Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 612/2007
Stuttgart,
10/10/2007



Grundsatzbeschluss Stadtmuseum



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
06.11.2007
07.11.2007
08.11.2007



Beschlußantrag:




Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Mit der Bildung des „Planungsstabs Stadtmuseum“ am 15. Februar 2007 begannen intensive konzeptionelle Vorarbeiten für das künftige Stadtmuseum im Wilhelmspalais. Der „Beirat Stadtmuseum“ unter meinem Vorsitz begleitet die Arbeit des Planungsstabes.

Die Stellenausstattung des Planungsstabs Stadtmuseum besteht zurzeit aus 2 Stellen (1 Stelle Leitung, 1 Stelle wissenschaftliche Mitarbeit durch Wechsel vom Stadtarchiv zum Planungsstab mit allen bestehenden Aufgaben für den Betrieb der städtischen Museen Hegel-Haus, Lapidarium, Bad Cannstatt, Möhringen und Plieningen). Um die Arbeitsfähigkeit des Planungsstabes sicherzustellen, wurde befristet bis Dezember 2007 eine zu streichende Stelle zu 50 % für Sekretariatsaufgaben blockiert. Hinzukommen weitere 2 dem Planungsstab zugeordnete Aufseherstellen für die Aufsicht Hegel-Haus.

Die Struktur der Planung des Stabes sieht für die Jahre 2007 bis 2009 wie folgt aus:

2007 werden erste konzeptionelle Grundlagen für das Stadtmuseum erarbeitet. In den Jahren 2008 und 2009 werden die notwendigen, grundlegenden Forschungsarbeiten und Recherchen und die Sammlungsaktivitäten präzisiert. Um Multiplikatoren und Sponsoren zu gewinnen, wird das Projekt bereits in der Planungsphase durch Veranstaltungen kommuniziert. Schon 2008 soll auch ein professioneller Museumsgestalter ausgewählt werden, der ab 2009 zusammen mit dem Planungsstab die Basis für die Museumsgestaltung erarbeitet.

Zur Umsetzung dieser Vorhaben sind zusätzlich zum vorhandenen Budget 2008/2009 des Kulturamtes finanzielle und personelle Ressourcen erforderlich:


Finanzen

Die in den Anlagen 2 a + b aufgeführten Mittel stellen die Sach- und Honorarmittel ohne Personalkosten dar. Das beantragte Budget umfasst die notwendigen Mittel zur zügigen Durchführung der Recherchen, Sammlungsaktivitäten und -inventarisierung, zur Durchführung des Gestaltungswettbewerbs Wilhelmspalais, zum Aufbau eines Freundeskreises sowie für öffentlichkeitswirksame Aktivitäten und für die Fortführung der Aktivitäten in den bereits bestehenden musealen Einrichtungen der Stadt.


Personal

In der Anlage 3 werden die für diese Aktivitäten notwendigen Personalressourcen dargestellt. Zur Steuerung und Durchführung von Forschungsarbeiten und Recherchen sind ab 2008 eine Wissenschaftlerstelle und ein zweijähriges Volontariat (Wissenschaftler zur Ausbildung) im Bereich Forschung und Sammlung erforderlich, für 2009 wird ein weiteres zweijähriges Volontariat im Bereich Forschung und Ausstellung notwendig sowie eine Stelle zur Koordination der Ausstellungsplanung und des nachfolgenden Umbaus. Die befristet bis zum 31.12.2007 besetzte 50%-Sekretariatsstelle entfällt und wird durch eine 75%-Stelle eines Projektmitarbeiters/einer Projektmitarbeiterin ersetzt, die neben den notwendigen Verwaltungstätigkeiten und der Zuarbeit für die Leitung auch das Projektcontrolling übernimmt.

Die Stellen sollten auf die Planungszeit des Museums befristet werden, da die Rechts- und Betriebsform des Stadtmuseums im Wilhelmspalais noch zu klären ist. Sobald die endgültige Trägerschaft für das Stadtmuseum feststeht, werden Arbeitsverträge für das gesamte Personal direkt mit dem Träger abgeschlossen.


Finanzielle Auswirkungen

Sach- und Honorarausgaben: (Basis ist das vorhandene Budget 2008/2009)

In den Jahren 2008/2009 sind insgesamt 1.064.900 Euro zusätzlich zum vorhandenen Budget erforderlich, davon

2008:
666.700 Euro
2009:
398.200 Euro
Summe
1.064.900 Euro

Während der Planungsphase für das Stadtmuseum entstehen neben einigen fortlaufenden Sachkosten (z. B. Mietkosten für die Büroräume) in erster Linie jährlich schwankende projektbezogene Kosten (z.B. für wissenschaftliche Recherchen, Gestaltungswettbewerb usw.); der notwendige Etat wird anhand der tatsächlichen Planung in jedem Jahr ermittelt, daraus ergibt sich zwangsläufig jeweils eine gewisse Schwankungsbreite.

So sind 2008 höhere einmalige Kosten als 2009 zu erwarten. Der erwartete Mittelabfluss ist in Anlage 2a dargestellt, die einzelnen Maßnahmen in Anlage 2b aufgelistet und in der ausführlichen Begründung erläutert.

Die Planungsarbeiten für das Museum werden, soweit sinnvoll, als Werkverträge definiert, um die fixen Personalkosten zu minimieren. In den aufgestellten Sach- und Honorarausgaben sind folgende Honorarausgaben enthalten:

2008: Honorarausgaben 195.000 Euro
2009: Honorarausgaben 238.000 Euro


Personalkosten:

Aufgrund der neu zu schaffenden Stellen werden im Jahr 2008 Personalkosten in Höhe von insgesamt ca. 470.000 Euro für den Planungsstab anfallen (incl. 31.400 Euro Sachkosten und 45.000 Euro Technikunterstützung). Die Sachkosten sowie die Kosten für Technikunterstützung wurden in der Berechnung des Sachmittelbedarfs bereits berücksichtigt. Gegenüber 2007 steigen die bereinigten Personalkosten um rund 120.000 Euro.

Aufgrund der neu zu schaffenden Stellen werden im Jahr 2009 Personalkosten in Höhe von insgesamt ca. 590.000 Euro für den Planungsstab anfallen (incl. 39.950 Euro Sachkosten und 63.000 Euro Technikunterstützung). Auch hier wurden die Sachkosten sowie die Kosten für Technikunterstützung in der Berechnung des Sachmittelbedarfs bereits berücksichtigt. Gegenüber 2008 steigen die bereinigten Personalkosten um rund
100.000 Euro.

Die finanziellen Auswirkungen sind in den Anlagen 2 a + b und 3 ausführlich dargestellt.


Beteiligte Stellen

-

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Wolfgang Schuster

Anlagen

1 Ausführliche Begründung
2 Finanzielle Auswirkungen
a) Zusammenfassung

b) Darstellung im Einzelnen
3 Stellenschaffungen

Anlage 1 zur GRDrs 612/2007



Ausführliche Begründung:


1. Grundlagen der Planung

1.1 Planungsprämissen
Mit der Einrichtung des „Planungsstabs Stadtmuseum“ am 15. Februar 2007 begann die Planungsarbeit am Stadtmuseum Stuttgart, das Ende 2012 im Wilhelmspalais eröffnet werden soll. Das Stadtmuseum soll die Geschichte der Landeshauptstadt Stuttgart erlebbar machen, die städtische Identität stärken und ein Forum für die Diskussion aktueller und zukünftiger städtischer Fragen bieten. Zielgruppen sind alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter als auch die Gäste der Stadt. Eine besonders wichtige Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche.

Folgende Planungsprämissen wurden vom Beirat Stadtmuseum am 10. Mai 2007 positiv verabschiedet:

· Die Menschen und ihre Geschichte stehen im Mittelpunkt des Konzeptes.
· Das Konzept wird soweit möglich partizipativ entwickelt.
· Das Konzept verbindet Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt Stuttgart.
· Vermittlung ist ein zentraler Auftrag des Stadtmuseums.
· Das Stadtmuseum ist besucherorientiert und strebt eine hohe Erlebnisqualität an.
· Qualitätsmanagement ist eine Grundlage der Planung.


1.2 Konzeptionelle Grundlagen
Die Konzeption des Museums wird derzeit erarbeitet. Im Wilhelmspalais steht entsprechend den Berechnungen des Hochbauamtes eine Ausstellungsfläche von rund 2.300m² zur Verfügung. Angesichts der wenigen, in der Sammlung vorhandenen Objekte werden Medien eine entscheidende Rolle spielen.

Neben den notwendigen Technik- und Verwaltungsbereichen sind folgende öffentliche Bereiche vorgesehen:

· Dauerausstellungsbereich
o Chronologische Präsentation der Stadtgeschichte von der Zeitenwende bis heute anhand eines interaktiven Stadtmodells.
o Thematische Präsentation wichtiger Aspekte der Stadtentwicklung mit Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert.
· Sonderausstellungsbereich: Anknüpfend an die thematischen Bereiche der Dauerausstellung Vertiefung einzelner Aspekte.
· Kindermuseum: In einem eigenen Bereich können Kinder die Stadt entdecken.
· Werkstattbereich für Jugendliche und Gruppen: Jugendliche und Gruppen · Vortrags- und Veranstaltungsbereich: Begleitende Veranstaltungen sind integraler Bestandteil der Museumsarbeit. Vermietungen an Dritte sollen möglich sein.
· Besucherserviceeinrichtungen wie Café und Shop entsprechend den heutigen Anforderungen des Publikums.


1.3 Zeitplan
Die Umsetzung des Museums ist abhängig vom Umzug der Stadtbücherei. Da aktuell noch kein verlässlicher Umzugstermin bekannt ist, wird die Museumsplanung wie ursprünglich vorgesehen für eine Eröffnung des Museums Ende 2012 geplant. Die gegebene Zeit bis Ende 2012 ist angesichts der zu leistenden Arbeiten sehr knapp bemessen. Voraussetzung für die Einhaltung des Zeitplans ist eine intensive Recherche und eine stringente Planung. Mögliche Verzögerungen durch einen späteren Umzug der Stadtbücherei haben nur geringen Einfluss auf die Planung, da der vorgestellte Zeitplan bislang keine zeitlichen Puffer vorsieht. Die Recherchen und die Sichtung und Inventarisierung der Sammlung müssen 2008/2009 zügig und intensiv vorangetrieben werden, um eine qualitätsvolle Ausstellungs- und Museumsplanung zu gewährleisten.

2007
· Sichtung der Sammlung, Erstellung von Überblicksrecherchen
· Entwicklung der konzeptionellen Grundüberlegungen und des Leitbildes in einem partizipativen Prozess

2008
· Historische Recherchen und Forschung zu Ausstellungsthemen
· Ausarbeitung des Konzeptes, basierend auf aktueller Forschung zur lokalen Identität
· Inventarisierung der Sammlung (Nutzbarmachung für Ausstellung), Erweiterung der Sammlung entsprechend den Ausstellungsanforderungen
· Ausarbeitung des Museumskoffers zur Vorbereitung von zielgruppenspezifischen Vermittlungskonzepten für Kinder und Jugendliche
· Durchführung des Auslobungsverfahrens und Auswahl der Museumsgestalter
· Vorbereitungen zur Gründung eines Freundeskreises, Suche nach Sponsoren

2009
· Fortsetzung der Recherchen und Forschung sowie der Inventarisierung
· Ausarbeitung des Grobkonzeptes der Ausstellung und Entwicklung von gestalterischen Grundlagen. Entwicklung von technischen Konzepten für ein interaktives Stadtmodell
· Fertigstellung des Museumskoffers und Verleih
· Vorbereitung der zukünftigen Rechtsform

2010
· Ausarbeitung des Feinkonzeptes der Ausstellung und Umsetzung in ein Gestaltungskonzept
· Entwicklung museumspädagogischer Konzepte und Planung der Kinder- und Jugendbereiche des Museums
· Planung des Umbaus

2011
· Beginn des Umbaus des Wilhelmspalais zum Museum. Dauer ca. 1,5 Jahre
· Entwicklung von Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

2012
· Fertigstellung Umbau, Einrichtung und Eröffnung des Museums


2. Kosten für Umbau und Ausstellung
Das Hochbauamt entwickelte im 1. Quartal 2006 eine erste Raumkonzeption für den Umbau des Wilhelmspalais zum Museum. Inhaltliche Grundlagen der zukünftigen Museumsarbeit standen nicht zur Verfügung. Die Raumkonzeption wurde im Beirat Stadtmuseum diskutiert und im April 2006 überarbeitet. Basierend auf der überarbeiteten Planung schätzte das Hochbauamt die Baukosten auf 22 – 24 Mio. Euro für den Umbau (Preis-basis Juni 2006).

Diese Kosten als auch ein reduzierter Kostenrahmen von 18,5 Mio. Euro für ein Gebäude ohne Klimatisierung wurden vom Büro für Baumanagement GmbH Gassmann + Grossmann im Dezember 2006 geprüft. Der Kostenrahmen wurde mit 21,7 – 24,8 Mio. Euro (Preisbasis September 2006) bestätigt. Eine Klimatisierung wurde sowohl vom Beirat als auch von den Gutachtern als notwendig erachtet. Die geschätzten Baukosten beinhalten keine Indexsteigerung, die mit 12 – 15 % eingestuft wurde. Die Kosten beinhalten auch nicht die Ausstellung oder loses Mobiliar.

Baukosten
für KG 300, 400, 500, 700
25 - 28 Mio. Euro einschließlich einer Preissteigerung von 13,5 % (Kostenschätzung ohne Preissteigerung 22 - 25 Mio. Euro)

Zu den Baukosten kommen weitere, aktuell noch nicht bezifferbare Kosten:

· Herstellung und Installation der Ausstellung (Baukosten für Raumeinrichtungen, Vitrinen, Herstellung von Medien mit Hard- und Software, Beleuchtung). Hier kann bei einem wenig aufwendigen Medieneinsatz von einem Richtwert von ca. 1.500 – 1.800 Euro pro Quadratmeter Ausstellungsfläche ausgegangen werden. Das Hochbauamt geht von ca. 2.300 m² Ausstellungsfläche aus.

· Honorare für die Arbeit der Museumsgestalter und Architekten

· Ausbau und Möblierung der sonstigen Bereiche wie Besucherservicebereiche, Verwaltung, Technik, Depot, Anlieferung

· Umzüge von Büros und Sammlung in das Wilhelmspalais

· Technischer und operativer Probebetrieb und Eröffnung


3. Planung in den Jahren des Doppelhaushaltes 2008 und 2009
Um eine planmäßige Eröffnung des Stadtmuseums sicherzustellen, sind in den Jahren 2008 und 2009 folgende Arbeitspakete zu realisieren.

Die Kosten werden nach Jahren gegliedert in den Anlagen „Finanzielle Auswirkungen“ aufgezeigt.

3.1 Forschung und Recherchen zur Vorbereitung der Museums- und Ausstellungsplanung

3.1.1 Recherchen
Für die Planung des Museums sind vertiefende Recherchen zu verschiedenen Aspekten der Stuttgarter Stadtgeschichte vor allem im 19. und 20. Jahrhundert erforderlich. Die Geschichte der Stadt ist in weiten Teilen noch nicht ausreichend wissenschaftlich bearbeitet. Dies ist jedoch eine wesentliche Grundlage der Ausstellungsplanung und muss so schnell als möglich erfolgen. Die Recherchen umfassen auch die Suche nach geeigneten Objekten zur Präsentation des Themas, da die eigene Sammlung hierfür keine ausreichende Basis darstellt. Die Recherchen werden vom wissenschaftlichen Personal mit Unterstützung durch Honorarkräfte durchgeführt, da aufgrund der zu leistenden Arbeit in den Sammlungen (siehe 2.2.1) die Wissenschaftler bzw. der Volontär nicht voll für Recherchen zur Verfügung steht. Für die Recherchen sind Honorarmittel vorgesehen.

3.1.2 Forschungsprojekt „HeimatStadt Stuttgart – Identität und Erinnerung“
Ein wesentliches Ziel des Stadtmuseums ist es, die städtische Identität in einer internationalen Stadt zu diskutieren und zu stärken – nicht nur, aber insbesondere auch für und mit Jugendlichen. Gleichzeitig sollen, so die Planungsprämisse, die Menschen im Mittelpunkt des Museums stehen. Durch ca. 120 biographische Interviews mit Stuttgarterinnen und Stuttgartern unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft sollen zum einen die konstituierenden Faktoren städtischer Identität erforscht werden. Zum zweiten sind die Interviews Grundlage für die Präsentation der Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert aus Sicht der Stuttgarter selbst. Das Projekt dokumentiert auch die noch nicht geschriebene Erinnerungsgeschichte der Migranten in Stuttgart. Dieses Forschungsprojekt wird zur Minimierung der Kosten in Zusammenarbeit mit einem Universitätsinstitut als studentisches Forschungsprojekt durchgeführt. Für die Durchführung sind Honorarmittel und Materialkosten vorgesehen.

3.2 Inventarisierung, Nutzbarmachung und Erweiterung der Sammlung

3.2.1 Inventarisierung
Inventarisierung der Sammlung mit rund 3.000 Objekten – Sichtung, Vermaßung und Beschreibung der Objekte sowie Dokumentation in einem Inventarisierungsprogramm. Die Inventarisierung ist eine unerlässliche Grundlage der Museumsplanung. Die Aufgabe umfasst ca. 5.000 Arbeitsstunden (ca. 3 Personenjahre) und soll von einem Museologen im Werkvertrag über zwei Jahre mit wissenschaftlicher Zuarbeit durch den Volontär und den Wissenschaftler erfolgen. Das Honorar für den Museologen ist in den Sachkosten ausgewiesen.

3.2.2 Restaurierung
Expertengutachten für die Materialgruppen Holz, Stein und Metall sind notwendig, um den Zustand der Objekte und ihre Ausstellbarkeit sowie den Restaurierungsbedarf zu überprüfen. Für die Ausstellung wichtige Objekte müssen fachmännisch restauriert werden. Für Gutachten und Restaurierung sind Sachkosten vorgesehen.

3.2.3 Erweiterung der Sammlung
Ausarbeitung und Umsetzung eines Sammlungskonzeptes, das vom Beirat beschlossen wird. Basierend auf den Recherchen Beginn der aktiven Sammeltätigkeit durch öffentliche Aufrufe und Ankäufe. Dazu ist ein Ankaufsetat in den Sachmitteln vorgesehen. Sammlungsaufrufe in der Bevölkerung werden vom wissenschaftlichen Personal durchgeführt.

3.2.4 Einrichtung Depot
In 2008 sollen alle Bestände des Stadtmuseums im Depot Bellingweg zusammengelegt werden. Dazu soll eine Depotmöblierung (Regale, Schränke) angeschafft werden, Mittel für Verpackung und Transport vom Depot Tübinger Straße sind eingeplant.

3.3 Ausarbeitung von Konzepten für die Vermittlung an Kinder und Jugendliche als besondere Zielgruppe
Kinder und Jugendliche sind eine besonders wichtige Zielgruppe des Museums. Deshalb sollen die Schulen frühzeitig in die Planung des Museums einbezogen werden. Bereits 2008 sollen lehrplanrelevante stadtgeschichtliche Aktivitäten mit Lehrern und Schülern erarbeitet werden. Diese sollen zum einen im „Museumskoffer“ für Schulen zum eigenen Gebrauch zusammengestellt werden. Zum anderen bilden sie die Grundlagen für die Ausarbeitung des musealen Vermittlungskonzeptes für Kinder und Jugendliche. Für die Ausarbeitung des Museumskoffers zusammen mit Schulen ist ein Werkvertrag für eine Museumspädagogin sowie Herstellungskosten eingeplant.

3.4 Auswahl der Museumsgestalter und Vorarbeiten zur Ausstellungsgestaltung

3.4.1 Auswahlverfahren
2008 soll die Ausschreibung der Museumsgestaltung zusammen mit den
zuständigen städtischen Ämtern erfolgen. Aufgabe der Museumsgestalter ist es, im Team mit dem Planungsstab die Museumsgestaltung zu entwickeln und den Umbau des Hauses vorzubereiten. Der Wettbewerbsstart ist geplant für Mitte 2008; die Auswahl der Museumsgestalter soll Ende 2008 erfolgen.

3.4.2 Entwicklung gestalterischer Grundlagen
2009 soll das Grobkonzept der Ausstellung erstellt werden und gemeinsam mit den Museumsgestaltern sollen die gestalterischen Grundlagen der Ausstellung entwickelt werden. Im Mittelpunkt steht dabei zunächst die Arbeit mit dem Stadtmodell, für das innovative Ansätze gefunden werden sollen. Dazu sind Honorarmittel für die Gestalter eingeplant.

3.5 Vorbereitung des zukünftigen Betriebs
Bereits 2008 und 2009 wird der zukünftige Betrieb vorbereitet. Es sollen die Gründung eines Fördervereins vorbereitet und Möglichkeiten des Sponsorings sondiert werden. Die zukünftige Rechtsform ist ein weiteres Thema. Für Fachfragen ist hier erfahrungsgemäß externe Beratung notwendig, für die Mittel eingeplant sind.

3.6 Öffentlichkeitsarbeit

3.6.1 Stadthistorisches Fenster im Rathaus
Erarbeitung und Bespielung eines „stadtgeschichtlichen Fensters“ im Rathaus in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv. Wünschenswert sind Vortragsveranstaltungen als Ergänzung zum „stadtgeschichtlichen Fenster“. Die Vortragsveranstaltungen sollen mit Sammlungsaufrufen an die Bevölkerung verknüpft werden.

3.6.2 Veranstaltungen in den bestehenden Museen
Veranstaltungsaktivitäten im Museum Hegel-Haus, im Lapidarium, in Bad Cannstatt und Möhringen. Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit der Häuser.

3.6.3 Sonderausstellungen zur Vorbereitung des Stadtmuseums im Wilhelmspalais
Als Vorbereitung des zentralen Stadtmuseums im Wilhelmspalais sollen im Stadtmuseum Bad Cannstatt Sonderausstellungen zu stadtteilspezifischen Themen erarbeitet werden. 2009 wäre eine gemeinsame Sonderausstellung mit dem Stadtarchiv möglich, bei der eine erste Erprobung von Modellen erfolgen kann. Die Sonderausstellungen werden vom wissenschaftlichen Personal erarbeitet, Sachkosten für Material ist eingestellt.


4. Aufgabenbeschreibung der neuen Stellen
Zur Umsetzung der oben beschriebenen Planung sind folgende neue Stellen mit den unten beschriebenen Aufgaben vorgesehen (Eingruppierung, Stellenumfang und Kosten vgl. Anlage 3):

Ab 2008

Wissenschaftler/in
Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen der Museumskonzeption:
· Gemeinsam mit der Projektleitung Entwicklung des Museums- und Ausstellungskonzeptes
· Durchführung historischer Recherchen zu stadthistorischen Themen
· Sammlungsmanagement und -entwicklung gemeinsam mit der Projektleitung.
· Steuerung und Koordination von Honorarkräften in den Bereichen Recherche und Sammlungsverwaltung
· Als Mitglied des Planungsteams Mitarbeit an der Ausstellungskonzeption.

Projektmitarbeiterin 75%
Projektverwaltung und –controlling
· Alle Verwaltungs- und Sekretariatsaufgaben für den Planungsstab einschließlich Finanzverwaltung mit SAP, Bibliotheksverwaltung, Organisation und Führung der Ablage, Bestellwesen, Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen, Korrespondenz und Anfragen (z.B. zu Leihgaben anderer Museen)
· Projektcontrolling und technische Unterstützung der Stelle „Koordination Bau- und Ausstellungsprojekt“ im Hinblick auf Termine und Budget mit MS Project.

Volontär/in (2jähriges Volontariat)
Wissenschaftliche Mitarbeit in den Bereichen Sammlung und historische Recherchen, insbesondere
· Mitarbeit bei der Inventarisierung und fachgerechten Deponierung der Sammlung
· Selbstständige Durchführung von historischen Recherchen nach Anleitung durch den/die Wissenschaftler/in bzw. die Projektleitung
· Mitarbeit in der Vorbereitung der Ausstellungskonzeption im Wilhelmspalais
· Mitarbeit bei Veranstaltungen.

Ab 2009

Koordinator/in Bau- und Ausstellungsprojekt
Museumsfachliche Begleitung der Planungs- und Umbauprozesses, die u. a. umfasst
· Als Mitglied des Planungsteams Mitarbeit an der Ausstellungskonzeption
· Koordination und Bearbeitung sämtlicher mit dem Ausstellungsplanungs- und Umbauvorhaben zusammenhängenden internen Aufgaben in enger Abstimmung mit der Projektleitung
· Vertretung des Stadtmuseums in der Museumsplanungsgruppe mit Museumsgestalter und Hochbauamt
· Schnittstelle des Planungsstabes zu den externen Planern und den Vertretern der beteiligten städtischen Ämter
· museumsfachliche und nutzerspezifische Betreuung des Projekts hinsichtlich der spezifischen Anforderungen von Sammlung, Besucherorientierung, Klima und Sicherheit
· die interne Dokumentation der Museumsplanung.


Volontär/in (2jähriges Volontariat)
Wissenschaftliche Mitarbeit in den Bereichen Ausstellungsplanung und Vermittlung, insbesondere
· Mitarbeit bei der Ausstellungskonzeption Wilhelmspalais
· wissenschaftliche Assistenz bei der Betreuung der bestehenden musealen Einrichtungen
· Mitarbeit bei Veranstaltungen
· Verleih des „Museumskoffers“ und Zusammenarbeit mit Schulen.


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