Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 27/2007
Stuttgart,
06/25/2007



Situationsbericht Ferienbetreuung 2007



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Schulbeirat
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Beratung
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
10.07.2007
18.07.2007
19.07.2007



Beschlußantrag:

1. Vom Bericht über die weitere Entwicklung der Ferienbetreuung zum Schuljahr 2006/2007 wird Kenntnis genommen.

2. Die Übergangsbestimmungen zur Sicherung eines auf die Stadtbezirke verteilten flächendeckenden Angebotes werden auch im Schuljahr 2007/2008 weitergeführt.


Begründung:


1. Ausgangslage und aktueller Stand

Nachdem parallel zur Einführung der Subjektförderung die Nachfrage nach Betreuungsplätzen bei der Ferienbetreuung zurückgegangen war, hat sich diese im Schuljahr 2006/2007 besonders in den Weihnachts- und Faschingsferien stark erhöht.

Wegen des Rückgangs der Nachfrage hatte der Gemeinderat mit Beschluss vom 8. November 2004 (GRDrs. 816/2004) Übergangsbestimmungen zur Sicherung eines auf die Stadtbezirke verteilten flächendeckenden Angebots beschlossen. Da sich die Sachlage hinsichtlich der Begründung dieser Sonderregelungen auch mit der verstärkten Nachfrage nicht grundlegend geändert hat und die ausdrückliche Bedingung, wonach der Schnitt von 600 Kindern/Ferienwoche unterschritten wird, auch weiterhin erfüllt ist, ist es notwendig, die folgend dargestellten Regelungen auch für das S chuljahr 2006/2007 weiterhin wie seinerzeit beschlossen aufrecht zu erhalten:

· Das Angebot wird auf Ferienwochen mit mindestens vier Betreuungstagen begrenzt.
· Bei nur vier Betreuungstagen wird für den fünften Tag der halbe Gutscheinwert in den Fällen vergütet, wenn die Gruppenauslastung von zehn bzw. 20 Kindern nicht erreicht wird.
· Zur Sicherstellung des flächendeckenden Standortangebotes wird in besonders gelagerten Einzelfällen die kostendeckende Abrechnung für bis zu zehn Gutscheine weitergeführt.

Bei allem dürfen auch weiterhin die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nicht überschritten werden, selbst wenn eine weitere Zunahme bei der Inanspruchnahme eintreten sollte.

Das Gutscheinverfahren hat sich weiterhin bewährt. Beim Amt laufen so gut wie keine Fragen von Sorgeberechtigten mehr wegen Platzbelegungen und beteiligten Einrichtungen auf. Die Zusammenarbeit zwischen Schulverwaltungsamt und den beteiligten Freien Trägern gestaltet sich weitgehend vertrauensvoll und reibungslos. Auch im Schuljahr 2006/2007 mussten in keiner Einrichtung Kinder abgewiesen werden.


2. Bericht über die Ferienbetreuung

Die Nachfrage nach einem Ferienbetreuungsplatz ist in diesem Schuljahr deutlich gestiegen. Wie den Teilnehmerzahlen der Anlage 1 zu entnehmen ist, hat sich die Kinderanzahl in den Weihnachtsferien um ein Drittel erhöht, in den Faschingsferien hat sich die Anzahl verdoppelt.

Die Informationen für die Sorgeberechtigten werden wie bisher durch ein Informationsschreiben an den Schulen zu Schuljahresbeginn und durch einen Informationsflyer der beteiligten Freien Träger (über beteiligte Einrichtungen mit Programmschwerpunkten, allgemeine Vertragsbedingungen, Anmeldeverfahren, Fristen) sichergestellt. Auch über die Tagespresse und das Amtsblatt wird informiert, schließlich sind auch weiterhin über die Internetseite des Stuttgarter Jugendhaus e.V. (www.jugendhaus.net) aktuelle Informationen, insbesondre zu freien Plätzen, abrufbar.

Trotz flexibler Weiterführung des Angebotes war auch im Schuljahr 2006/2007 festzustellen, dass in den Einrichtungen in Giebel (Kinder- und Jugendhaus) und Sillenbuch (Jugendhaus) nur eine geringere Nachfrage (teilweise unter zehn Kindern pro Ferienabschnitt) erreicht wurde. Eine Schließung der Einrichtungen an den genannten Standorten ist aber aus folgenden Gründen nicht sinnvoll:

· Im Bereich Giebel kann in naher Zukunft mit mehr Anmeldungen gerechnet werden. In diesem Stadtteil verändert sich die Altersstruktur der Einwohner derzeit stark, da sich viele junge Familien angesiedelt haben und zu erwarten ist, dass dadurch der Bedarf auch ansteigt.

· Eine Schließung des Jugendhauses in Sillenbuch ist nicht angezeigt, da das Jugendhaus im direkten Einzugsgebiet der einzige Anbieter einer Ferienbetreuung ist. Wird diese Einrichtung geschlossen, entsteht eine Vorsorgungslücke, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Eltern dann ein Betreuungsangebot in einem anderen Stadtteil annehmen. Die Erfahrung hat bislang gezeigt, dass die Eltern vorrangig einen großen Wert auf die Nähe der Betreuungseinrichtung zu ihrem Wohnort legen und einen Fahrtweg in einen anderen Stadtbezirk nicht in Kauf nehmen wollen.

Bei den Betreuungsangeboten in Zuffenhausen (Kinder- und Jugendhaus), Obertürkheim (Kinder- und Jugendhaus Villa JO) und beim Abenteuerspielplatz West bestand letztes Schuljahr eine geringe Nachfrage. In diesem Schuljahr sind diese Einrichtungen aber gut besucht.

Aus obigen Gründen müssen die Übergangsbestimmungen zur Sicherung eines auf die Stadtbezirke verteilten flächendeckenden Angebotes auch im Schuljahr 2007/2008 weitergeführt werden. Auch die weniger frequentierten Einrichtungen müssen dazu im Angebot verbleiben.

Da im Hinblick auf das Nutzerverhalten das Angebot der Stadt reichlich bemessen ist, kann es auch weiterhin von Kindern, die nicht im Rahmen der Verlässlichen Grundschule betreut werden, in Anspruch genommen werden.

Das Budget reicht für ein Kontingent von 4.000 Betreuungsplätze für sieben Ferienabschnitte (das entspricht ca. 570 Plätzen pro Ferienabschnitt) aus. Nach der bisherigen und vorhersehbaren Auslastung ist auch dies ausreichend.


3. Änderungen der freien Träger der Jugendhilfe für das Schuljahr 2007/08

Das Waldheim in Möhringen wird ab dem neuen Schuljahr 2007/08, nachdem nun die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sind, wieder eine Ferienbetreuung anbieten.


4. Ferienbetreuung an der Heusteigschule

Die Heusteigschule hat in Ergänzung der Ganztagesschule eine zeitlich ausgeweitete kostenpflichtige Ferienbetreuung beantragt. An der Heusteigschule wurde daher eine Bedarfserhebung für die kleinen Ferien durchgeführt, die zu folgendem Ergebnis führte:

Herbstferien200719 Kinder
Weihnachtsferien07/0818 Kinder
Faschingsferien200815 Kinder
Osterferien200818 Kinder
Pfingstferien200815 Kinder

Da das Kontingent der Ferienbetreuung noch immer nicht voll ausgeschöpft wird, könnte sich die Fachverwaltung vorstellen, eine Ferienbetreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule von Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr anbieten. Das Angebot wäre damit auf die Ferienwochen der kleinen Ferien beschränkt und könnte von der Caritas (hat die Betreuung in der Ganztagesschule übernommen) durchgeführt werden. In den Sommerferien sollten die Kinder die vielfältigen Angebote der freien Träger der Jugendhilfe in Anspruch nehmen. Dieses Angebot wäre für die Dauer eines Schuljahres zu befristen, um feststellen zu können, ob und ggf. wie viele Schüler/innen das kostenpflichtige Angebot tatsächlich in Anspruch nehmen wollen. Ein solcher Versuch könnte Aufschluss darüber geben, was im Zuge des Ausbaus von Ganztagesschulen absehbar an weiteren Anforderungen auf die Stadt zukommen wird. Dauerhafte Lösungsansätze müssten ggf. zwischen Schulverwaltungsamt und Jugendamt beraten und dem Gemeinderat dann zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Für die Heusteigschule müssten vom Schulverwaltungsamt gesonderte Gutscheine erstellt werden, die die Caritas bei der Stadt einlösen könnte.

Der Wert der Gutscheine würde betragen:

Dies würde für die Eltern folgende Kosten für die jeweiligen Ferienwochen bedeuten:

bei 4 Tagen
bei 5 Tagen
1 Kind in der Familie
21,00 Euro
26,00 Euro
2 Kinder in der Familie
14,00 Euro
17,00 Euro
3 Kinder in der Familie
8,00 Euro
10,00 Euro
4 Kinder in der Familie
7,00 Euro
9,00 Euro

Referat WFB schlägt vor, die Ferienbetreuung an der Heusteigschule zurückzustellen, bis ein abgestimmtes Gesamtkonzept für die Kinder- und Schülerbetreuung in Stuttgart vorliegt. Dem schließt sich die Fachverwaltung an. Referat WFB weist dabei u.a. darauf hin, dass bei einem bisher nicht vollständig ausgelasteten bestehenden Ferienbetreuungsangebot nun eine neue Art der Ferienbetreuung eingeführt würde. Durch die zeitliche Erweiterung läge auch der Gutscheinwert höher als für das herkömmliche Angebot (GDRs 302/2006) festgelegt.


5. Teilnahme behinderter Kinder

Die freien Träger der Jugendhilfe stehen einer Teilnahme grundsätzlich positiv gegenüber. Da prinzipiell jeder Fall, auch aufgrund der jeweiligen Art der Behinderung, anders zu beurteilen ist, kann es nur um Einzelfallentscheidungen gehen; generell ist eine Teilnahme unter den gegebenen Rahmenbedingungen standardisiert nicht machbar. In der Praxis hat sich gezeigt, dass hauptsächlich Minderbehinderte an der Ferienbetreuung teilnehmen, die ohne zu großen Mehraufwand an der Ferienbetreuung teilnehmen.


Finanzielle Auswirkungen

Im Haushalt stehen jährlich für das Angebot insgesamt 424.800 Euro zur Verfügung. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen können im Rahmen dieser Mittel finanziert werden.


Beteiligte Stellen

Die Referate AK , WFB und SJG haben die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann
Bürgermeisterin


Anlagen

1. Übersicht "Verteilung der Kinder auf die Einrichtungen/Stadtbezirke




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Vorlage272007.pdf