Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft und Krankenhäuser
Gz: OB 5242-00
GRDrs 928/2000
Stuttgart,
11/29/2000



Künftige bauliche Struktur des Klinikums Stuttgart
hier: Weiterentwicklung Olgahospital/Frauenklinik Berg




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Gesundheitsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlußfassung
öffentlich
öffentlich
08.12.2000
14.12.2000



Beschlußantrag:

1. Von den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie der Firma HWP Planungsgesellschaft mbH über den Standort Katharinenhospital für Neubauten des Olgahospitals und der Frauenklinik sowie das künftige Zusammenwirken aller Krankenhäuser auf diesem Areal wird zustimmend Kenntnis genommen.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, das detaillierte Raum- und Funktionsprogramm für die Umstrukturierung des Olgahospitals und der Frauenklinik auf dem Areal des Katharinenhospitals erstellen zu lassen und dies mit dem Land abzustimmen. Außerdem sind die Grundlagen für einen Architektenwettbewerb zu schaffen.

3. Die Verwaltung wird beauftragt, den Bereich Logistik des Klinikums Stuttgart unter Einbeziehung externer Dienstleister mit entsprechender Fachkompetenz und Erfahrung neu zu ordnen.

4. Die Verwaltung wird beauftragt, ein Finanzierungskonzept für die Neubaulösung einschließlich einer Neuordnung der Logistik zu erarbeiten. Die Verwaltung wird dazu die begonnenen Verhandlungen mit dem Land fortsetzen.

5. An den bisherigen Standorten des Olgahospitals und der Frauenklinik Berg werden bis zum Zeitpunkt der Umstrukturierung die zur Sicherstellung der Patientenversorgung unbedingt notwendigen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Verwaltung wird beauftragt, mit dem Land über den Förderumfang zu verhandeln. Dabei geht die Stadt davon aus, daß die derzeitigen Standorte Olgahospital und Frauenklinik Berg aufgegeben und - soweit noch nicht geschehen - später veräußert werden.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Der Gutachter kommt in seiner Machbarkeitsstudie (siehe Zusammenfassung Anlage 2) zu der Aussage, daß die Verlagerung von Olgahospital und der Frauenklinik auf das Areal des Katharinenhospitals möglich und sinnvoll ist. Der Standort “Areal Katharinenhospital” ist für das Olgahospital und die Frauenklinik vorteilhafter als der Standort “Areal Olgahospital”, weil

- die bisher schon sehr engen medizinischen Verflechtungen zwischen Katharinenhospital und Olgahospital mit Frauenklinik intensiviert werden können,

- die medizinische und pflegerische Versorgung der kranken Kinder wesentlich verbessert werden kann, vor allem weil alle bisher im Katharinenhospital behandelten kranken Kinder künftig in der Kinderklinik untergebracht werden können (ca. 470 Kinder pro Jahr), während die erwachsenen Patienten nicht mehr in der Kinderklinik behandelt werden müssen (ca. 1 500 Erwachsene pro Jahr),

- die Betriebsabläufe und -organisationen wirtschaftlicher gestaltet werden können.

Voraussetzungen für die Realisierung des vom Gutachter vorgeschlagenen Vorhabens sind insbesondere

- die Errichtung eines Neubaues für Olgahospital und Frauenklinik in der Verlängerung der Jägerstraße nördlich der Katharinenhospital-Gebäude 5, 6 und 7,

- die ober- und unterirdische Verbindung dieses Neubaues mit dem Hauptgebäude des Katharinenhospitals,

- die Nutzung der Grundstücke an der Hegelstraße/am Herdweg für krankenhausergän-zende Funktionen,

- die Schaffung einer unterirdischen Verbindung (Transport- und Versorgungsgang) zwischen dem Katharinenhospital und der Hegelstraße als Verlängerung des bis zum Herdweg vorhandenen Tunnelsystems,

Die nächsten Schritte zur Umsetzung des Projektes stellen sich wie folgt dar:

- Erarbeitung eines Raum- und Funktionsprogramms und dessen Abstimmung mit dem Sozialministerium,

- Genehmigung des Raum- und Funktionsprogramms durch den Gemeinderat,

- Durchführung eines Architektenwettbewerbs,

- Verhandlungen mit dem Land über den Förderumfang (läuft zeitlich parallel zum Architektenwettbewerb),

- Baubeschlüsse durch den Gemeinderat (für Neubauten auf dem Katharinenhospital-Gelände sowie für Bebauung der Grundstücke Hegelstraße/Herdweg).

Mit der Fertigstellung der Zielklinik ist im Herbst 2007, mit deren Inbetriebnahme Anfang 2008 zu rechnen. Im Falle der Errichtung der Technikzentralen auf dem Grundstück an der Hegelstraße ist die Inbetriebnahme bereits ein Jahr früher möglich.

Finanzielle Auswirkungen
Nach der vom Gutachter vorgenommenen Kostenermittlung auf der Grundlage des Grobflächenprogramms sind Bruttogesamtkosten von ca. 450 Mio DM zu erwarten. Künftige Preissteigerungen sind nicht berücksichtigt.

Das vorgesehene Projekt ist förderfähig nach dem Landeskrankenhausgesetz. Es wird daher von einer Vollförderung der förderfähigen Kosten ausgegangen. Die Finanzierung des nicht förderfähigen Kostenanteils, dessen Höhe noch nicht bekannt ist, wird in dem dem Gemeinderat später noch vorzulegenden Finanzierungskonzept dargestellt.


Beteiligte Stellen

Referate WK (Federführung), F, St und T sowie die Bezirksbeiräte Mitte, Nord, West und Ost.




Dr. Wolfgang Schuster
2 (Anlage 2 nur Papierform)

Anlage 1 zur GRDrs 928/2000


Ausführliche Begründung:

1. Ausgangslage

2. Ergebnisse der Machbarkeitsstudie

2.1 Grundlagen
2.2 Bestandsaufnahme

2.3 Betriebs- und Flächenprogramm Olgahospital/Frauenklinik

2.4 Voraussetzungen

2.5 Ablauf/Kosten

Der Gutachter schlägt einen dreistufigen Realisierungsplan vor, der beginnt, sobald die erforderlichen Abstimmungen mit dem Sozialministerium erfolgt sind, das Bebauungsplanverfahren sowie ein Architektenwettbewerb über den Neubau eingeleitet worden sind und die notwendigen Beschlüsse des Gemeinderats (Genehmigung des Raum- und Funktionsprogramms, Baubeschlüsse für Maßnahmen der Stufe 1) vorliegen.
    - Neubau Olgahospital und Frauenklinik einschließlich Erwachsenenstation für HNO und Orthopädie imKatharinenhospital
ca.
335 Mio DM
    - Neubau Technikzentralen (anteilige Kosten für das Katharinenhospital)
ca.
13 Mio DM
    - Krankenhausergänzende Einrichtungen an der
    Hegelstraße und am Herdweg (Ver- und Entsorgungsstützpunkt, Betriebskindertagesstätte, Schulen, Küche, Interimsmaßnahmen)
ca.
43 Mio DM
    - Sonstige Maßnahmen (insbesondere Abbruch der Gebäude; Tiefgarage)
ca.
56 Mio DM
    - Mehrkosten bei Durchführung des zweistufigen
    Realisierungsplan
ca.
3,5 Mio DM


3. Raum- und Funktionsprogramm


4. Vorgesehene zeitliche Abwicklung


      -Genehmigung des Raum- und Funktionsprogramms und Grundsatzentscheidung
Herbst 2001
      -Durchführung des Architektenwettbewerbs und Baubeginn auf den Grundstücken Hegelstraße/Herdweg
Herbst 2002
      -Baubeschluß
Herbst 2004
      -Baubeginn
Herbst 2004
      -Fertigstellung
Herbst 2007
      -Inbetriebnahme der Zielklinik
Anfang 2008

Bei Durchführung des zweistufigen Realisierungsplans (siehe Nr. 2.5) ist mit der Inbetriebnahme Anfang 2007 zu rechnen.


5. Detailliertes Finanzierungskonzept


6. Neuordnung des Bereichs Logistik


7. Alternative: Möglichkeiten und Kosten für eine Weiterentwicklung des pädiatrischen Zentrums und des geburtshilflich-gynäkologischen Zentrums auf dem derzeitigen Standort des Olgahospitals
      -Neubau Frauenklinik und zentraler OP-Bereich Olgahospital/Frauenklinik
ca.65 Mio DM
      -Sanierung Olgahospital (Bettenhaus, Flachbau, Wirtschaftsgebäude)
ca. 150 Mio DM
      -Verlagerungs- und Umbaumaßnahmen im Umfeld des Olgahospitals (Gesundheitsamt, Gebäude P 6, Sozialpädiatrisches Zentrum etc.)
ca.30 Mio DM


8. Sanierungsmaßnahmen

Die Kosten für diese Maßnahmen betragen bis zu 40 Mio DM.

Das Sozialministerium hat in den geführten Fördergesprächen die Notwendigkeit solcher Maßnahmen grundsätzlich anerkannt und auch dafür eine Förderung in Aussicht gestellt. Näheres dazu wird dem Gemeinderat zu gegebener Zeit vorgetragen.