Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft und Krankenhäuser
Gz: WK
GRDrs 515/2002
Stuttgart,
06/25/2002



Hallenbad Untertürkheim
Instandsetzung wesentlicher Bauteile




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Bäderausschuß
Bäderausschuß
Gemeinderat
Einbringung
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
nichtöffentlich
öffentlich
05.07.2002
19.07.2002
24.07.2002



Beschlußantrag:

1. Der Instandsetzung von Bauteilen im Hallenbad Untertürkheim nach den Plänen und der Baubeschreibung der Architekten Geier+Geier vom 14.05.2002 und der vom Hochbauamt geprüften Kostenberechnung vom 16.05.2002 mit Kosten von 2,894 Mio. Euro wird zugestimmt.

2. Dem zusätzlichen Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit Kosten von 200.000 € wird zugestimmt.

3. Die Gesamtkosten in Höhe von 3,094 Mio. € sind im Vermögenshaushalt 2002 bei der AFipo 2.5726.9420.000 - VKZ 0100 zu decken.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Das Hallenbad Untertürkheim wurde 1971 erbaut. Im Jahre 1990 stellte ein externer Gutachter erhebliche Korrosionsschäden an tragenden Teilen der Baukonstruktion fest. Dem “Förderverein Hallenbad Untertürkheim”, der das Bad seit 1995 betreibt, wurde zugesagt, bei einem erfolgreichen Betrieb die erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen durch die Landeshauptstadt Stuttgart durchzuführen. Der bauliche Zustand des Bades hat sich inzwischen weiter verschlechtert, so dass ein Weiterbetrieb nur nach Durchführung wesentlicher Instandsetzungsmaßnahmen möglich ist. Deshalb wurden in einer Voruntersuchung im November 2001 die notwendigen Maßnahmen und die dafür anfallenden Kosten ermittelt. Im Haushaltsplan 2002/2003 wurden daraufhin Mittel in Höhe von 5,66 Mio. DM bzw. 2,894 Mio. € bereitgestellt.

Das Amt für Umweltschutz hat im Zuge der Ausführungsplanung zusätzlich die Wirtschaftlichkeit des Einbaus einer neuen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung geprüft. Es handelt sich dabei um eine wirtschaftliche Maßnahme, sie wird daher zum Einbau vorgeschlagen. Die Kosten betragen ca. 200.000 €. Diese werden aus Mitteln des stadtinternen Contracting des Amtes für Umweltschutz gedeckt und in die AFipo 2.5726.9420.000 umgeschichtet.
Die Wärmedämmung von Dach und Fassade, sowie der Einbau eines Heizkessels mit Brennwerttechnik führen zu einer weiteren Senkung der Betriebskosten. Bei den anderen Maßnahmen handelt es sich um reine Instandsetzung, von der keine Verbesserung der Betriebskosten zu erwarten ist.

Finanzielle Auswirkungen
Einmalige KostenLaufende Folge- kosten jährlich
Gesamtkosten der Maßnahme
3,094,000.00 Euro
Laufende Aufwendungen
Euro
Objektbezogene Einnahmen
Euro
Laufende Erträge
0.00 Euro
Von der Stadt zu tragen
3,094,000.00 Euro
Folgelasten
Euro
Mittel im Haushaltsplan/ Finanzplanung
veranschlagt
Ja
Noch zu veranschlagen
0.00 Euro


Beteiligte Stellen

Die Referate F, T und USO haben der Vorlage zugestimmt.

Die Beratung der Vorlage im Bezirksbeirat Untertürkheim ist für den 09. Juli 2002 vorgesehen.





Dr. Blessing
Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Baubeschreibung (nicht im KSD)
Anlage 3: Kostenermittlung (nicht im KSD)

Ausführliche Begründung:

1. Allgemeines:

Das Hallenbad Untertürkheim wurde 1971 durch einen Generalunternehmer erstellt. Als tragende Bauteile wurden weitgehend Betonfertigteile verwendet. Die bei dieser Bauweise konstruktionsbedingten Fugen führten infolge der hohen Belastung durch die Hallenbadatmosphäre schließlich zu den seit Jahren bekannten Korrosionsschäden an statisch wichtigen Bauteilen. Bereits 1990 wurde durch ein externes Gutachten der Schadensumfang ermittelt und Notmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit festgelegt. Die zuständigen Ausschüsse des Gemeinderates wurden hierüber in mehreren Vorlagen informiert.

Bei Übernahme der Betriebsführung im Jahre 1995 erhielt der Förderverein Hallenbad Untertürkheim die Zusage, dass bei einem erfolgreichen Betrieb des Bades die erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen durch die Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt werden. In einer Voruntersuchung durch die Architekten Geier+Geier wurden im November 2001 die Kosten für diese Instandsetzung mit 5,66 Mio. DM (2,894 Mio. €) ermittelt. Im Rahmen der Haushaltsplanberatung 2002/2003 konnten Mittel für die erforderlichen Instandsetzungsarbeiten bereitgestellt werden.

Die Planer erhielten den Auftrag, die seit Jahren bekannten Mängel bezüglich der Standsicherheit der Fassade zu untersuchen, um den Betrieb des Bades mittelfristig sicherzustellen. Die vorliegende Beschlussvorlage umfasst daher die Instandsetzung wichtiger Bauteile des Bades.


2. Umfang der vorgesehenen Maßnahme:

Der vorgesehene Leistungsumfang ist aus der Baubeschreibung (Anlage 2) ersichtlich.

Soweit Bauteile und Einrichtungen noch Ihre Funktion erfüllen, sind diese nicht zur Instandsetzung bzw. Erneuerung vorgesehen. Mittel- bis langfristig werden diese bei Bedarf im Rahmen der Bauunterhaltung instandgesetzt bzw. erneuert.

Die Ausführungsplanung wurde mit dem Förderverein abgestimmt. Auf Wunsch des Fördervereins sollte ein Teil der nicht mehr benötigten Umkleiden abgebrochen werden, um auf den frei werdenden Flächen Schulungs- und Übungsflächen für die Vereine und Schulen entstehen zu lassen. (Aus- und Weiterbildung für die Schwimmtheorie, Übungsfläche DRLG, Mannschafts- und Wettkampfrichterbesprechung, “Lehrerzimmer für Schulen”, Krafttraining und Stretching etc.). Dieser Umbau mit Kosten von 139.000 € kann jedoch nicht im Rahmen der bereitgestellten Mittel erfolgen und ist daher nicht in der Baubeschreibung enthalten.


3. Wesentliche Änderungen gegenüber der Voruntersuchung:

3.1 Innendecke der Schwimmhalle
Auf die zunächst vorgesehene abgehängte Metall-Lamellen-Decke soll verzichtet werden. Für die Deckenuntersicht wird ein heller Farbanstrich vorgeschlagen. Zusätzlich sollen eingehängte Segel die Akustik und Optik verbessern.

3.2 Lüftungsanlage Schwimmhalle
Messungen und Rauchversuche haben ergeben, dass die vorhandene Lüftungsanlage nicht die erforderliche Leistung bringt. Außerdem verfügt die Anlage über keine Wärmerückgewinnung, was zu erheblichen Betriebskosten führt. Es ist daher der Einbau einer neuen Anlage mit Wärmerückgewinnung erforderlich. 4. Termine:

5. Kosten:

5.1Die Kosten der Instandsetzungsmaßnahmen betragen
und liegen im Rahmen der im Haushaltsplan 2002/2003 enthaltenen Mittel.
2,894 Mio. €
5.2Die Kosten für die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung betragen
und werden aus Mitteln des stadtinternen Contracting des Amtes für Umweltschutz gedeckt.
0,200 Mio. €
5.3Die Gesamtkosten betragen3,094 Mio. €



6. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung:

Die vorhandene Lüftungsanlage ist nicht geeignet, die erforderliche Luftmenge zu liefern. Bei einer ordnungsgemäß funktionierenden Anlage wäre der heutige Energieverbrauch deutlich höher.
Um die Raumfeuchte gesichert abführen zu können und um künftigen Bauschäden vorzubeugen, muss das Lüftungsgerät für die Schwimmhalle erneuert werden. Durch den Anschluss der Anlage “Duschen” an die Anlage “Schwimmhalle” und die Verringerung der Luftmenge “Umkleide” wird die Gesamtluftmenge reduziert. Der Energieverbrauch wird durch die Luftmengenreduzierung, den Einbau der Wärmerückgewinnung, die Verbesserung der Wärmedämmung von Dach und Fassade und den Einbau eines neuen Heizkessel mit Brennwerttechnik von theoretisch 978.000 kWh/a auf ca. 400.000 kWh/a reduziert. Die Energiekosten sinken dadurch um insgesamt 23.700 €/a. Bei den Investitionskosten für die Wärmerückgewinnung beträgt die Kapitalrückflußzeit 9 Jahre.
Der CO2-Ausstoß wird um 130 t/a vermindert