Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 187/2001
Stuttgart,
03/13/2001



Müllwagen-Ersatzbeschaffung
hier: Beschaffung von 10 Müllsammelfahrzeugen mit Niederflurführerhaus,
18 m³-Drehtrommelaufbau und geteilter Kammschüttung




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Betriebsausschuss Abfallwirtschaft
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
nichtöffentlich
öffentlich
27.03.2001
28.03.2001
29.03.2001



Beschlußantrag:

1. Der Beschaffung und Vergabe von 10 Müllsammelfahrzeugen mit Niederflureinstieg, 18m³ Drehtrommelaufbau und geteilter Kammschüttung bestehend aus

    Einzelpreis
    Gesamtpreis
1.1
    10 Mercedes Benz Fahrgestelle Econic Typ: 2628 L/NLA 6+2/4, Radstand 3 450 mm + 1 350 mm, Motorleistung 205 kW, einschließlich Nachlaufachse
    zum Bezugspreis von
    an die Firma DaimlerChrysler AG, Stuttgart
    206 344,30 DM
    105 502,17 ■
    2 063 443,00 DM
    1 055 021,65 ■
1.2
    10 Aufbauten, Fabrikat Faun Rotopress (205/18,0)
    zum Bezugspreis von
    an die Firma Faun Eurotec GmbH, Osterholz Scharmbeck
    109 707,00 DM
    56 092,30 ■
    1 097 070,00 DM
    560 922,98 ■
1.3
    10 Zöller-Lifter, System 2300, geteilte Kammschüttung für MGB 60 bis 1100
    zum Bezugspreis von
    an die Firma Zöller-Kipper GmbH, Mainz
    38 819,40 DM
    19 848,04 ■
    388 194,00 DM
    198 480,44 ■
insgesamt
    3 548 707,00 DM
    1 814 425,08 ■

wird zugestimmt.

Die Preise verstehen sich incl. 16 % UST

2. Die Finanzierung erfolgt über den Vermögensplan des Wirtschaftsplans 2001 des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart.

3. Die Altfahrzeuge werden gegen Höchstgebot veräußert.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Mit der Müllwagenbeschaffung 1999 wurden die ersten fünf Fahrzeuge mit Niederflureinstieg und geteilter Kammschüttung beschafft. Nachdem sich die Fahrzeuge in der Praxis bewährt haben und der erwartete Rationalisierungseffekt erreicht wurde, sind im Jahr 2000 weitere 10 Fahrzeuge beschafft worden.

Durch die Neubeschaffung der 10 Müllwagen können 14 Altfahrzeuge gegen Höchstgebot veräußert werden. Dies ist sowohl auf die Kammschüttung - mit der alle in Stuttgart aufgestellten Abfall- und Wertstoffbehälter von 120 l bis 1,1 m³ geleert werden können - als auch auf das größere Aufbauvolumen der Müllwagen zurückzuführen. Die Reduzierung der Fahrzeugflotte um 4 Fahrzeuge führt zu einer kurzfristigen Einsparung an Personal- und Sachkosten in Höhe von jährlich ca. 750 000 DM (4 Fahrzeuge, 1 Fahrer und 5 Lader) und einer langfristigen Einsparung von 845 000 DM (4 Fahrzeuge, 2 Fahrer und 5 Lader). Der Einsatz dieser Fahrzeuge stimmt mit dem Vorschlag des Gutachters KPMG überein.

Nachdem es bei diesen Müllwagen für Aufbau und Fahrgestell jeweils nur einen Hersteller gibt, erfolgt die Vergabe in Anlehnung an die letzte Ausschreibung vom Oktober 1999. Die Hersteller haben sich trotz zwischenzeitlich eingetretener Preiserhöhungen bereit erklärt, zu den gleiche Konditionen wie bei der letzten Ausschreibung zu liefern. Das Rechnungsprüfungsamt hat gegen die Art der Vergabe keine Bedenken.

Die 10 Fahrzeuge kosten insgesamt 3 548 707,00 DM (1 814 425,08 ■). Die Fahrzeuge sind so universell einsetzbar, dass sie auch bei einer eventuellen Umwandlung des zum 1. Januar 2001 gegründeten Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart in eine GmbH sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden können.

Finanzielle Auswirkungen
Beteiligte Stellen

Referat F

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine




Anlage zur GRDrs 187/2001

Ausführliche Begründung:

zu Beschlusspunkt 1:

Mit der Müllwagenbeschaffung 1999 wurden die ersten fünf Fahrzeuge mit Niederflureinstieg, 18 m³-Drehtrommelaufbau und geteilter Kammschüttung beschafft. Nachdem sich die Fahrzeuge in der Praxis bewährt haben und der erwartete Rationalisierungseffekt erreicht wurde, sind im Jahr 2000 weitere 10 Fahrzeuge beschafft worden. Gleichzeitig zur Einführung dieser neuen Fahrzeugkonzeption wurden im Jahr 1999 insgesamt 18 vorhandene Hausmüllsammelwagen mit einer zwangsgelenkten Vorlauf-achse nachgerüstet. Somit konnte innerhalb kürzester Zeit nahezu die gesamte Restmüllabfuhr auf leistungsfähige Dreiachs-Fahrzeuge umgestellt werden. Um auch die Wertstoffentsorgung (Grüne Tonne) optimieren und auf Mischtouren umzustellen, müssen weitere Fahrzeuge beschafft werden.

Nach Aussage des Gutachtens der KPMG kann die Wirtschaftlichkeit im Bereich der Abfall- und Wertstoffentsorgung u. a. durch die nachfolgend genannten Maßnahmen erhöht werden:

- Einsatz von effizienter und moderner Fahrzeugtechnik (3-Achs-Fahrzeuge, Universalkammschüttung)
- Erhöhung des Auslastungsgrades und der Sammelzeiten
- Zentralisierung und EDV-Unterstützung bei der Tourenplanung
- Einführung neuer Arbeitszeitmodelle
- Zusammenlegung von Betriebsstellen

Das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung wurde zum 1. Januar 2001 in einen Eigenbetrieb umgewandelt. Der Eigenbetrieb wurde beauftragt, die in dem o. g. Gutachten vorgeschlagenen Maßnahmen zur Optimierung der Logistik umzusetzen.

Die o. g. Wirtschaftlichkeit lässt sich nur mit moderner Fahrzeugtechnik (3-Achs-Müllwagen mit Kammschüttung) erreichen. Durch den Einsatz der neuen Fahrzeuge kann infolge des größeren Ladevolumens, der Kammschüttung und der Tourenoptimierung (Mischtouren) die tägliche Arbeitsleistung gesteigert und die Rationalisierung beschleunigt werden. Dies führt zu einer kurzfristigen Einsparung an Personal- und Sachkosten in Höhe von jährlich ca. 750 000 DM (4 Fahrzeuge, 1 Fahrer und 5 Lader) und einer langfristigen Einsparung von 845 000 DM (4 Fahrzeuge, 2 Fahrer und 5 Lader) bei Umsetzung aller von KPMG vorgeschlagenen Rationalisierungsmaßnahmen.

Die Motorausführung der Fahrzeuge entspricht der Euro III-Norm, obwohl derzeit bei Lkws Euro II Ausführung hinreichend wäre. Der schwefelfreie Dieselkraftstoff, der bei den Betriebstankstellen ausgegeben wird, kann problemlos verwendet werden. Mit geringen technischen Änderungen sind die neuen Müllwagen sogar biodieseltauglich. Eine Zapfsäule der Betriebstankstelle in der Heinrich-Baumann-Straße wird derzeit auf Biodiesel umgestellt. Mit dem Biodieselversuch wurde vor Kurzem begonnen.

Eine serienmäßige Ausrüstung der neuen Fahrzeuge mit CRT-Katalysatoren**) Ein CRT-Katalysator entspricht einem Oxidationskatalysator mit nachgeschaltetem Dieselrußfilter) ist derzeit noch nicht möglich. Für jeden Fahrzeugtyp muss eine lastabhängige Einzelfallprüfung durchgeführt werden. Im Januar 2001 ist einer der neuesten Müllwagen mit Meßgeräten ausgestattet worden, um die Einsatzfähigkeit dieses Abgasreinigungssystems zu prüfen. Im Frühjahr 2001 werden die Ergebnisse dieser Messreihe vorliegen. Sind diese positiv, werden die neueren Müllwagen mit CRT-Katalysatoren nachgerüstet.

Die letzte öffentliche und europaweite Ausschreibung im Oktober 1999 hat ergeben, dass der vorgegebene Leistungsumfang in bezug auf das Fahrgestell und den Aufbau lediglich von den Firmen Daimler-Chrysler AG und Faun Eurotec GmbH erfüllt wurde. Die zwischenzeitlich erfolgte Vorführung eines Iveco-Fahrgestells ließ entsprechende Mängel/Nachteile erkennen (z. B. Fehlende Luftfederung an der Vorderachse, nur Sitzplätze für 2 Lader vorhanden, Radstand um 350 mm länger als bei dem Econic, schlechte Verarbeitung, Einstieg ergonomisch ungünstig etc.).

Bei dem Müllwagenaufbau handelt es sich um ein Drehtrommelsystem, das ausschließlich von der Firma Faun Eurotec angeboten wird. Dieses System hat sich in der Vergangenheit beim AfAS als wartungsfreundliches System bewährt.

Die Firmen Daimler Chrysler AG, Faun Eurotec GmbH und Zöller-Kipper GmbH haben sich trotz zwischenzeitlich eingetretener Preiserhöhung bereit erklärt, zu den gleichen Konditionen wie bei der Ausschreibung im Oktober 1999 zu liefern.

Die Bezugspreise betragen im Einzelnen:

    10 Fahrgestelle Daimler Chrysler:
2 063 443,00 DM
1 053 437,88 ■
    10 Aufbauten Faun Eurotec
1 097 070,00 DM
560 922,98 ■
    10 Schüttungen Zöller
388 194,00 DM
198 480,44 ■
    insgesamt
3 548 707,00 DM
1 814 425,08 ■

Die Vergabe der Fahrgestelle soll an die Firma Daimler-Chrysler AG, die Aufbauten an die Firma Faun Eurotec GmbH und die Kammschüttungen an die Firma Zöller-Kipper GmbH erfolgen.

Nach Rücksprache mit dem Rechnungsprüfungsamt bestehen gegen die Art der Vergabe keine Bedenken.


zu Beschlusspunkt 2:

Durch die Beschaffung der 10 Müllsammelfahrzeuge entsteht gegenüber dem Doppelhaushalt 2000/2001 ein Mehrbedarf an Mitteln, der jedoch bei der Aufstellung des Vermögensplans des Eigenbetriebs berücksichtigt wurde.


zu Beschlusspunkt 3:

Durch die Neubeschaffung der 10 Müllwagen werden die nachfolgenden 14 Altfahrzeuge ausgesondert und gegen Höchstgebot veräußert.

Diese Müllsammelfahrzeuge (Fahrgestelle Daimler Benz, Aufbau Faun Eurotec bzw. Haller, Schüttung Zöller) sind infolge der bisherigen Einsatzzeit abgewirtschaftet: