Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 165/2001
Stuttgart,
06/07/2001


Schulsituation in Stuttgart-Bad Cannstatt, "Schulstandort" Liebenzeller Straße
Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion vom 15. September 2000 (Antrag 583/2000)




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuß
Gemeinderat
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
20.06.2001
21.06.2001

Bericht:


Vorgang:

§ Antrag 583/2000, Nr. 1:


§ GRDrs 547/1999:
Ergebnis:

Der nachfolgende Bericht zur Schulsituation in Stuttgart-Bad Cannstatt kommt zu dem Ergebnis, dass aus heutiger Sicht das Grundstück Liebenzeller Straße als Bedarfsfläche für den Schulhausbau nicht zwingend benötigt wird.

Bericht:

Die aktuelle Schulentwicklungsplanung für die Cannstatter Schulen (allgemeinbildender Bereich) auf der Basis der Einwohnerdaten zum 30. Juni 2000 bzw. der Schülerzahlen zum Schuljahr 2000/01 zeigt, dass der vorhandene Schulraum mit der beschlossenen Schulerweiterung an der Sommerrainschule in den nächsten Jahren weitgehend ausreicht.

Diese Feststellung gilt unter folgenden Prämissen:

§ Es werden keine großen zusätzlichen Aufsiedlungen beschlossen
§ Für den Betreuungsbereich der verlässlichen Grundschule wird kein erheblicher Raummehrbedarf gefordert
§ Es gibt keine größeren Verschiebungen bei den Übertrittsquoten in die weiterführenden Schulen

Die Entwicklung der Altersjahrgangszahlen der 0-10-Jährigen ist in Anlage 1 beigefügt. Hieraus ist ersichtlich, dass sich die künftigen Einschulungsjahrgänge im Bereich der 3-6jährigen im wesentlichen auf dem aktuellen Niveau bewegen. Die 0-3jährigen dagegen liegen über dem aktuellen Einschulungsjahrgang, was sich jedoch infolge von Wanderungsverlusten noch verändern kann.

Die Situation an den einzelnen Schulen im Schulbereich Bad Cannstatt zeigt sich bis zum Prognosejahr 2004/05 wie folgt:

Grund- und Hauptschulen

§ Steinhaldenfeldschule (Grundschule)
Die Steinhaldenfeldschule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 161 Schüler-/innen in 8 Klassen (2zügig) . Daneben ist 1 Betreuungsgruppe im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 121 Schüler-/innen in 7 Klassen (2zügig) erwartet.

Der vorhandene Raumbestand (8 Räume im allgemeinen Unterrichtsbereich, kurz “AUB”) reicht zur Unterbringung der Regelklassen und des Betreuungsangebots aus, da durch Nutzungsvereinbarung mit dem Jugendamt im sog. Volksheim, Kolpingstr.62, zusätzlich zum vorhandenen Schulgebäude 2 Klassenzimmer zur Verfügung stehen.

§ Altenburgschule (Grund- und Hauptschule)
Die Altenburgschule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 insgesamt 634 Schüler-/innen in 29 Klassen. Dies entspricht 357 Schüler-/innen in 16 Klassen (4zügig) im Grundschulbereich und 277 Schüler/innen in 13 Klassen (2-3zügig) im Hauptschulbereich. Daneben ist 1 Betreuungsgruppe im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 360 Schüler-/innen in 15 Klassen (schwach 4zügig) im Grundschulbereich und rd. 380 Schüler-/innen in 15 Klassen (3zügig) im Hauptschulbereich erwartet.

Der vorhandene Raumbestand (34 AUB) reicht zur Unterbringung der Regelklassen und des Betreuungsangebots aus.

§ Carl-Benz-Schule (Grundschule)
Die Carl-Benz-Schule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 321 Schüler-/innen in 15 Klassen (schwach 4zügig) . Daneben sind 1 Internationale Vorbereitungsklasse, 2 Grundschulförderklassen, 1 Kleinklasse (3 Schüler-/innen) sowie 1 Betreuungsgruppe im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 290 Schüler-/innen in 12 Klassen (3zügig) erwartet.

Der vorhandene Raumbestand (33 AUB) reicht zur Unterbringung der Regelklassen, der Sonderklassen sowie des Betreuungsangebots aus.

§ Grundschule Burgholzhof
Die Grundschule Burgholzhof führt im laufenden Schuljahr 2000/01 107 Schüler-/innen in 5 Klassen (stark 1zügig). Daneben ist 1 Betreuungsgruppe im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 190 Schüler-/innen in 8 Klassen (2zügig) erwartet.

Der vorhandene Raumbestand (9 AUB) reicht zur Unterbringung der Regelklassen sowie des Betreuungsangebots aus.

§ Martin-Luther-Schule (Grundschule)
Die Martin-Luther-Schule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 408 Schüler-/innen in 16 Klassen (4zügig). Daneben sind 2 Internationale Vorbereitungsklassen, 2 Grundschulförderklassen sowie 4 Betreuungsgruppen im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 400 Schüler-/innen in 17 Klassen (stark 4zügig) erwartet. Für die Schüler- und Klassenzahlen ist über das Prognosejahr 2004/05 hinaus eine steigende Tendenz zu verzeichnen.

Der vorhandene Raumbestand (28 AUB) reicht im Prognosezeitraum zur Unterbringung der Regelklassen sowie der Sonderklassen und des Betreuungsangebots aus. Ab Schuljahr 2005/06 sind aus heutiger Sicht bei Beibehaltung der Sonderklassen sowie des Betreuungsangebots räumliche Engpässe möglich.

§ Schillerschule (Grund- und Hauptschule; Hauptschule mit Ganztagesangebot)
Die Schillerschule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 insgesamt 566 Schüler-/innen in 24 Klassen. Dies entspricht 226 Schüler-/innen in 10 Klassen (2-3zügig) im Grundschulbereich und 340 Schüler/innen in 14 Klassen (2-3zügige Hauptschule mit 1 Klasse 10. Hauptschuljahr) im Hauptschulbereich. Daneben sind 2 Betreuungsgruppen im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Die Schillerschule ist zentraler Standort in Bad Cannstatt für das 10. Hauptschuljahr.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 210 Schüler-/innen in 10 Klassen (2-3zügig) im Grundschulbereich erwartet.

Die Schillerschule verfügt über 29 AUB.

§ Eichendorffschule (Grund- und Hauptschule)
Die Eichendorffschule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 insgesamt 624 Schüler-/innen in 26 Klassen. Dies entspricht 384 Schüler-/innen in 16 Klassen (4zügig) im Grundschulbereich und 240 Schüler/innen in 10 Klassen (2zügig) im Hauptschulbereich. Daneben sind 4 Betreuungsgruppen im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 400 Schüler-/innen in 17 Klassen (stark 4zügig) im Grundschulbereich erwartet.

Die Eichendorffschule verfügt über 31 AUB (Stammgebäude sowie Außenstelle Elly Heuss-Knapp-Gymnasium).

Gemeinsamer Hauptschulbezirk der Schiller- und Eichendorffschule

Die Schiller- und Eichendorffschule haben einen gemeinsamen Hauptschulbezirk. Das Schüleraufkommen hieraus wird sich im Prognosezeitraum mit max. 150 Kindern pro Übertrittsjahrgang zwischen 5 und 6 Hauptschulzügen bewegen. Da nicht mehr als 2 Hauptschulzüge an der Eichendorffschule aufgenommen werden können, wird an der Schillerschule punktuell statt der bisherigen 3 Züge ein 4. Hauptschulzug aufgenommen werden müssen.

Diese Schülerentwicklung muss detailliert beobachtet werden. Wichtig ist hierbei auch die Entwicklung der Grundschule an der Schiller- und Eichendorffschule sowie die der Betreuungsangebote an beiden Schulen.

Sollte die Raumsituation an beiden Schulen eng werden, so besteht eine Erweiterungsmöglichkeit auf dem Schulgrundstück des Elly Heuss-Knapp-Gymnasiums.

§ Sommerrainschule (Grundschule)
Die Sommerrainschule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 481 Schüler-/innen in 18 Klassen (4-5zügig). Daneben sind 1 Grundschulförderklasse sowie 5 Betreuungsgruppen im Rahmen der verlässlichen Grundschule eingerichtet.

Nach der vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden zum Prognosejahr 2004/05 rd. 570 Schüler-/innen in 22 Klassen (5-6zügig) erwartet.

Der vorhandene Raumbestand (derzeit 26 AUB) reicht mit dem geplanten Erweiterungsbau im Prognosezeitraum zur Unterbringung der Regelklassen sowie des Betreuungsangebots aus.

Realschulen

Im laufenden Schuljahr 2000/01 besuchen insgesamt 838 Schüler-/innen in 32 Klassen (5-6zügig) die Cannstatter Realschulen. Bis zum Prognosejahr 2004/05 ist mit einem jährlichen Übertrittsjahrgang von 150 bis 170 Schüler-/innen (6 Eingangsklassen) zu rechnen. Das gesamte Schüleraufkommen wird sich im Prognosezeitraum auf max. 35 Klassen (knapp 6zügig) entwickeln.

§ Jahn-Realschule
Die Jahn-Realschule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 447 Schüler-/innen in 17 Klassen (schwach 3zügig). Im Prognosezeitraum werden max. rd. 450 Schüler-/innen in 17 Klassen erwartet.

Der Raumbestand der Jahn-Realschule ist für max. 17 Klassen ausreichend.

§ Brunnen-Realschule
Die Brunnen-Realschule führt im laufenden Schuljahr 2000/01 391 Schüler-/innen in 15 Klassen (2-3zügig). Im Prognosezeitraum werden max. rd. 530 Schüler-/innen in 19 Klassen erwartet.

Der Raumbestand der Brunnen-Realschule ist mit 21 Klassenräumen ausreichend für das zu erwartende Schüleraufkommen.

Gymnasien

Im laufenden Schuljahr 2000/01 besuchen insgesamt 1.380 Schüler-/innen in 58 Klassen (6-7zügig) die Cannstatter Gymnasien. Bis zum Prognosjahr 2004/05 ist mit einem jährlichen Übertrittsjahrgang von 200 bis 220 Schüler-/innen (7-8 Eingangsklassen) zu rechnen. Das gesamte Schüleraufkommen wird sich im Prognosezeitraum auf max. 69 Klassen (7-8zügig) entwickeln.

§ Johannes-Kepler-Gymnasium
Das Johannes-Kepler-Gymnasium führt im laufenden Schuljahr 2000/01 468 Schüler-/innen in 20 Klassen (2-3zügig). Im Prognosezeitraum werden max. rd. 520 Schüler-/innen in 21 Klassen erwartet.

Der Raumbestand des Johannes-Kepler-Gymnasiums ist mit 22 Klassenräumen ausreichend für das zu erwartende Schüleraufkommen.

§ Gottlieb-Daimler-Gymnasium
Das Gottlieb-Daimler-Gymnasium führt im laufenden Schuljahr 2000/01 468 Schüler-/innen in 19 Klassen (stark 2zügig). Im Prognosezeitraum werden max. rd. 600 Schüler-/innen in 24 Klassen erwartet.

Der Raumbestand des Gottlieb-Daimler-Gymnasiums ist mit 24 Klassenräumen ausreichend für das zu erwartende Schüleraufkommen.

§ Elly Heuss-Knapp-Gymnasiums
Das Elly Heuss-Knapp-Gymnasium führt im laufenden Schuljahr 2000/01 444 Schüler-/innen in 19 Klassen (stark 2zügig). Im Prognosezeitraum werden max. rd. 570 Schüler-/innen in 24 Klassen erwartet.

Der Raumbestand des Elly Heuss-Knapp-Gymnasiums ist mit 24 Klassenräumen ausreichend für das zu erwartende Schüleraufkommen.

Fazit:

Der Schulraumbestand an den Cannstatter Schulen reicht aus heutiger Sicht weitgehend aus. Punktuell sind im Bereich der Schiller- /Eichendorffschule Engpässe möglich, die mit einer Schulraumerweiterung am Schulstandort Elly Heuss-Knapp-Gymnasium bereinigt werden können. Die gesamte Entwicklung beider Schulen wird detailliert beobachtet, um bei Bedarf zeitnah reagieren zu können.

Sollte die Schulraumsituation durch ein verändertes Übertrittsverhalten in die Realschulen bzw. die Gymnasien beeinträchtigt werden, bestehen im Bedarfsfall Erweiterungsmöglichkeiten auf dem von der Stadt im Zuge des Sporthallenneubaus für das Johannes-Kepler-Gymnasium erworbenen Grundstück Wilhelmstraße.

Die Verwaltung empfiehlt daher, vom Kauf des Grundstücks Liebenzeller Straße (ehemaliges Frauengefängnis) abzusehen.


Beteiligte Stellen




Vorliegende Anträge/Anfragen
Antrag 583/2000 der SPD-Gemeinderatsfraktion
Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt wird von dieser Vorlage in Kenntnis gesetzt.





Dr. Iris Jana Magdowski




Altersjahrgangszahlen der bis 10jährigen Kinder (Anlage 1)