Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz: WFB
GRDrs 786/2006
Stuttgart,
11/03/2006


Beteiligungsbericht 2005 der Landeshauptstadt Stuttgart



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
öffentlich
17.11.2006
22.11.2006
23.11.2006

Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1


Mit dem jährlichen Beteiligungsbericht wird über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungsunternehmen sowie der Eigenbetriebe der Landeshauptstadt Stuttgart informiert. Einen ergänzenden Überblick zur Vermögens- und Ertragslage des städtischen Beteiligungsvermögens ergibt sich aus dem konsolidierten Jahresabschluss der Beteiligungsunternehmen und Eigenbetriebe, die in dem Konzernabschluss zusammengefasst sind.

Das Berichtsjahr 2005 ist geprägt durch strukturelle Veränderungen. Insbesondere hat sich der Konsolidierungskreis des städtischen Konzernabschlusses weiter vergrößert. So konnte der Eigenbetrieb AWS erstmalig in den Konzernabschluss aufgenommen werden. Neu zum Konsolidierungskreis hinzugekommen sind im Berichtsjahr auch die Projektgesellschaften Neue Messe sowie der Ende 2004 gegründete Veranstaltungs- und Marktbereich. Darüber hinaus wurden die Minerla-Bad Berg AG aufgrund der zum 31.12.2005 erworbenen restlichen Anteile im Konzernabschluss erstkonsoldiert. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden aus Gründen der Überschaubarkeit zu Teilkonzernen zusammengefasst. Die Berichterstattung erfolgt insoweit auf Teilkonzernebene.

Die individualisierten Geschäftsführerbezüge werden wie bereits im Vorjahr - mit Ausnahme der FSG GmbH - für die Mehrheitsbeteiligungen der Landeshauptstadt Stuttgart (größer gleich 50 %) im Beteiligungsbericht offen gelegt. Ab dem Geschäftsjahr 2006 ist auch beim Land die Veröffentlichung der Geschäftsführerbezüge für die größten Landesunternehmen vorgesehen.

Mit der Einführung einer Public Corporate Governance für die Landeshauptstadt Stuttgart (vgl. GRDrs 279/2006) werden sich Zusatzinformationen im Rahmen der Beteiligungsberichtserstattung ergeben. Vor diesem Hintergrund werden im diesjährigen Bericht zum ersten Mal auch die Vergütungssätze der Aufsichtsratsmitglieder der städtischen Beteiligungsunternehmen ausgewiesen. Die Vergütungssätze werden hierbei getrennt nach Grundvergütung und Sitzungsgeld dargestellt. Neben der aktuellen Fassung der Public Corporate Governance sollen zukünftig dann ebenso die Berichte der Beteiligungsunternehmen zur Umsetzung und Einhaltung der Richtlinie im Beteiligungsbericht veröffentlicht werden.


Beteiligte Stellen

-


Vorliegende Anträge/Anfragen

-
-




Michael Föll
Erster Bürgermeister





Anlage 1: Ausführlicher Bericht
Anlage 2: Beteiligungsbericht

Anlage 1 zur GRDrs 786/2006



Ausführlicher Bericht:

Beteiligungsbericht und Konzernabschluss

Die Verwaltung hat gemäß § 105 Absatz 2 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg (GemO) jährlich einen Beteiligungsbericht vorzulegen. Dieser enthält neben den Einzelunternehmensdarstellungen auch die wichtigsten Kennzahlen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der städtischen Beteiligungen und Eigenbetriebe. Zusätzlich erstellt die Landeshauptstadt Stuttgart einen Konzernabschluss für die Beteiligungsunternehmen und Eigenbetriebe (ohne Kernhaushalt).

Ertragslage

Eine detaillierte Analyse der Ertragslage ist im Beteiligungsbericht enthalten (S. 21 ff). Anhand der nachfolgenden Kennzahlen soll ein Überblick über die wesentlichen Veränderungen im Konzern Stadt gegeben werden:

2005
Mio. EUR
2004
Mio. EUR
2003
Mio. EUR
2002
Mio. EUR
2001
Mio. EUR
Umsatzerlöse1.1171.004977955955
Personalaufwand542505505482468
Abschreibung156146141141139
Betriebsergebnis2214-14-1012
Beteiligungs-/ Finanzergebnis-19-16-25-2319
Neutrales Ergebnis-14-23901.86672
Konzernjahresergebnis-13-26511.834104

Die Erhöhung der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen Einbeziehung des Eigenbetriebes AWS. Demgegenüber haben sich die Umsatzerlöse bei der SMK mit der Beteiligung des Landes und damit verbunden dem Übergang von der Voll- zur Quotenkonsolidierung entsprechend verringert.

Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl ist im Berichtsjahr konsolidierungskreisbedingt im Vergleich zum Vorjahr von 9.758 Personen auf 10.484 Personen (jeweils ohne Geschäftsführer und Vorstände) gestiegen. Diese Zunahme bei den Beschäftigtenzahlen spiegelt sich im Personalaufwand wider.

Die Veränderung bei den Abschreibungen ist vor allem mit der erstmaligen Einbeziehung des Eigenbetriebes AWS sowie mit höheren Abschreibungen im Teilkonzern SVV (i.W. SSB AG) und beim FSG-Teilkonzern zu begründen.

Das Betriebsergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr um 8 Mio. EUR verbessert werden. Dies ist neben der gestiegenen Betriebsleistung im Wesentlichen auf den Rückgang bei den übrigen Betriebsaufwendungen zurückzuführen.

Demgegenüber ist das Beteiligungs- und Finanzergebnis des Konzerns gesunken. Ursächlich hierfür sind insbesondere gestiegene Zinsen und ähnliche Aufwendungen bei den Eigenbetrieben AWS und SES.

Das neutrale Ergebnis konnte im Wesentlichen aufgrund von Sondereffekten in 2004 bei der SSB AG und der FSG GmbH verbessert werden.

Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Konsolidierungskreis hat sich das Konzernjahresergebnis in den einzelnen Sparten wie folgt entwickelt:

2005
TEUR
2004
TEUR
Veränderung
TEUR
Versorgung und Verkehr
11.189
-6.273
17.462
Messe, Veranstaltungen, Märkte, Marketing
-5.366
1.682
-7.048
Wohnungsbau
8.125
10.242
-2.117
Kur- und Bäderbetriebe
-9.373
-10.111
738
Entsorgung
6.753
0
6.753
Krankenhäuser
-22.545
-21.532
-1.013
Soziale Einrichtungen
-1.410
104
-1.514
-12.627
-25.888
13.261

Finanz- und Vermögenslage

Eine detaillierte Analyse der Finanz- und Vermögenslage ist im Beteiligungsbericht enthalten (S. 24 ff.). Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild:

2005
Mio. EUR
2004
Mio. EUR
Veränderung 2005/2004
Mio. EUR
2003
Mio. EUR
2002
Mio. EUR
2001
Mio. EUR
Aktiva
Anlagevermögen
3.514
3.257
257
3.173
3.484
3.017
Umlaufvermögen
627
508
118
611
660
550
Passiva
Eigenkapital
1.514
1.397
118
1.364
1.847
1.323
Sonderposten mit Rücklagenanteil
597
594
3
605
605
603
Langfristiges Fremdkapital
1.327
1.157
169
1.143
1.121
1.076
Kurzfristiges Fremdkapital
703
617
86
672
571
565
Bilanzsumme
4.141
3.765
376
3.784
4.144
3.567

Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 84,8%. Das Anlagevermögen ist durch Eigenkapital, den Sonderposten mit Rücklageanteil und mittel- und langfristiges Fremdkapital nahezu gedeckt.

Die Sachanlageinvestitionen entwickelten sich in den letzten Jahren wie folgt:

2005
2004
2003
2002
2001
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
300
290
206
198
246

Aus dem Investitionsvolumen ist die Bedeutung der städtischen Beteiligungsunternehmen und Eigenbetriebe für den Wirtschaftsstandort erkennbar.

Das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote haben sich folgendermaßen entwickelt:

2005
2004
2003
2002
2001
Mio. EUR
%
Mio. EUR
%
Mio. EUR%Mio. EUR%Mio. EUR%
1.514
36,6
1.397
37,1
1.36436,11.84744,61.32337,1

Die Effekte aus der Veränderung des Konsolidierungskreis haben sich auf das Eigenkapital und die Bilanzsumme annähernd proportional ausgewirkt, so dass sich vergleichsweise zum Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen bei der Eigenkapitalquote ergeben.