Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft und Krankenhäuser
Gz: WK
GRDrs 918/2001
Stuttgart,
10/01/2001



Eigenbetriebe Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart sowie Hallen- und Freibäder
hier: Jahresabschlüsse 2000




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Bäderausschuß
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
öffentlich
12.10.2001
25.10.2001



Beschlußantrag:

1. Die Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart und Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder werden in der dargestellten Form festgestellt:

    1.1 Jahresabschluss 2000
Kur- und Bäder-
betriebe Stgt.
DM
KBB - Hallen- und Freibäder
DM
    Bilanzsumme
120.790.185,22
69.284.990,67
    davon Aktivseite
    Anlagevermögen
95.612.099,19
68.706.944,83
    Umlaufvermögen
24.756.396,47
577.945,84
    Rechnungsabgrenzungsposten
421.689,56
100,00
    davon Passivseite
    Eigenkapital
46.158.293,49
46.467.080,11
    Sonderposten für Investitionszuschüsse
1.162.424,00
3.595.698,00
    Rückstellungen
7.845.032,98
2.441.278,39
    Verbindlichkeiten
65.610.553,54
16.740.341,64
    Rechnungsabgrenzungsposten
13.881,21
40.592,53
    Gewinn- und Verlustrechnung
    Jahresgewinn
    Jahresverlust
7.766.626,53
12.721.183,99
    Summe der Erträge
23.898.055,25
8.983.763,64
    Summe der Aufwendungen
31.664.681,78
21.704.947,63

1.2
      Behandlung des Jahresverlustes des Eigenbetriebes
      Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart
    Vom Jahresverlust in Höhe von
7.766.627 DM
    werden aus dem städtischen Haushalt
5.840.944 DM
    (= Jahresverlust abzgl. der nicht erwirtschafteten

    eigenfinanzierten Abschreibungen) ausgeglichen.

    Der restliche Betrag in Höhe von

1.925.683 DM
    wird der Allgemeinen Rücklage entnommen.
1.3
      Behandlung des Jahresverlustes des Eigenbetriebes Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder
    Vom Jahresverlust in Höhe von
12.721.184 DM
    werden aus dem städtischen Verwaltungshaushalt
9.642.465 DM
    (= Jahresverlust abzgl. der nicht erwirtschafteten

    eigenfinanzierten Abschreibungen) ausgeglichen.

    Der restliche Betrag in Höhe von

3.078.719 DM
    (= nicht erwirtschaftete Abschreibung) wird der

    allgemeinen Rücklage entnommen.

2.
      Die Betriebsleitung der beiden Eigenbetriebe wird für das Wirtschaftsjahr 2000 entlastet.
3.
      Die Firma Dornhof Kloss und Partner wird mit der Erstellung der Jahresabschlüsse 2001 für die beiden Eigenbetriebe beauftragt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Der Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart weist in 2000 einen Jahresverlust von 7.767 TDM aus. Gegenüber dem Planansatz des Wirtschaftsplanes (Jahresverlust 11.253 TDM) konnte das Ergebnis um 3.486 TDM verbessert werden. Die Ergebnisverbesserung resultiert im wesentlichen aus den höheren Erlösen/Erträgen (+1.932 TDM) in den beiden Mineralbädern Cannstatt und Leuze. In beiden Bädern konnten die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Zinserträge fielen in Höhe von 676 TDM an und die Beteiligungserträge lagen um 180 TDM über dem Planansatz. Außerdem konnten an verschiedenen Ausgabepositionen Einsparungen erzielt werden (rd. 698 TDM).

Im Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder konnte der Jahresverlust 2000 mit 12.721 TDM um 752 TDM gegenüber dem Planansatz (13.473 TDM) verbessert werden (Erlöse/Erträge +925 TDM, Material -53 TDM, Personal +341 TDM, Abschreibung/betriebl. Aufwand/Zinsen/sonstige Steuern insg. -115 TDM).

Finanzielle Auswirkungen
Für den Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart wurden zum Ausgleich des Jahresverlustes (Ziff. 1.2 des Beschlussantrags) Abschlagszahlungen von 8.275 TDM aus dem städtischen Verwaltungshaushalt geleistet. Die Überzahlung in Höhe von 2.434 TDM, die sich aufgrund des verbesserten Jahresergebnisses ergab, wird in 2001 durch eine reduzierte Abschlagszahlung auf den Verlust 2001 wieder ausgeglichen. Für Kredittilgungsleistungen erhielt der Eigenbetrieb 900 TDM.

Für den Eigenbetrieb Hallen- und Freibäder wurden zum Ausgleich des Jahresverlustes (Ziff. 1.3 des Beschlussantrags) Abschlagszahlungen von 9.302 TDM aus dem städtischen Verwaltungshaushalt geleistet. Der restliche Betrag von 340 TDM wird in 2001 ersetzt. Für Kredittilgungsleistungen erhielt der Eigenbetrieb aus dem städtischen Vermögenshaushalt Mittel in Höhe von 2.800 TDM.

Die Abschlagszahlungen sind in den Bilanzen der beiden Eigenbetriebe unter der Position "Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Stuttgart" ausgewiesen.


Beteiligte Stellen

Das Finanz- und Beteiligungsreferat hat die Vorlage mitgezeichnet.




Dr. Blessing
Bürgermeister


Anlagen



Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Jahresabschluss 2000 des Eigenbetriebs Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart
Anlage 3: Jahresabschluss 2000 des Eigenbetriebs Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder
Anlage 4: Prüfungsbericht des Rechnungsprüfungsamtes für den Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart
Anlage 5: Prüfungsbericht des Rechnungsprüfungsamtes für den Eigenbetrieb Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder
Die Anlagen 2 bis 5 erhalten nur die Mitglieder des Bäderausschusses; sie sind nicht im KSD.


Anlage 1 - Ausführliche Begründung:


Betriebsergebnis des Eigenbetriebes Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart

a) Gesamtergebnis

Das Gesamtergebnis 2000 verteilt sich auf die beiden Mineralbäder Cannstatt und Leuze sowie die im Eigenbetrieb enthaltenen Beteiligungen wie folgt:

    2000
Mineralbad
Cannstatt
DM
Mineralbad
Leuze
DM
Beteiligungen

DM
    Betriebserträge nach der GuV
6.021.584
9.513.873
3.380.143
    Personalaufwand
4.788.780
2.950.455
0
    Materialaufwand
1.035.413
1.666.252
0
    sonst. betriebl. Aufwendungen*)
1.570.020
2.896.261
9.880
    Steuern
0
2.559
0
    Umlagen (Betriebsführg. gemeins. Bereiche)
1.048.829
921.828
0
    Zwischensumme lfd. Betriebskosten
8.443.042
8.437.355
    Zwischenergebnis ohne Kapitalk.
-2.421.458
1.076.518
    Kostendeckungsgrad ohne Kapitalk.
71,32 %
112,76 %
    Abschreibungen
301.313
1.638.979
0
    Zinsaufwand
146.210
802.680
1.879.632
    Mietkosten MB Cannstatt
5.023.135
    Summe Aufwendungen mit Kapitalkosten
13.913.700
10.879.014
1.889.512
    Betriebsergebnis
-7.892.116
-1.365.141
1.490.631
    Kostendeckungsgrad
43,28 %
87,45 %
      *) Beim MB Cannstatt wurden die Mietkosten herausgenommen u. analog Abschreibung/Kapitalzinsen im Kostenblock nach der "Zwischensumme " berücksichtigt.

b) Vergleich des Betriebsergebnisses 2000 mit dem Vorjahr

Im Mineralbad Leuze konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr (-2.852 TDM) um 1.487 TDM auf -1.365 TDM verbessert werden. Dies liegt zum einen an der Steigerung der Besucherzahlen um rd. 48.000 Besucher (6 %) und den daraus resultierenden höheren Erlösen. Zum anderen wirkte sich die ab Juli 1999 vorgenommene Verlagerung des Kurmittelhauses ins Mineralbad Cannstatt aus; im Jahresergebnis 1999 waren noch halbjährig Kosten und Erlöse im Ergebnis enthalten gewesen.

Im Mineralbad Cannstatt konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr (-8.764 TDM) ebenfalls verbessert werden. Die Unterdeckung wurde um 872 TDM auf 7.892 TDM reduziert. Auch hier konnten die Besucherzahlen gesteigert werden (im Schwimmbadbereich um rd. 24.000 Besucher = rd. 10 % und in der Sauna um 2.800 Besucher = rd. 7 %), was letztendlich incl. der zusätzlichen Kurmittelerlöse aus der Zusammenlegung der Kurmittelhäuser zu einer Erlösverbesserung um rd. 659 TDM führte. Die Betriebskosten erhöhten sich trotz der gestiegenen Aufwendungen im Kurmittelbereich (zusätzliche Personal- und Sachkosten aus der Zusammenlegung) nur um 150 TDM. Die Mietkosten reduzierten sich gegenüber 1999 um 231 TDM aufgrund eines neuen Kreditvertragsabschlusses mit günstigeren Zinskonditionen durch die Fa. Wolff & Müller (ab 1.7.99), Abschreibungen und Zinsen lagen um 132 TDM unter dem Vorjahresergebnis.

c) Vergleich des Betriebsergebnisses 2000 mit dem Planansatz

Die Veränderung des Betriebsergebnisses im Vergleich zum Planansatz des Wirtschaftsplanes 2000 ist ausführlich in der Abrechnung des Erfolgsplanes 2000 (Anlage 5, Seiten 4 und 5 des Jahresabschlusses 2000) dargestellt und erläutert.


Betriebsergebnis des Eigenbetriebes Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder

a) Gesamtergebnis

Das Gesamtergebnis 2000 verteilt sich auf die Hallen- und Freibäder sowie die Nebenbetriebe wie folgt:

    2000
Hallenbäder
DM
Freibäder
DM
Nebenbetriebe*)
DM
    Betriebserträge nach der GuV
6.522.988
2.367.969
26.753
    Aufwendungen
    Materialaufwand
2.347.892
866.161
3.602
    Personalaufwand
5.064.362
1.736.045
0
    sonst. betriebl. Aufwendungen
4.903.015
2.838.622
5.242
    Steuern
6.507
4.631
349
    Umlagen (Betriebsführg. gemeins. Bereiche)
174.369
57.192
0
    Zwischensumme lfd. Betriebskosten
12.496.145
5.502.651
9.193
    Zwischenergebnis ohne Abschreibung/ Zins
-5.973.157
-3.134.682
17.560
    Kostendeckungsgrad ohne Abschreibg. / Zins
52,20 %
43,03 %
    Zinsaufwand
279.018
124.504
884
    Abschreibungen
2.169.011
1.052.862
4.626
    Gesamtsumme Aufwendungen
14.944.174
6.680.017
14.703
    Betriebsergebnis
-8.421.186
-4.312.048
12.050
    Kostendeckungsgrad
43,65 %
35,45 %
      *) Nebenbetriebe: Leonhardsbad, Dienstwohnungen, Gebäude Mörikestr. 62 (ehem. Verwaltungsgeb.
b) Vergleich des Betriebsergebnisses 2000 mit dem Vorjahr

Das Gesamtdefizit (-12.721 TDM) erhöhte sich im Vergleich zum Jahr 1999 (-11.641 TDM) um 1.080 TDM (9,3 %). Maßgeblich hierfür waren im wesentlichen folgende Faktoren:
In den Hallenbädern lag der Jahresverlust (-8.421 TDM) um 65 TDM über dem Verlust des Vorjahres (-8.356 TDM). Die betrieblichen Erträge reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 87 TDM, obwohl bei den Umsatzerlösen durch Besucherzahlensteigerung ein um 234 TDM besseres Ergebnis erzielt wurde. Im Vorjahr waren durch das Amt für Umweltschutz ca. 500 TDM an Zuschüssen für Energiesparmaßnahmen geleistet worden, während in 2000 lediglich Maßnahmen in Höhe von rd. 263 TDM förderungsfähig waren.

In den Freibädern verschlechterte sich das Ergebnis um 1.015 TDM. Während die Erträge um 149 TDM gesteigert werden konnten, ergaben sich an verschiedenen Ausgabepositionen Kostensteigerungen:

c) Betriebsergebnis im Vergleich zum Planansatz 2000

Im Vergleich zum Planansatz (Defizit -13.473 TDM) liegt eine Ergebnisverbesserung um 752 TDM vor. Die Veränderungen bei den einzelnen Positionen im Vergleich zum Planansatz sind ausführlich in der Abrechnung des Erfolgsplanes 2000 (Anlage 5, Seiten 4 und 5 des Jahresabschlusses 2000) dargestellt und erläutert.


Entwicklung der Personalkosten in beiden Eigenbetrieben

Gegenüber den Planansätzen 2000 ergaben sich um 393 TDM (2 %) geringere Personalkosten. Dadurch konnte der zusätzliche Aufwand von 733 TDM für Altersteilzeitrückstellungen, die entsprechend der geltenden Rechtslage (Verlängerung der ATZ-Regelung bis 31.12.2009) erhöht werden mussten (bereits 1999 waren 617 TDM an ATZ-Rückstellungen gebildet worden), teilweise gedeckt werden.

Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich bei den Gesamtpersonalkosten beider Eigenbetriebe - ohne Berücksichtigung der ATZ-Rückstellungen - eine Steigerung um 172 TDM (0,9 %), was in etwa den tariflichen Lohn- und Gehaltssteigerungen entspricht (ab 8/2000 = 2 %; ergibt bezogen auf das Gesamtjahr 2000 ca. 1 %).

Damit liegen die Personalkosten 2000 trotz der Lohn- und Gehaltssteigerungen der vergangenen Jahre (1997 2 %, 1998 1,5 %, 1999 3,1 % und 2000 1 %) immer noch um rd. 400 TDM unter dem Jahresergebnis 1996. Um die erforderliche Aufsicht, Hygienestandards und Kundenservice gewährleisten zu können, sind in den kommenden Jahren – bei gleichbleibendem Angebot – Personaleinsparungen kaum mehr möglich.


Erstellung/Prüfung der Jahresabschlüsse

Die Jahresabschlüsse 2000 beider Eigenbetriebe wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Allrevision (ehem. Dornhof Kloss und Partner) erstellt. Die Firma Allrevision erteilte für beide Eigenbetriebe die Bescheinigung, dass gegen Buchführung und Inventar der KBB keine Beanstandungen vorliegen.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Allrevision Dornhof Kloss und Partner wird mit der Erstellung der Jahresabschlüsse 2001 beauftragt. Dadurch kann – wie bei den vorliegenden Abschlüssen – auf eine externe Jahresabschlussprüfung verzichtet werden. Vom Rechnungsprüfungsamt wird die örtliche Prüfung gem. § 111 GO vorgenommen.

Das Rechnungsprüfungsamt hat den Bericht über die örtliche Prüfung in beiden Betrieben mit Datum vom 5. September 2001 erstellt. Gegen die Feststellung der Jahresabschlüsse 2000 sowie die Entlastung der Betriebsleitung für 2000 werden aufgrund der örtlichen Prüfung keine Bedenken erhoben.