge zu verzeichnen, die sich wohl weitgehend aufgrund der weggefallenen freien Eintritte für erwachsene Sozial- und Familienpassinhaber ergeben. Eine genaue Analyse ist erst mit Vorliegen des Jahresergebnisses 2001 möglich.

In den Freibädern wurde als Basis für die Erlösermittlung eine Besucherzahl von 620.000 zugrundegelegt, die in etwa in einem "durchschnittlichen" Freibadsommer erreicht werden kann.

Nachdem voraussichtlich innerhalb der beiden nächsten Jahre aufgrund der sich verschlechternden Haushaltslage keine Mittel für bauliche Investitionen zur Verbesserung der Attraktivität in den Hallen- und Freibädern des Eigenbetriebes Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart zur Verfügung stehen werden, ist es aus Sicht der Betreiber äußerst schwierig, weitere Preisanhebungen vorzunehmen, da auf sinkende Besucherzahlen mangels Attraktivität nicht auch noch durch Preiserhöhungen reagiert werden sollte.

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen wurden im wesentlichen die aus Mieten und Pachten sowie aus der Auflösung von Zuweisungen resultierenden Beträge veranschlagt. Sondereinflüsse wie bspw. Zuschüsse für Energiesparmaßnahmen, die in den Vorjahresergebnissen enthalten sind, wurden nicht berücksichtigt, da im voraus weder die Höhe noch der Zeitpunkt des Eingangs kalkulierbar ist.

Kosten

Beim Materialaufwand wurden Energiekostensteigerungen berücksichtigt, was zu einem Mehraufwand gegenüber dem Ergebnis 2000 von 50 TEuro in 2002 und von 96 TEuro in 2003 führt.

Die kalkulierten Personalkosten liegen in 2002 um 270 TEuro und in 2003 um 345 TEuro über dem Jahresergebnis 2000. Maßgeblich für die Erhöhungen sind neben den tariflichen Lohn- und Gehaltssteigerungen (ausgehend vom Ergebnis 2000 für 2001 2 %, für 2002 2,4 % und für 2003 2,0 %) die im neuen Inselbad Untertürkheim auf einen 2-Schichtbetrieb ausgedehnten Öffnungszeiten (Mehrkosten ca. 70 bis 80 TEuro) sowie die Höhergruppierung der Aufsichtskräfte (ca. 15 TEuro). Außerdem ist es den Kur- und Bäderbetrieben in 2001 erstmals gelungen, alle notwendigen Stellen im Aufsichtsbereich zu besetzen. Diese "Vollbesetzung", die in den vergangenen Jahren nie erreicht werden konnte, musste auch in der Veranschlagung der Personalkosten für 2002 und 2003 berücksichtigt werden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden in 2002 mit 3.815 TEuro und in 2003 mit 3.848 TEuro kalkuliert. Sie setzen sich aus folgenden Einzelpositionen zusammen:

2003
2002
Euro
Euro
      - Kostenersätze für Leistungen des Eigenbetriebes KBB
2.050.000
2.050.000
      - Instandhaltungsaufwand für die Hallen- und Freibäder
1.080.000
1.075.000
      - Abfall, Abwasser, Versicherungen
277.000
272.000
      - Kosten für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
67.000
66.000
      - Stadtgärtnerei, Garten- und Friedhofsamt
78.000
78.000
      - Instandhaltungsaufwand für Geräte und Kassenanlagen
58.000
55.000
      - nicht abzugsfähige Vorsteuer
50.000
50.000
      - Sonstiges
188.000
169.000
      gesamt
3.848.000
3.815.000

Die gegenüber dem Ergebnis 2000 in 2002 um 168 TEuro und in 2003 um 135 TEuro geringeren Kosten ergeben sich, weil in der Abrechnung 2000 anteilige Kosten der Inselbadsanierung über den Erfolgsplan abgerechnet werden mussten, da sie reine Instandhaltungsmaßnahmen betrafen (bspw. Sanierung der baulichen Konstruktion am Duschgebäude).

Die Abschreibungen erhöhen sich gegenüber dem Rechnungsergebnis 2000 vor allem aufgrund des modernisierten Inselbades Untertürkheim (in 2002 +223 TEuro, in 2003 +203 TEuro).


Vermögenspläne 2002/2003 und Finanzplanung bis 2005

Die Gesamtsumme der Investitionen liegt bei 705 TEuro in 2002 und 680 TEuro in 2003. Der Einbau einer neuen Wärmerückgewinnungsanlage im Hallenbad Feuerbach bildet dabei den Hauptschwerpunkt der Investitionen. Hierfür sind insgesamt 350 TEuro erforderlich, wovon 230 TEuro in 2002 und die restlichen 120 TEuro in 2003 finanziert werden müssen. In 2002 ist daher eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe der für 2003 benötigten 120 TEuro erforderlich.

Des weiteren wurden für 2002 Mittel für die Installation einer Unterwasser-Videoüberwachungsanlage eingestellt. Diese soll im Freibad Killesberg eingesetzt werden, um Erfahrung zu sammeln, inwieweit eine solche Anlage unterstützend bei der Überwachung der Becken eingesetzt werden kann. Die von der Herstellerfirma im Sommer dieses Jahres durchgeführte Präsentation erschien überzeugend. Nachdem auch im Bäderausschuss wiederholt eine solche Unterwasser-Videoüberwachung gefordert wurde, haben die Kur- und Bäderbetriebe Mittel in Höhe von 90 TEuro in den Wirtschaftsplan 2002 eingestellt. Nicht beinhaltet sind dabei die Kosten der notwendigen baulichen Maßnahmen. Diese werden im Rahmen der Instandhaltungsmittel aufgebracht.

Wie schon in den Mineralbädern, ist auch für das Inselbad Untertürkheim eine Schrankenanlage zur Abschrankung der Parkflächen dringend notwendig, um Fremdparker abzuhalten (Gesamtkosten 150 TEuro).

Für die Freibäder Rosental Vaihingen (in 2002) und Möhringen (in 2003) wurden kleinere Maßnahmen (Kinderspielgeräte, Kinderrutsche, Matschspielplatz) zur attraktiveren Gestaltung der Kinderbereiche eingestellt.

Daneben beinhaltet der Vermögensplan im wesentlichen die jährlich üblichen Mittel für Ersatz- und Neubeschaffungen von beweglichen Einrichtungsgegenständen und Geräten.

Für die Wunschliste 2002/2003 wurde von den Kur- und Bäderbetrieben mit erster Priorität eine Modernisierung des Hallenbades Sonnenberg durch Einbau einer attraktiven Rutschenanlage und Ausbau des Familienbereiches beantragt. Die Gesamtkosten hierfür liegen bei rd. 4.300 TEuro. Im Hallenbad Sonnenberg konnten aus Kostengründen seit seiner Eröffnung im Jahr 1976 keinerlei Investitionen getätigt werden. Dies führt inzwischen dazu, dass kontinuierlich die Besucherzahlen zurückgehen. Nur durch Investitionen, die zu einer Erhöhung der Attraktivität führen, könnte diese rückläufige Entwicklung aufgefangen und ins Gegenteil umgekehrt werden. Aus finanziellen Gründen konnte das Vorhaben nicht in die Vorschlagsliste aufgenommen werden.

Des weiteren wurde für die Wunschliste 2002/2003 der zweite Bauabschnitt der Sanierung und Modernisierung des Inselbades Untertürkheim mit Gesamtkosten von 3.100 TEuro angemeldet. Die Kur- und Bäderbetriebe hatten ursprünglich beabsichtigt, mit dieser Maßnahme (Sanierung des Terrassengebäudes sowie Ausbau und Modernisierung des FKK-Bereiches) direkt im Anschluss an die Freibadsaison 2001 zu beginnen, nachdem der erste Bauabschnitt im Frühjahr 2001 fertiggestellt worden war. Jedoch wurden die dafür notwendigen Mittel im Rahmen der Etatberatungen des Doppelhaushaltes 2000/2001 gestrichen. Aus finanziellen Gründen konnte das Vorhaben nicht in die Vorschlagsliste aufgenommen werden.


3. Stellenübersichten der beiden Eigenbetriebe KBB und KBB, Hallen- und Freibäder

Im Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart reduziert sich die Zahl der Planstellen gegenüber dem Wirtschaftsplan 2001 in 2002 um 2 Stellen auf 171,5 Stellen und in 2003 um eine weitere Stelle auf 170,5 Stellen. Dabei handelt es sich um Handwerkerstellen, die im Rahmen des Maßnahmeplans zur Stellenreduzierung bei den Kur- und Bäderbetrieben (GRDrs 148/1998) noch abgebaut werden müssen.

Aufgrund von Stellenneubewertungen müssen 2 Beamtenstellen (1x von A 11 nach A 12 und 1 x A 12 nach A 13) angehoben werden.

Im Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder reduziert sich die Zahl der Planstellen gegenüber der Stellenübersicht 2001 in 2002 um 2 Stellen und in 2003 um weitere 3 Stellen. Bei allen 5 Stellen handelt es sich um Badewärterstellen, die im Rahmen der Umsetzung der Reinigungskonzeption für die Hallenbäder (GRDrs 148/1998) noch zu streichen sind.

In beiden Betrieben werden damit insgesamt 8 Stellen gestrichen.