Die mit dem Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG) versprochenen finanziellen Erleichterungen sind bei den Krankenhäusern insgesamt nicht angekommen. Durch die Einführung des Gesundheitsfonds und die dadurch bedingte länderbezogene Umverteilung geraten insbesondere die gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg zusehends unter Druck. Vor diesem Hintergrund wird sich die Situation der Budgetverhandlung weiter verschärfen.
Darüber hinaus wird die mittelfristig drohende Angleichung (nach der Korridorphase bis 2014) an einen bundesweiten Basisfallwert die finanzielle Situation der Krankenhäuser, u.a. in Baden-Württemberg, nochmals deutlich erschweren.
Durch diese Rahmenbedingungen sieht sich das Klinikum Stuttgart speziell vor dem Hintergrund der angestrebten „schwarzen 0“ weiterhin ganz besonderen Herausforderungen gegenüber, die einschneidende Maßnahmen notwendig machen. Dabei gilt es, die Leistungsfähigkeit des Klinikums auch angesichts dieser Erschwernisse aufrecht zu erhalten. Zuletzt wurde zum Abbau des Defizits des Olgahospitals auf Veranlassung des Krankenhausträgers ein Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis in den vorliegenden Wirtschaftsplanentwurf eingeflossen ist (ausdrücklich auch strukturelle Veränderungen). In einem zweiten Schritt erhielt der Gutachter den Auftrag, die Maßnahmen zur Zielerreichung weiter zu konkretisieren. Insbesondere gilt es, die bisher im Olgahospital als strukturelle Unterdeckung angesehene Größe (2010: 6,9 Mio. EUR, 2011: 5,0 Mio. EUR) durch Erhöhung der Einnahmen oder Einsparungen auf der Ausgabenseite auszugleichen.
Trotz zum Teil noch schlechter baulicher Infrastruktur müssen zur Kompensation von Kostensteigerungen die Fallzahlen gesteigert und diese mit den Kostenträgern möglichst optimal budgeterhöhend vereinbart werden.
Dennoch konnten die im Rahmen des Projektes „wirtschaftliche Sanierung“ vereinbarten Jahresergebnisse (insbesondere die schrittweise Absenkung des ausgleichpflichtigen Betrags durch den Träger) erwirtschaftet werden. Dies, obwohl seit dem Geschäftsjahr 2007 folgende Zusatzbelastungen aufgebracht werden mussten, die durch Mehrerlöse lediglich teilweise gedeckt werden:
§ 4,3 Mio. EUR aus dem Tarifvertrag Marburger Bund (2007), § 2,9 Mio. EUR aus dem Tarifvertrag Verdi (2007), § 3,0 Mio. EUR durch die 3 %ige MwSt.-Erhöhung (2007), § 0,6 Mio. EUR durch die geringfügige Budgetsteigerungsrate
3) Verlustausgleich, Zuschüsse für Beamtenversorgung, Ausbildungsstätten, Kindertagesstätten, Bauzeitzinsen (vgl. auch Tabelle 2 der Erläuterungen zum Wirtschaftsplan), Finanzierung Psychiatriestellen
4) incl. Sonderpostenzuschüsse aus dem Verkauf Standort Feuerbach und von Personalwohngebäuden