Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Umwelt/Sicherheit und Ordnung
Gz: OB 1503-00
GRDrs 313/2001
Stuttgart,
05/23/2001



Lokale Agenda Stuttgart
Sachstandsbericht zur Fortführung der Lokalen Agenda Stuttgart




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Ausschuß für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuß
Gemeinderat
Einbringung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
nichtöffentlich
nichtöffentlich
öffentlich
19.06.2001
26.06.2001
27.06.2001
28.06.2001



Beschlußantrag:
  1. Vom Sachstandsbericht zur Fortführung der Lokalen Agenda Stuttgart wird zustimmend Kenntnis genommen.
  2. Der Verlängerung der Laufzeit des Lokalen Agenda-Prozesses bis zum 31.10.2001 auf der Grundlage des Gemeinderatsbeschlusses vom 01.07.1999 (GRDrs 194/1999) wird zugestimmt.
  3. Die Verwaltung wird ermächtigt, für die externe Agenda-Geschäftsführung mit Agenda-Büro im Netzwerk für freiwilliges Engagement, Ehrenamt und Selbsthilfe (frEE) mit der Carl Duisberg Gesellschaft, Landesstelle Baden-Württemberg, ab 1. Januar 2002 für die Dauer von 24 Monaten einen entsprechenden Geschäftsbesorgungsvertrag abzuschließen.
  4. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der Ergebnisse der Agenda-Initiativen in den Stadtbezirken sowie auf der Basis der Ergebnisse städtischer Agenda-Projekte bis Herbst 2003 (zu den Haushaltsberatungen) ein Handlungsprogramm für die Überführung des Lokalen Agenda-Prozesses in selbsttragende Strukturen und deren Weiterentwicklung unter dem Dach des Netzwerkes frEE mit Verknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Organisationsformen bürgerschaftlichen Engagements vorzulegen.
  5. Der Aufwand in Höhe von 500.000 DM ist in den Verwaltungshaushalten bei AHSt. 1.0001.602200.9, Bürgermeisteramt, Agenda Stuttgart, wie folgt zu decken:

    2002: 250.000 DM
    2003: 250.000 DM
  6. Der Einführung eines einheitlichen visuellen Erscheinungsbildes/Agenda-Logo wird zugestimmt.
  7. Der Fortsetzung des Lokalen Agenda-Prozesses durch Integrierung des Prinzips der "Nachhaltigen Entwicklung" in den laufenden Aufgabenvollzug der Verwaltung für die Jahre ab 2002 und der stadtinternen Organisation (Einrichtung einer Projektkoordination bis Dezember 2003 im Geschäftskreis des Oberbürgermeisters) wird zugestimmt.
  8. Die beim Bürgermeisteramt, Referat Umwelt, Sicherheit und Ordnung angesiedelte städtische Agenda-Koordinierungsstelle wird mit Wirkung vom 31.12.2001 aufgelöst. Die Umsetzung der bei der städtischen Agenda-Koordinierungsstelle eingesetzten Beamten wird bis zum 31.12.2001 verlängert.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

1. Entwicklung und Sachstand der neu positionierten Lokalen Agenda Stuttgart – Oktober 1999 bis Oktober 2000 – Fortsetzung des Lokalen Agenda-Prozesses

2. Fortsetzung des Lokalen Agenda-Prozesses:
2.1 Arbeitsbericht des Agenda-Büros der Carl Duisberg Gesellschaft,
siehe Anlage 3

2.2 Weiterführung des externen Prozessmanagements mit Agenda-Büro mit der Carl Duisberg Gesellschaft für die Dauer von 24 Monaten bis zum 31.12. 2003,
Leistungsbeschreibung/Anforderungsprofil siehe Anlage 7

2.3 Integrierung der "Nachhaltigen Entwicklung" in den laufenden Aufgabenvollzug der Verwaltung für die Jahre ab 2002 – Neue stadtinterne Organisation: Einrichtung einer Projektkoordination im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Auflösung der beim Referat Umwelt, Sicherheit und Ordnung angesiedelten städtischen Agenda-Koordinierungsstelle
2.4 Zentrale Agenda-Öffentlichkeitsarbeit beim Presse- und Informationsamt – einheitliches visuelles Erscheinungsbild/Agenda-Logo, siehe Anlage 6 2.5 Fachkonferenzen im Agenda-Prozess 2.6 Pressespiegel – Beispielhafte bürgerschaftliche Agenda-Schwerpunkte und Schlüsselprojekte, siehe Anlage 1, Ziffer 2.6
2.7 Finanzierung der Projekte – Förderung durch Koppelung von Inhalten und Kommunikation – Gemeinderat setzt Eckdaten im Rahmen des Haushaltsplans
3. Schlussbemerkungen

Finanzielle Auswirkungen
    Gesamtkosten der Maßnahme:
    Von der Stadt zu tragen:
    500.000 DM
    2002: 250.000 DM
    2003: 250.000 DM
    Laufende Folgekosten:
    Projektkoordination
    (Personal- und Sachkosten, haushaltsneutral)
    2002: 172.000 DM
    2003: 172.000 DM



Beteiligte Stellen

Referate A, F, USO, KBS, SJG, St, T, WK

Vorliegende Anträge/Anfragen

Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion vom 04.05.2001, Nr. 201/2001,
Lokale Agenda 21 - wie geht es weiter?


Erledigte Anträge/Anfragen

Antrag von Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 28.07.2000, Nr. 534/2000, Leitindikatoren für die Lokale Agenda.
Beantwortung vom 10.10.2000.




Dr. Wolfgang Schuster

Anlagen


  1. Ausführliche Begründung
  2. Pressespiegel
  3. Zwischenbericht des Agenda-Büros Carl Duisberg Gesellschaft mit Projekten in den Stadtbezirken und Projekten der Fachkonferenzen
  4. städtische Projektliste
  5. Thematischer Handlungsrahmen "Zukunft gestalten – Agenda Stuttgart"
  6. einheitliches visuelles Erscheinungsbild/Agenda-Logo
  7. Leistungsbeschreibung/Anforderungsprofil für die externe Agenda-Geschäftsführung mit Agenda-Büro

Anlagen 2-6 können aus technischen Gründen nicht eingestellt werden. Die Anlagen sind erhältlich bei USO/LA (36/LA Herrn Launer).

Anlage 1 zur GRDrs 313/2001

Ausführliche Begründung:
1. Vorbemerkung - Kernpunkte des Lokalen-Agenda-Prozesses

1.1 Ausgangslage und Entwicklung (Januar 1998 bis Juni 1999) - inhaltliche Anforderungen und grundsätzliche Positionen des Gemeinderats zur Weiterführung der Lokalen Agenda (Grundsatzbeschluss vom 01.07.1999)

1.2 Rolle des Gemeinderats und des Beirats für Umweltschutz/Beirat für Umweltschutz und zukunftsfähige Entwicklung

1.3 Bürgerschaftliche Selbstorganisation der Fachkonferenzen
1.4 Einrichtung einer externen Geschäftsführung und Prozessmanagement
mit Agenda-Büro bei der Carl Duisberg Gesellschaft
(Geschäftsbesorgungsvertrag)


1.5 Bereitstellung von Ressourcen in den Haushaltsjahren 1999, 2000 und 2001

2. Fortsetzung des Lokalen Agenda-Prozesses:
2.1 Stadtbezirke, Bezirksbeiräte, Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorsteher nahmen sukzessive ihre Rolle als Akteur im Lokalen Agenda-Prozess wahr. Mittlerweile arbeiten Agenda-Initiativen in 14 Stadtbezirken (Bad Cannstatt, Botnang, Degerloch, Möhringen, Mühlhausen, Nord, Untertürkheim, Plieningen/Birkach, Sillenbuch, Stammheim, Ost, West, Weilimdorf, Zuffenhausen) an rund 40 Agenda-Projekten.(Anlage 3 Zwischenbericht des Agenda-Büros der Carl Duisberg Gesellschaft). Die Lokale Agenda Stuttgart ist in den Stadtbezirken auf Erfolgskurs. Die Lokale Agenda Stuttgart ist eine Gemeinschaftsinitiative aller Referate, Ämter und Eigenbetriebe. In Stuttgart gibt es eine breite Palette bereits existierender und geplanter Maßnahmen/Projekte, die auf eine nachhaltige Entwicklung abzielen, städtische Projektliste siehe Anlage 4.

2.2 Integrierung der "Nachhaltigen Entwicklung" in den laufenden Aufgabenvollzug der Verwaltung für die Jahre ab 2002 – Neue stadtinterne Organisation: Einrichtung einer Projektkoordination im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Auflösung der beim Referat Umwelt, Sicherheit und Ordnung angesiedelten städtischen Agenda-Koordinierungsstelle
2.3 Zentrale Agenda-Öffentlichkeitsarbeit beim Presse- und Informationsamt – einheitliches visuelles Erscheinungsbild/Agenda-Logo, siehe Anlage 6
2.4 Arbeitsbericht des Agenda-Büros der Carl Duisberg Gesellschaft

Das Agenda-Büro der Carl Duisberg Gesellschaft hat - bedingt durch die Sommerpause - im Oktober 1999 (nach Schlusszeichnung des Geschäftsbesorgungsvertrags) seine Arbeit aufgenommen. Die Laufzeit des Geschäftsbesorgungsvertrags ist für 24 Monate vorgesehen. Die faktische Laufzeit des Agenda-Prozesses verlängert sich dadurch bis zum 31.10.2001 (Abschlussbericht mit Handlungsprogramm). Der Arbeitsbericht ist als Anlage 3 beigefügt.

2.5 Fachkonferenzen im Agenda-Prozess

Die Fachkonferenzen haben sich in bürgerschaftlichem Engagement selbst organisiert (Aktionsprogramm/Projektliste siehe Anlage 3, Zwischenbericht des Agenda Büros der Carl Duisberg Gesellschaft). Sie sind Plattform für Bürgerinnen und Bürger, greifen gesamtstädtische Themen der Nachhaltigkeit auf und arbeiten themen- und projektbezogen.

2.6 Pressespiegel – Beispielhafte bürgerschaftliche Agenda-Schwerpunkte und Schlüsselprojekte

Die Darstellung des gesamten Spektrums der Agenda-Aktivitäten im Zeitraum des vergangenen Jahres würde den Rahmen eines schriftlichen Berichts sprengen. Der als Anlage 2 beigefügte Pressespiegel vermittelt die vielfältigen Facetten, die das Besondere des nicht nur oder in erster Linie auf Umweltschutz fixierten Lokalen-Agenda-Prozess Stuttgart kennzeichnen. Die Gemeinschaftsinitiative Lokale Agenda Stuttgart bedeutet:

3. Weiterführung des externen Prozessmanagements mit Agenda-Büro mit der Carl Duisberg Gesellschaft für die Dauer von 24 Monaten bis zum 31.12. 2003,
Leistungsbeschreibung/Anforderungsprofil siehe Anlage 7

4. Resümee

4.1 Die Lokale Agenda Stuttgart ist auf Erfolgskurs

Die Kommunale Agenda ist kein vorgefertigtes Patentrezept, sondern ein individueller Prozess. Jede Kommune ist geeignet, den Agenda-Prozess aufzunehmen. Jede Kommune hat aber auch spezifische Strukturen und muss ihren Weg eigenverantwortlich finden. Der vom Gemeinderat mit Beschluss vom 01.07.1999 neu ausgerichtete Lokale Agenda-Prozess zeigt Wirkung und beachtliche Erfolge. Die Stadt versteht sich als Initiator und Motor des Agenda-Prozesses. Sie will ihn zusammen mit den Stadtbezirken, Bezirksbeiräten, gesellschaftlichen Gruppen und allen Bürgerinnen und Bürgern mit Leben erfüllen. Gemeinderat und Verwaltung setzen auf die Eigeninitiative der gesellschaftlichen Kräfte. Der Versuch, sie auch für den Lokalen-Agenda-Prozess zu wecken, zu unterstützen und darüber hinaus auch die Verwaltung selbst als Akteur einzubringen, ist gelungen. Dies zeigen u.a. die sukzessiv in den Stadtbezirken entstehenden projektorientierten Agenda-Initiativen. Die dafür vom Gemeinderat neu geschaffenen Strukturen, die den Prozess verwaltungsintern und -extern voranbringen (städtische Agenda-Koordinierungsstelle, städtische Agenda-Arbeitsgruppe, Agenda-Büro der Carl Duisberg Gesellschaft; Stadtbezirke mit Bezirksbeiräten, Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorstehern; bürgerschaftliches Agenda-Engagement in den Stadtbezirken und Fachkonferenzen) greifen. Das zeigt die Vielzahl der bürgerschaftlichen Agenda-Projekte.

4.2 Themenintegration gelungen
Bürgerinnen und Bürger stehen im Mittelpunkt des Agenda-Prozesses –
Dialog zwischen Verwaltung und Bevölkerung – neue Beteiligungsformen

Durch die Einstellung weiterer städtischer Schlüssel- und Schwerpunktprojekte entsprechend dem thematischen Handlungsrahmen "Zukunft gestalten - Agenda Stuttgart" wird die Lokale Agenda an Intensität weiter gewinnen. Dem Ziel, das Thema "Lokale Agenda Stuttgart" in der Öffentlichkeit so zu platzieren, dass viele Akteure zu vielfältigen Aktivitäten angeregt werden, sind wir in den vergangenen zwölf Berichtsmonaten näher gekommen. Bei den Maßnahmen und Planungen der Stadt sollen die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Eigenschaft als Handelnde des täglichen Lebens im Zentrum des Prozesses stehen. Die zukunftsfähige Stadtentwicklung braucht die Beteiligung der Bürgerschaft und örtlicher Institutionen. Der Lokale-Agenda-Prozess hat in den vergangenen zwölf Monaten neue bürgerschaftliche Möglichkeiten durch neue Formen des Dialogs zwischen Verwaltung und Bevölkerung eröffnet. Über die klassischen und gesetzlich verankerten Bürgerbeteiligungsformen hinaus werden von der Verwaltung zunehmend neue, freiwillige Beteiligungsformen erprobt. Runde Tische, professionelle Moderation oder Zukunftswerkstätten sind allgemein nicht nur üblicher Bestandteil im Lokalen-Agenda-Prozess, sondern fester Bestandteil im regulären Verwaltungsvollzug, siehe städtische Agenda-Projekte Anlage 4. Die Zunahme dieser freiwilligen Beteiligungsverfahren ist Beleg dafür, dass Gemeinderat und Verwaltung inzwischen eine höhere Sensibilität für Bürgerbelange und Fragen der Partizipation entwickelt haben – auch ein Resultat des Lokalen Agenda-Prozesses und der laufenden Verwaltungsreform.

4.3 Förderung der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und externen Akteuren sowie Kooperation zwischen den Externen verstärkt

Selbstverständnis und Struktur der Lokalen Agenda Stuttgart fördern neben der Kooperation zwischen der Verwaltung und Externen auch die Zusammenarbeit zwischen den externen Akteuren. Neue Kooperationen sind entstanden und entstehen, z.B. zwischen NGO‘s (Nicht-Regierungs-Organisationen) und lokalem Gewerbe, zwischen Sozial- und Umweltgruppen, z.B. Stuttgarter Agenda-Fest der Fachkonferenzen, 4. Lokaler Earth Day Stuttgart, Gemeinschaftsprojekte der Fachkonferenzen "Veranstaltungsreihe Internationales Jahr für eine Kultur des Friedens", "Fahrräder für Tuzla".

4.4 Agenda-Budgetmittel für Bezirksbeiräte

Um den Agenda-Engagierten Hilfestellung und Unterstützung zu geben, hat der Beirat für Umwelt und zukunftsfähige Entwicklung dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, die Budgetmittel der Bezirksbeiräte für die Jahre 2000 und 2001 um 50 000 DM zweckbestimmt aus den Budgets der Referate A und USO aufzustocken. Im Interesse einer einheitlichen und unbürokratischen Verwendung der Mittel wurde als Indikator die Einwohnerzahl herangezogen. Es ist genügend Flexibilität gewährleistet, um auch ggf. bezirksübergreifende Lokale-Agenda-Projekte berücksichtigen zu können.


4.5 Finanzierung der Projekte - Förderung durch Koppelung von Inhalten und Kommunikation - Gemeinderat setzt Eckdaten im Rahmen des Haushaltsplans

Das gesellschaftspolitische Potential des Lokalen-Agenda-Prozesses liegt darin, dass die an den verschiedenen Themenfeldern Interessierten sich mehr als bisher in traditionellen Verfahren unmittelbar auf den verschiedenen Ebenen (Stadtbereiche und Forschungsprojekte) einbringen können. Die städtische Agenda-Koordinierungsstelle und das Agenda-Büro der Carl Duisberg Gesellschaft unterstützen die verantwortlichen städtischen Ämter/Eigenbetriebe bei der Vernetzung der bürgerschaftlichen Projektideen mit den kommunalen Planungen/Maßnahmen. Dies soll durch die Integrierung der ”Nachhaltigen Entwicklung" in den laufenden Aufgabenvollzug der Verwaltung mit den Instrumenten der Gesamtsteuerung für die Jahre ab 2002 sichergestellt werden. Die Finanzierung der Projekte muss zwischen öffentlicher und privater Hand ausbalanciert werden. Angesichts knapper Kassen kann die Finanzierung gemeinsamer Projekte nur durch die Integration in die laufende Arbeit der Fachämter/Eigenbetriebe, durch Aufschluss privater und öffentlicher Förderung und die Einwerbung von Drittmitteln sichergestellt werden. Der Gemeinderat setzt die finanziellen Eckdaten im Rahmen des jeweiligen Haushaltsplans.

5. Schlussbemerkungen

Die Kommunen stehen vor großen ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen. Verwaltungsreform, bürgerschaftliches Engagement und Lokale Agenda sind in Stuttgart Eckpfeiler der Bemühungen, diese Herausforderungen anzunehmen. Durch die Integrierung des Prinzips der "Nachhaltigen Entwicklung" in den laufenden Aufgabenvollzug der Verwaltung wird der Lokale-Agenda-Prozess dauerhaft fortgesetzt. Es werden tragfähige Strukturen geschaffen, um alle Akteure in unserer Stadt im Sinne des Leitbegriffs "Nachhaltigkeitskommune" zusammenzuführen. Sie eröffnen neue bürgerschaftliche Möglichkeiten durch neue Formen des Dialogs zwischen Verwaltung und Bevölkerung, ressortübergreifende Arbeitsweisen innerhalb der Verwaltung und die Entwicklung von langfristigen Handlungsperspektiven im Konsens mit den gesellschaftlichen Gruppen in Stuttgart. Um die Lebensqualität unserer Stadt insgesamt zu erhalten, zu verbessern und zu fördern, wird die Stadt im Rahmen ihrer Finanzkraft auch weiterhin alles daransetzen, den Weg zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung fortzusetzen.

Anlage 7 zur GRDrs. 313/2001

      Referat Umwelt,
    Stuttgart, 3. Mai 2001
      Sicherheit und Ordnung
      GZ: USO/LA
    Nebenstelle 69 52



Fortführung der Lokalen Agenda Stuttgart
Leistungsbeschreibung/Anforderungsprofil für die externe Agenda-Geschäftsführung mit Agenda-Büro für die Jahre 2002 und 2003


1. Vorbemerkung

Die Aufgaben für die externe Agenda-Geschäftsführung mit dem externen Agenda-Büro (bisher im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags von der Carl Duisberg Gesellschaft wahrgenommen) sollen nach Möglichkeit im Netzwerk für freiwilliges Engagement, Ehrenamt und Selbsthilfe (frEE) integriert werden. Damit soll das Ziel verfolgt werden, die ehrenamtlichen Aktivitäten in der Stadt zusammenzuführen, die Strukturen des Netzwerks frEE fortzuschreiben und weiter zu optimieren. Des weiteren wäre durch eine solche Lösung gewährleistet, dass die externen Aktivitäten im Agenda-Prozess weiterhin durch eine unabhängige Stelle koordiniert und gezielt gefördert werden. Insbesondere würde dem Anliegen der Fachkonferenzen und den Agenda-Initiativen in den Stadtbezirken Rechnung getragen, die auf eine solche Betreuung - zumindest für die nächsten zwei Jahre - angewiesen sind. Die Fachkonferenzen legen großen Wert darauf, dass Frau Kinn mit dieser Aufgabe weiter betraut wird und ihr Sachverstand und ihr Erfahrungswissen (mindestens für die nächsten zwei Jahre) dem Lokalen Agenda-Prozess zugute kommt bzw. erhalten bleibt. Herr Oberbürgermeister hat den Auftrag erteilt, die Beschlussvorlage mit dieser Variante in den Gemeinderat einzubringen.

2. Die externe Agenda-Geschäftsführung mit Agenda-Büro umfasst folgenden Aufgabenkreis

· Prozessmanagement des externen Prozesses, d.h. Vernetzung der stadtbezirks- und gesamtstädtischen Beteiligungsprojekte. Koordination der Arbeit der Stadtteilinitiativen, insbesondere Zukunftswerkstätten.
· Leitung des Agenda-Büros als Kontakt-, Informations- und Vermittlungsstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger, Akteure.
· Führen der laufenden Geschäfte, Moderation der Zukunftswerkstätten in den Stadtbezirken, Organisation von Veranstaltungen aller Art in den Stadtbezirken, Mitwirkung in Netzwerken, z.B. Region, Agenda-Büro des Landes, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung, Dialog mit Schlüsselakteuren, Kontaktpflege zu Aktivitäten anderer Akteure, Akquisition von Akteuren, Schlüsselpersonen und -organisationen, Mitwirkung bei der Akquisition von Fördergeldern und Sponsorenbeiträgen.
· Schnittstelle für die externen Fachkonferenzen.

3. Weitergehende konzeptionelle Schwerpunkte und Aktivitäten, aufgrund der bisherigen Erfahrungen

· Entwicklung und Überführung in selbsttragende Strukturen (spätestens ab 2004), die selbstverwaltetes Projekt- und Prozessmanagement für die Lokale Agenda unter dem Dach von frEE und Verknüpfungsmöglichkeiten zu sonstigem bürgerschaftlichem Engagement ermöglichen.
· Vernetzung externer bürgerschaftlicher (z.B. Fachkonferenzen, Agenda-Initiativen/Agenda-Projektgruppen in den Stadtbezirken) und verwaltungsinterner Aktivitäten unter Einbeziehung der Stadtbezirke, Bezirksbeiräte, Bezirksämter/Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorsteher und Ehrenamtsberater der Ämter/Eigenbetriebe der Stadt, die abgestimmte Planungen und gemeinsame Aktivitäten ermöglichen.
· Weitere Professionalisierung und Optimierung der im Lokalen Agenda-Prozess engagierten Bürgerinnen und Bürger/Akteure (Schulung zu Moderatoren, Koordinatoren und Multiplikatoren sowie in Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Drittmittelakquisition usw. und Unterstützung bei der Einübung), insbesondere in enger Kooperation mit den im Netzwerk frEE zusammengefassten Organisationen/Institutionen.
· Das externe Agenda-Büro hat zudem die Funktion einer offenen Innovationsstelle, die sich neu entstehender Themen und Anliegen der Lokalen Agenda widmet und die Akteure in der Weiterentwicklung des Prozesses unterstützt.
· Neben der Schnittstelle zu den Fachkonferenzen ist die externe Agenda-Geschäftsführung auch Schnittstelle zu den Agenda-Bezirksinitiativen, Stadtverwaltung und Gemeinderat.