Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz: WFB
GRDrs 772/2009
Stuttgart,
09/29/2009



Bäderbetriebe Stuttgart
Wirtschaftspläne 2010 und 2011 sowie Finanzplanung 2009 bis 2013




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Bäderausschuss
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
nicht öffentlich
öffentlich
09.10.2009
07.12.2009
18.12.2009



Beschlußantrag:

1. Die Wirtschaftspläne 2010 und 2011 des Eigenbetriebs Bäderbetriebe Stuttgart (Mineralbäder Berg, Cannstatt und Leuze, Hallen- und Freibäder sowie Traglufthalle Inselbad Untertürkheim) werden wie folgt festgesetzt:

Bäderbetriebe
Stuttgart
20112010
EuroEuro
1.1im Erfolgsplan mit
- Erträgen in Höhe von
16.219.00014.484.000
- Aufwendungen in Höhe von
28.713.00031.381.000
- einem Jahresverlust von
12.494.00016.897.000
1.2im Vermögensplan mit
Einnahmen und Ausgaben in Höhe von
13.968.00018.314.000
1.3mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen
Kreditaufnahmen in Höhe von
00
1.4mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen
Verpflichtungsermächtigungen
0300.000
1.5Der Höchstbetrag der Kassenkredite
(20% der Erträge) wird festgesetzt auf
3.243.8002.896.800



2. Der Finanzplanung 2009 bis 2013 wird zugestimmt.

3. Der Stellenübersicht zu den Wirtschaftsplänen 2010 und 2011 wird zugestimmt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1


Wirtschaftsplan 2010

Im Eigenbetrieb Bäderbetriebe Stuttgart ergibt sich in 2010 ein planmäßiger Jahresverlust von 16.897 TEUR.

Zum Ausgleich des Jahresverlustes erhält der Eigenbetrieb Bäderbetriebe Stuttgart aus dem städtischen Ergebnishaushalt einen Zuschuss in Höhe von 9.050 TEUR. Außerdem werden 7.847 TEUR den Rücklagen entnommen, wovon 3.590 TEUR aus einer Festgeldanlage (ehemals Spezialfonds) stammen. Die Entnahme setzt sich zusammen aus 3.190 TEUR Sanierungskosten des MineralBads Cannstatt, 400 TEUR für den Abbruch des Werkstattgebäudes beim Mineral-Bad Berg infolge der Investorenlösung sowie 4.257 TEUR zur Deckung der nicht erwirtschafteten Abschreibungen.

Der Vermögensplan beinhaltet Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 18.314 TEUR. Zur Finanzierung der geplanten Investitionen (1.075 TEUR) wird aus dem städtischen Finanzhaushalt ein Zuschuss in die Kapitalrücklage in Höhe von 1.045 TEUR gewährt.


Wirtschaftsplan 2011

Der planmäßige Jahresverlust des Eigenbetriebs Bäderbetriebe Stuttgart liegt in 2011 bei 12.494 TEUR.

Die Verlustdeckung erfolgt durch eine Ausgleichszahlung aus dem städtischen Ergebnishaushalt in Höhe von 7.935 TEUR sowie durch eine Entnahme aus der Kapitalrücklage in Höhe der nicht erwirtschafteten Abschreibungen von 4.559 TEUR.

Der Vermögensplan beinhaltet Einnahmen und Ausgaben von 13.968 TEUR. Zur Finanzierung der Investitionen in Höhe von 1.025 TEUR wird aus dem städtischen Finanzhaushalt ein Zuschuss von 995 TEUR gewährt.








Finanzielle Auswirkungen

Siehe vorstehend.



Beteiligte Stellen

./.

Vorliegende Anträge/Anfragen

./.

Erledigte Anträge/Anfragen

./.



Michael Föll
Erster Bürgermeister


Anlagen

1 Ausführliche Begründung
2 Doppelwirtschaftsplan 2010/2011 der Bäderbetriebe Stuttgart


Allgemeines

Zum 1. Januar 2009 wurden die ehemaligen Eigenbetriebe Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart mit den Mineralbädern Berg, Cannstatt und Leuze sowie Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder unter Einbringung des städtischen Unterabschnitts 5725, Traglufthalle Inselbad Untertürkheim im Wege einer Sacheinlage in einem Eigenbetrieb „Bäderbetriebe Stuttgart“ (BBS) zusammengefasst. Außerdem wurde zum 1. Januar 2009 das mit der Fa. Wolff & Müller bestehende Erbbaurechts- und Mietverhältnis für das MineralBad Cannstatt aufgelöst, so dass das Bad ab diesem Zeitpunkt ins Eigentum des Eigenbetriebs Bäderbetriebe Stuttgart überging. Für den zusammengefassten Eigenbetrieb wurde vom Gemeinderat am 19. März 2009 (GRDrs 3/2009) ein Nachtragswirtschaftsplan beschlossen.

Der Doppelwirtschaftsplan 2010/2011 basiert auf den Jahresabschlusszahlen der beiden Eigenbetriebe und den Ergebniszahlen des städtischen Unterabschnitts 5725. Außerdem wurden die Zahlen des Nachtragswirtschaftsplanes 2009, aktuelle Hochrechnungen 2009 sowie zu erwartende Entwicklungen 2010/2011 berücksichtigt.

Insgesamt ist festzuhalten, dass sich der Jahresverlust in 2011 (nach Beendigung der Sanierungsschließzeit im MineralBad Cannstatt) gegenüber dem Verlust des Jahresergebnisses 2008 um 1.187 TEUR verbessert.

Insbesondere folgende wesentliche Faktoren waren bei der Planaufstellung maßgeblich:

· Veränderung der Erträge und Aufwendungen durch die Sanierungsschließzeit des
MineralBads Cannstatt ab voraussichtlich Mai 2010 für 6 bis 8 Monate.

· Veränderung der Erträge und Aufwendungen 2010/2011 bedingt durch die in 2008/2009 teilweise aufgrund von Sanierungen geschlossenen Bäder (Leo-Vetter-Bad für die Monate 10/2008 bis 10/2009, Hallenbad Plieningen für die Monate 01 bis 04/2008).

Dementsprechend ergeben sich sowohl zwischen den beiden Wirtschaftsjahren 2010 und 2011 als auch in Bezug auf die Ergebnisse 2008 und die Planzahlen 2009 teilweise relativ hohe Abweichungen bei den einzelnen Planansätzen, die im Folgenden näher erläutert werden.


Erfolgsplan 2010/2011

Umsatzerlöse/ betriebliche Erträge

Die Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich folgendermaßen zusammen:



2011
2010
Euro
Euro
Umsatzerlöse MineralBad Cannstatt Schwimmbad und Sauna
2.155.000
913.000
Umsatzerlöse LEUZE Mineralbad
6.273.000
6.122.000
Umsatzerlöse Mineral-Bad Berg
1.162.000
1.142.000
Umsatzerlöse Hallenbäder
3.421.000
3.358.000
Umsatzerlöse Freibäder
1.389.000
1.350.000
Umsatzerlöse aus dem Traglufthallenbetrieb (Schulen u. Vereine)
83.000
81.000
Kostenersatz des Hallenbades Untertürkheim
65.000
65.000
sonstige betriebliche Erträge (Mieten, Pachten, Parkgebühren u.ä.)
1.631.000
1.363.000
Zinserträge
40.000
90.000
Gesamt
16.219.000
14.484.000


Basis für die Ermittlung der Umsatzerlöse in den Mineral- und Hallenbädern bildete das Besucherzahlenergebnis des Jahres 2008. Im LEUZE Mineralbad wurden für die Planung 875.000 Besucher in 2010 und 900.000 Besucher in 2011 angenommen, da durch die neue Sauna III, die voraussichtlich ab Oktober 2010 ihren Betrieb aufnimmt, mit Besucherzuwächsen gerechnet wird. Im Mineral-Bad Berg wurden 146.000 Besucher und in den Hallenbädern 920.000 Besucher zugrunde gelegt. In den Freibädern wurde die Durchschnittsbesucherzahl von rd. 650.000 Besuchern aus den letzten 10 Jahren angenommen.

Die im MineralBad Cannstatt in 2010 geringeren Erlöse resultieren aus der voraussichtlich 6- bis 8- monatigen Sanierungsschließzeit, beginnend ab Mai 2010. Der Saunabetrieb soll mit Ausnahme einer etwa 2-monatigen Schließzeit aufrechterhalten werden. Infolge der Baustellensituation und des geschlossenen Schwimmbads mussten allerdings bei der Kalkulation der Saunaerlöse sowohl Besucherrückgänge als auch eine Reduzierung des Eintrittspreises berücksichtigt werden.

Die Umsatzerlöse der Hallenbäder konnten für 2010 und 2011 erhöht werden, da sowohl das Ergebnis 2008 als auch die Planung 2009 die bereits genannten Schließzeiten in den Hallenbädern Plieningen und Leo-Vetter-Bad beinhalten.

Eine Preiserhöhung um durchschnittlich 3% wurde für 2010 im LEUZE Mineralbad und für 2011 in den Mineralbädern Berg und Cannstatt (ab 1. Januar 2011) sowie in den Hallen- und Freibädern (ab 1. April 2011) einkalkuliert. Dies entspricht dem üblichen Zweijahresrhythmus, in dem die Bäderpreise erhöht werden.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind neben Mieten und Pachten 198 TEUR Parkentgelte der Mineralbäder Berg, Cannstatt und Leuze sowie 342 TEUR in 2010 und
449 TEUR in 2011 als „Auflösung von Zuweisungen“ enthalten. Veränderungen zum Ergebnis 2008 resultieren vor allem aus periodenfremden Erträgen.

Im MineralBad Cannstatt musste bei den Pachten (u.a. Gastronomie) ein Abschlag vorgenommen werden, da davon auszugehen ist, dass während der Sanierungsphase Pachtminderungen (Baulärm etc.) geltend gemacht werden. Des Weiteren wurden zum
1. September 2009 vom Eigenbetrieb Bäderbetriebe Stuttgart drei Mitarbeiter wieder eingegliedert, die zuvor beim Pächter des Gesundheitszentrums im Einsatz waren. Dadurch reduzieren sich die vom „ZAR“ zu leistenden Personalkostenersätze entsprechend. Die im Rechnungsergebnis 2008 des MineralBads Cannstatt noch enthaltenen Erbbauzinsen in Höhe von 129 TEUR entfallen aufgrund des Rückkaufs.

Im Hallenbad Zuffenhausen ist dringend die Sanierung der Duschen und sanitären Anlagen erforderlich. Hierfür wird aus dem städtischen Ergebnishaushalt ein Zuschuss in Höhe von 450 TEUR (200 TEUR in 2010 und 250 TEUR in 2011) geleistet.


Kosten

Die Aufwendungen von 31.381 TEUR in 2010 und 28.713 TEUR in 2011 setzen sich folgendermaßen zusammen:
20112010
Euro
Euro
Materialaufwand a) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
411.000
402.000
Materialaufwand b) bezogene Leistungen
4.138.000
4.027.000
Personalaufwand
12.201.000
11.772.000
sonstige betriebliche Aufwendungen
6.940.000
10.566.000
Abschreibungen
5.008.000
4.599.000
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
0
0
sonstige Steuern
15.000
15.000
gesamt
28.713.000
31.381.000

Materialaufwand

Bei der Planung des Materialaufwands für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (vor allem Reinigungsmittel und Wasseraufbereitung) mussten die Schließzeiten des MineralBads Cannstatt in 2010 und die im Ergebnis 2008 enthaltenen Schließzeiten der Hallenbäder Plieningen und Leo-Vetter-Bad berücksichtigt werden. Außerdem mussten im LEUZE aufgrund der neuen Sauna III ab Herbst 2010 höhere Reinigungskosten und höhere Kosten für Saunaaufgüsse etc. eingeplant werden. Per Saldo ergeben sich im Vergleich zum Ergebnis 2008 Kostenerhöhungen um 40 TEUR in 2010 und 49 TEUR in 2011.

Der Materialaufwand für bezogene Leistungen beinhaltet im Wesentlichen die Planung der Energiekosten. Basis für die Planung bildeten die Jahreskosten 2008. Folgende Veränderungen mussten berücksichtigt werden:

MineralBad Cannstatt

Ab 2010 können geringere Heiz- und Wasserkosten veranschlagt werden, da durch die Kursaalquellensanierung in 2008 und 2009 ein höherer Bezug von EnBW-Wasser und Fernwärme für die Wassererwärmung erforderlich war. Eine weitere Reduzierung der
Energiekosten ergibt sich in 2010 durch die Sanierungsschließung des Schwimmbadbereiches ab Mai 2010. Nachdem sowohl das „ZAR“ als auch die Gastronomie geöffnet bleiben und auch in der Sauna nur eine etwa 8-wöchige Schließzeit anfällt, bleibt ein Teil der Energiekosten weiterhin bestehen. Per Saldo ergibt sich bei den bezogenen Leistungen in 2010 ein Planwert von 443 TEUR, in 2011 von 551 TEUR. Das Ergebnis 2008 lag bei 672 TEUR.

LEUZE Mineralbad

Im LEUZE Mineralbad müssen ab Herbst 2010 zusätzliche Strom- und Heizkosten für die neue Sauna III einkalkuliert werden (angenommene Jahreskosten 80 TEUR). Andererseits können ab 2010 bedingt durch die Fertigstellung der Maßnahme „Abwasseraufbereitung der mineralhaltigen Warmbecken“ außer der Einsparung von Abwasserentgelten auch Energiekostenreduzierungen in einer Größenordnung von jährlich etwa 100 TEUR erreicht werden. Per Saldo ergeben sich für 2010 und 2011 in etwa Energiekosten in der Größenordnung des Ergebnisses 2008.

Hallenbäder

Bei der Planung war zu berücksichtigen, dass die in 2008 über mehrere Monate hinweg geschlossenen Hallenbäder Plieningen und Leo-Vetter-Bad in 2010 und 2011 wieder ihre üblichen Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb sowie für Schulen und Vereine haben werden und dadurch entsprechend höhere Energiekosten entstehen. Gegenüber dem Ergebnis 2008 mit 1.449 TEUR ergeben sich in 2010 Kosten von 1.537 TEUR und in 2011 von 1.540 TEUR.


Personalkosten

Bei den Bruttobeschäftigungsentgelten, die in 2010 mit 8.698 TEUR um 411 TEUR und in 2011 mit 9.117 TEUR um 830 TEUR über dem Ergebnis 2008 liegen, mussten folgende Parameter einkalkuliert werden:

Veränderungen 2010 gegenüber dem Ergebnis 2008

· Wegfall von Personalkosten während der Sanierungsschließzeit des MineralBads Cannstatt in Höhe von 200 TEUR.

· Wegfall von Personalkosten durch Streichung von 12 TEUR infolge der Arbeitszeiterhöhung auf 39 Stunden bei den Beschäftigten.

· Mit einer Kostensteigerung um 400 TEUR bzw. knapp 5 % wirken sich die tariflichen Lohn- und Gehaltssteigerungen im Vergleich zum Ergebnis 2008 aus, nachdem die tarifliche Entgelterhöhung 2009 rd. 2,8% beträgt und für 2010 eine Gehaltssteigerung von 2% einkalkuliert wurde.

· Zusätzliche Personalkosten in Höhe von rd. 165 TEUR ergeben sich, da Stellen in 2008 nicht oder nur teilweise besetzt waren (u.a. wegen Sanierungsschließzeiten).

· Zusätzliche Personalkosten fallen ab Herbst 2010 wegen der neuen Sauna III an. Für 2010 wurden anteilig 23 TEUR eingeplant. Bereits im Doppelwirtschaftsplan 2008/2009 waren hierfür zwei zusätzliche Stellen genehmigt worden.

· Zusätzliche Personalkosten für Auszubildende (Fachangestellte für Bäderbetriebe) in Höhe von 35 TEUR. Im Ergebnis 2008 waren geringere Personalkosten angefallen, da nicht alle vorhandenen Ausbildungsstellen besetzt werden konnten und zwei Auszubildende die Ausbildung abgebrochen hatten. Zum Ausbildungsjahr 2009/2010 konnten wieder alle Ausbildungsstellen besetzt werden.


Veränderungen 2011 gegenüber der Planung 2010

· Hinzurechnung von Personalkosten des in 2011 wieder ganzjährig geöffneten MineralBads Cannstatt + 200 TEUR.

· Ganzjährige Beschäftigung der für die Sauna III im LEUZE im Herbst 2010 eingestellten Mitarbeiter + 50 TEUR.

· Abzug von Personalkosten in Höhe von 11 TEUR aus der Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 39 Stunden (s.o.).

· Die geplante Personalkostensteigerung 2011 von 2 % wirkt sich mit rd. 173 TEUR aus.

Die Veranschlagung von Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung erfolgte anhand der ermittelten Bruttobeschäftigungsentgelte. Die dortigen Veränderungen wirken sich entsprechend aus.

Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Altersteilzeit wurden die derzeitigen aktuellen Fälle berechnet sowie die bereits abgeschlossenen Verträge zur Altersteilzeit ab 1. Januar 2010 berücksichtigt. Da sich kurz vor Ablauf der Altersteilzeitregelung (31. Dezember 2009) doch noch mehrere Mitarbeiter für die Altersteilzeit entschieden haben, ergibt sich planerisch für 2010 eine Erhöhung der Rückstellung um 60 TEUR. Ab 2011 wird sich die Altersteilzeitrückstellung allmählich abbauen, sofern es keine Nachfolgeregelung gibt.


Sonstige betriebliche Aufwendungen

In 2010 wurden betriebliche Aufwendungen in Höhe von 10.566 TEUR und in 2011 in Höhe von 6.940 TEUR eingeplant. Darin enthalten sind als „Sondermaßnahmen“ die Sanierung des MineralBads Cannstatt mit 3.300 TEUR sowie der Abbruch des Werkstattgebäudes beim Mineral-Bad Berg in Höhe von 400 TEUR. Beide Maßnahmen sollen aus Restmitteln der Festgeldanlage der BBS finanziert werden.

Des Weiteren ist als Sondermaßnahme die Sanierung der Duschen und sanitären Anlagen im Hallenbad Zuffenhausen vorgesehen. Hierfür wurden Gesamtkosten von
450 TEUR eingeplant, wovon 200 TEUR in 2010 anfallen. Mittel hierfür wurden aus dem Investitionsbudget der Bäderbetriebe, das bei jährlich 1.275 TEUR liegt, umgeschichtet. In 2010 und 2011 werden daher im Vermögensplan entsprechend geringere Investitionen möglich sein.

In den betrieblichen Aufwendungen sind außerdem die jährlich in allen Bädern anfallenden Abwassergebühren enthalten. Die Kosten für Abwasser (incl. Abfallgebühren) konnten in der Planung 2010 und 2011 auf 1.190 TEUR bzw. 1.128 TEUR gesenkt werden (Betriebsergebnis 2008 = 1.651 TEUR). Maßgeblich hierfür ist zum einen die derzeit im LEUZE im Bau befindliche Maßnahme „Abwasseraufbereitung der mineralhaltigen Warmbecken“ sowie eine im MineralBad Cannstatt geplante eigene Abwasserableitung von unbelastetem Quellwasser in den Neckar, die noch in 2009 fertig gestellt werden soll.

Im Folgenden sind nochmals die einzelnen Positionen der „betrieblichen Aufwendungen“ dargestellt:

2011
2010
Euro
Euro
Instandhaltung Gebäude und technische Anlagen
2.500.000
2.500.000
Abwasserentgelte und Abfallgebühren
1.128.000
1.190.000
Kosten für Fremdreinigung
687.000
617.000
Kosten für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
478.000
478.000
Kostenverrechnungen der städt. Ämter, Werkküchen
246.000
246.000
Gärtnerische Unterhaltung u.a. Stadtgärtnerei
226.000
215.000
Instandhaltung von Geräten, Kassenanlagen, Einrichtungsgegenständen etc.
174.000
174.000
EDV-Kosten incl. SAP und IuK-Kosten
140.000
140.000
Mietkosten Nadlerstraße 4
135.000
135.000
Bücher, Tickets, Transponderkarten für Bäderkassen, Büromaterial
131.000
130.000
Fernsprechkosten incl. Anlagenmiete etc., Kommunikationsnetze
100.000
100.000
Gebäudebrandversicherung
98.000
98.000
Aus- und Fortbildung; Heimkosten Auszubildende
90.000
90.000
Entsorgungskosten
82.000
82.000
Jahresabschlusskosten, Beratungsgebühren
80.000
80.000
Fahrleistungen AWS
65.000
65.000
Dienstkleidung
57.000
55.000
Geldtransporte, Bewachungskosten etc.
50.000
48.000
sonstiges
223.000
223.000
Sondermaßnahmen:
-MineralBad Cannstatt Sanierung
3.300.000
-Hallenbad Zuffenhausen Sanierung Duschen und WC-Anlagen
250.000
200.000
-Mineral-Bad Berg Abbruch Werkstattgebäude in Zusammenhang mit
der Investorenlösung f. Hotelneubau
400.000
Gesamt
6.940.000
10.566.000


Abschreibungen

Die Erhöhung der Abschreibungen im Vergleich zum Ergebnis 2008 ist vor allem auf den Erwerb des MineralBads Cannstatt zurück zu führen.

Zinserträge

Nachdem die Festgeldanlage des Eigenbetriebs Bäderbetriebe Stuttgart für den Rückkauf des MineralBads Cannstatt sowie für die dortigen Sanierungskosten und zur Deckung der Abbruchkosten des Werkstattgebäudes beim Mineral-Bad Berg verwendet wurde bzw. wird, können aus den Restmitteln nur noch geringe Zinserträge erwirtschaftet werden. Auch die Verzinsung der Betriebsmittelkonten verschlechtert sich infolge des nur noch geringen Zinssatzes. Entsprechend mussten sowohl im Vergleich zum Ergebnis 2008 als auch zur Planung 2009 wesentlich geringere Planansätze gebildet werden.


Zinsaufwand aus bestehenden Darlehen

Nachdem die Grundstücke beim Mineral-Bad Berg voraussichtlich erst in 2010 verkauft werden, können voraussichtlich die noch bestehenden 3 externen Darlehen nicht – wie planmäßig vorgesehen (GRDrs 3/2009) – Ende 2009 abgelöst werden. Daraus resultierend, könnten sich in 2010 noch Zinsaufwendungen ergeben (Größenordnung ca. 200 bis 250 TEUR), die jedoch nicht gesondert veranschlagt wurden, sondern ggf. vom Betrieb im Rahmen des bestehenden Budgets aufgefangen werden müssen.


Vermögenspläne 2010 und 2011

Im MineralBad Cannstatt beabsichtigt der Eigenbetrieb Bäderbetriebe Stuttgart, die Sanierungsschließzeit auch dazu zu verwenden, den Dampfbadbereich der Saunaanlage zu modernisieren. Hierfür wurden Investitionsmittel in Höhe von 500 TEUR eingeplant. Ansonsten sind im investiven Bereich keine größeren Einzelvorhaben innerhalb der Budgetmittel des Vermögensplanes vorgesehen. Die Jahre 2010 und 2011 werden vorwiegend durch die anstehenden Sanierungsmaßnahmen – vor allem im MineralBad Cannstatt – geprägt sein.

Nachdem in den vergangenen Jahren vorwiegend Investitionen zur Erhöhung der Attraktivität vorgenommen wurden, ist es generell erforderlich, in den kommenden Jahren verstärkt die Sanierung der Bäder anzugehen. In den Lageberichten der Jahresabschlüsse 2008 für die ehemaligen Eigenbetriebe Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart sowie Kur- und Bäderbetriebe, Hallen- und Freibäder sind dazu detaillierte Aussagen enthalten.


Wunschliste 2010 und 2011

LEUZE Mineralbad – Warmbadehalle – Sanierung der Glasfassade und der abgehängten Decken

Zur Wunschliste 2010/2011 wurde mit erster Priorität die Sanierung der Glasfassade und der abgehängten Decke in der Warmbadehalle des LEUZE Mineralbads angemeldet. Die abgehängte Decke befindet sich aufgrund der fortgeschrittenen Korrosion der Aufhängungen in einem kritischen Zustand. Um die Betriebssicherheit dauerhaft zu gewährleisten, ist eine grundlegende Sanierung unumgänglich. Die ebenfalls korrosionsbedingten Undichtigkeiten der Glasfassade und Hallendecke verschärfen den Umstand durch eindringende Feuchtigkeit. Im Frühjahr 2009 kam erschwerend hinzu, dass bei der Glasfassade vermehrt Leckagen im Heizsystem auftraten. Dies wird schon in der kommenden kalten Jahreszeit dazu führen, dass bei niedrigen Temperaturen an den Fensterflächen Kondenswasser auftritt. Eine provisorische Reparatur der beheizten Fassade ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich (Risiko des Glasbruchs). Eine Komplettsanierung der Glasfassade nach den geltenden energetischen Vorgaben und gleichzeitig die Erneuerung der abgehängten Decke der Warmbadehalle sind aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung weiterer Schäden an der Gebäudesubstanz dringend notwendig. Die Gesamtkosten liegen bei 2.100 TEUR. Da in 2010 zunächst der Sanierung des Glaskuppeldaches im MineralBad Cannstatt Vorrang eingeräumt werden musste, soll die Sanierung in 2011 erfolgen. Während der Bauarbeiten kann die Warmbadehalle nur eingeschränkt genutzt werden. Um eine unmittelbare Gefährdung zu vermeiden, wird bis zum Sanierungsbeginn die Deckenkonstruktion laufend durch Gutachter überprüft.

Erneuerung der Traglufthallenhaut im Inselbad Untertürkheim

Des Weiteren ist es dringend erforderlich, die mittlerweile 18 Jahre alte Traglufthallenhaut in Untertürkheim, die nur noch über zahlreiche Flick- und Reparaturarbeiten erhalten wird, zu erneuern (Gesamtkosten 750 TEUR). Der Ersatz der Hülle sollte nach der Freibadsaison 2010 im September 2010 erfolgen, so dass der Aufbau der neuen Traglufthalle erstmals zur Wintersaison 2010/2011 erfolgen kann. Zusätzlich wird aus Gründen der Betriebssicherheit die vorhandene Gebläsetechnik erneuert und zur Verbesserung der energetischen Verbrauchswerte die Hallenbelüftung mit einer Wärmerückgewinnung ausge-stattet.

Sanierung und Modernisierung des Höhenfreibads Killesberg

Erneut zur Wunschliste angemeldet wurde außerdem die Sanierung und Modernisierung des Mehrzweckbeckens im Höhenfreibad Killesberg (fortgeschriebene Kostenberechnung mit Gesamtkosten von 2.800 TEUR). Diese Maßnahme musste im Doppelwirtschaftsplan 2008/2009 aus Kostengründen zurück gestellt werden.


Finanzplanung 2009 bis 2013

Die Finanzplanung bis 2013 beinhaltet jährliche Investitionen in Höhe von 1.275 TEUR für Betriebsvorrichtungen und -anlagen sowie für Neu- und Ersatzbeschaffungen von Einrichtungsgegenständen, Mobiliar, Geräten und EDV-Ausstattung. Entsprechend dem Finanzierungsmodell des Eigenbetriebs Bäderbetriebe Stuttgart werden diese Investitionen seit 2008 nicht mehr teilweise über entsprechende Kredite sondern komplett über Zuschüsse aus dem städtischen Finanzhaushalt finanziert.


Stellenübersicht

Die Stellenübersicht 2010 und 2011 weist jeweils 271,5 Stellen aus.

Gegenüber der Stellenübersicht 2009 wurden 1,5 Stellen gestrichen:

· 0,5 Stellen entfallen infolge des Personalabbaus durch Wegfall der Essensausgabestelle im LEUZE Mineralbad.

· Infolge von Abbauverpflichtungen aus Altersteilzeitfällen wurde 1 Stelle gestrichen.



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