Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 470/2001
Stuttgart,
10/16/2001


Strukturentwicklungsplan der Stuttgarter Musikschule



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuß
Gemeinderat
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
öffentlich
07.11.2001
14.11.2001
15.11.2001

Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1

1. Abbau der Warteliste

Die Stuttgarter Musikschule ist unter der Vorgabe des Stellenplanes seit vielen Jahren nicht in der Lage, den tatsächlichen Bedarf nach Musikunterricht von Kindern und Jugendlichen Stuttgarts zu erfüllen. Sie schiebt eine Warteliste von rund 1.000 angemeldeten Schülern vor sich her. Eine Chancengleichheit auf Musikunterricht für alle interessierten Stuttgarter Kinder und Jugendlichen ist dadurch nicht gewährleistet. Die finanzielle Förderung des Musikunterrichtes durch die Familien- und Bonuscard geht vielen Familien verloren. Ziel ist es, zunächst 9 % der Stuttgarter Kinder und Jugendlichen mit Musikunterricht zu versorgen.

2. Ausbau des Musikschulnetzes

Die Streichung von 12,5 Musiklehrerstellen im Rahmen der Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen während der 90er Jahre hat zu einer starken Ausdünnung des Unterrichtsangebotes in fast allen Stadtteilen geführt. Reaktionen auf sich wandelnde Bevölkerungsstrukturen im Stadtgebiet sind seither kaum noch möglich. Der Unterrichtsbedarf in den Stadtteilen muss durch strukturelle Verbesserungen befriedigt werden.

3. Aktualisierung des Angebotes

Auf wechselnde Schwerpunkte der Nachfrage muss die Stuttgarter Musikschule schneller reagieren können. Die Musikstile und der Umgang mit Musik verändern sich permanent. Die Bevölkerung erwartet von der Musikschule die entsprechenden Reaktionen auf neue Musikrichtungen und die Einführung neuer
Unterrichtsangebote.

4. Angebote für Erwachsene

Das zunehmende Interesse an Musikunterricht von Erwachsenen und Senioren kann die Musikschule aufgrund ihrer unzureichenden Personalausstattung nicht befriedigen.

5. Ausbau der Kooperationen

Damit die Musikschule die an sie gerichteten Forderungen, mit anderen Kultureinrichtungen, Schulen (z. B. im Rahmen der “verlässlichen Grundschule”) und Kindergärten zu kooperieren, im erwarteten Umfange entsprechen kann, muss ihre derzeitige Personalausstattung im pädagogischen und im Verwaltungsbereich dem Bedarf angepasst werden.

6. Verbesserung der Schulverwaltung

Die im Rahmen der dezentralen Ressourcenverwaltung vor Ort wahrzunehmenden Verwaltungsaufgaben, insbesondere im Personalbereich, im Bereich des Haushalts- und Kassenwesens und bei allgemeinen Verwaltungsangelegenheiten erfordern es dringend, hierfür qualifiziertes Verwaltungspersonal in der Musikschulverwaltung einzusetzen.

7. Optimierung der Raumausstattung

Die räumlichen Defizite durch fehlende oder ungeeignete Räume führen zu unvertretbar unterschiedlichen Unterrichtsbedingungen in den Stadtteilen. Diese räumlichen Defizite sind durch Neu- und Ausbauprojekte zu beseitigen.

Beteiligte Stellen

Referate A und F


Vorliegende Anträge/Anfragen
Antrag der SPD-Fraktion Nr. 83/2000 vom 01.02.2000




Dr. Iris Jana Magdowski

Federführendes Referat/Erstellendes Amt: Referat KBS/Kulturamt





Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Schülerverteilung in der Stadt und Bedarfsanalyse
Anlage 3: Darstellung der heutigen und zukünftigen Raumsituation und Bedarfsanalyse
Anlage 4: Finanzielle Auswirkungen
Anlage 1 zur GRDrs 470/2001


Ausführlicher Bericht:


1. Musikschule heute

1.1 Leitideen

Die Stuttgarter Musikschule präsentiert sich heute in einer über viele Jahrzehnte gewachsenen Struktur, die vor allem auf zwei Leitideen basiert:

Die Umsetzung dieser Leitideen bildet einen kontinuierlichen Prozess, der flexibles Reagieren auf kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen erfordert.

1.2 Aktuelle Daten

Heute kennzeichnen folgendende Daten den aktuellen Status der Musikschule:

1.3 Besonderheiten

Die Musikschule zeichnet sich durch folgende Besonderheiten aus:

Die Stuttgarter Musikschule erfreut sich eines guten Rufes und reger Nachfrage, sowohl bei der Bevölkerung als auch in Fachkreisen.

1.4 Warteliste

Die gute Akzeptanz hat aber leider nicht nur positive Auswirkungen:
Sie ist auch Ursache für eine seit vielen Jahren bestehende Warteliste von 1.000 interessierten Kindern und Jugendlichen. Erwachsene werden nicht in die Warteliste mit aufgenommen. Die zunächst seit 1987 festgeschriebene Zahl von 94 Musiklehrerstellen und die Reduzierung auf 81,5 Stellen im Zuge der Stelleneinsparungen in den 90er Jahren versperren vielen Musikinteressierten, insbesondere Kindern und Jugendlichen, den Zugang zu einer umfassenden Musikausbildung.

Große interne Veränderungen in den letzten Jahren gingen zudem mit einer Reduzierung des dezentralen Unterrichtsangebotes einher. So führte der Bezug des TREFFPUNKT Rotebühlplatz 1992, mit dem die Musikschule ein ihrer Größe angemessenes Zentrum erhalten hat, zwar zu einer entscheidenden Verbesserung der Qualität, schränkt aber angesichts der festgeschriebenen Personalressourcen zugleich das dezentrale Unterrichtsangebot ein.

Die festgeschriebenen Strukturen erlauben es auch nicht, auf Veränderungen äußerer Art zu reagieren, z. B.:
1.4.1 Anmeldungen nach Alter

Anzahl
Alter
190
jünger als 7 Jahre
414
7 - 10 Jahre
514
11 - 20 Jahre
20
älter als 20 Jahre

1.4.2 Anmeldungen nach Wohnorten

Anzahl
Stadtbezirk
296
      Innenstadt
132
      Vaihingen, Rohr, Kaltental, Büsnau
91
      Sillenbuch, Heumaden
86
      Degerloch
72
      Bad Cannstatt
66
      Zuffenhausen, Freiberg, Rot
59
      Münster, Neugereut, Mühlhausen
58
      Plieningen, Birkach
50
      Neckarvororte
47
      Auswärtige (besuchen in Stgt. öff. Schulen)
46
      Möhringen
35
      Stammheim
35
      Feuerbach
33
      Botnang
32
      Weilimdorf

1.4.3 Anmeldung nach Wartezeit

Anzahl
Wartezeit
762
    bis zu einem halben Jahr
215
    1/2 Jahr - 1 Jahr
161
    länger als 1 Jahr

1.5 Raumangebot

Das an manchen Standorten ungenügende Raumangebot durch fehlende oder ungeeignete Räume wirkt sich qualitätsmindernd auf das Unterichtsangebot aus.

Die Folgen sind ein eingeschränkter Zugang und nicht vertretbare Qualitätsunterschiede der äußerlichen Unterrichtsbedingungen bei gleichen Gebühren.

2. Ziele

2.1 Abbau der Warteliste und stadtteilgerechte Unterrichtsversorgung

Zur Zeit beträgt der prozentuale Anteil der Kinder und Jugendlichen in den Stadtbezirken, die Musikunterricht erhalten, durchschnittlich 6,3 %. Die Spanne reicht von 1 % bis 10 %. Ziel ist es, zunächst 9 % aller Stuttgarter Kinder und Jugendlichen wohnortnah mit Musikunterricht zu versorgen.

Die derzeitige Schülerverteilung in der Stadt und eine Bedarfsanalyse ist in den Tabellen und Kartierungen der Anlage 2 dargestellt. Bei der Berechnung des Stellenbedarfs wurden die derzeitigen Belegungszahlen und Unterrichtszeiten zu Grunde gelegt:

Zu einer stadtteilgerechten Unterrichtsversorgung gehört die Bereitstellung genügender und geeigneter Unterrichtsräume. Nicht vorhandene oder ungeeignete Räume führen zu einer großen Unterschiedlichkeit in der Angebotsqualität. Die Analyse der Schülerbelegung und der Standortsituation ergibt: Nur wo ein breit gefächertes Unterrichtsangebot in Wohnortnähe vorhanden ist, werden viele Schüler erreicht. Die derzeitige Raumsituation und eine Bedarfsanalyse sind in Anlage 3 dargestellt. Die Tabelle macht deutlich, dass die Raumausstattung höchst unterschiedlich ist und dass in manchen Stadtteilen jedes Unterrichtsangebot fehlt. Die Versorgung mit Raumangeboten ist nicht zwingend identisch mit der Unterrichtsversorgung eines Stadtbezirks. Dort wo wenig oder gar keine Unterrichtsräume sind, gleichwohl aber die Bevölkerung verschiedene Unterrichtsangebote wahrnimmt, bedeutet dies, dass dieses Unterrichtsangebot in anderen Stadtbezirken gesucht und gefunden wird, was eine hohe Bereitschaft zur Mobilität der Unterrichteten voraussetzt. Ziel des Musikschulangebots ist es, der Bevölkerung in allen Stadtbezirken vor Ort ein angemessenes Unterrichtsangebot zu bieten.

2.2 Ausbau des Fächerangebots

2.2.1 Sicherung des Musikunterrichts in der "verlässlichen Grundschule" (vgl. Gemeinderatsdrucksache 484/2001)

Das Projekt "Musik spielen und lernen" läuft zur Zeit mit großem Erfolg mit zehn Kursen und 151 Kindern an fünf Grundschulen. Hierfür hat die Musikschule derzeit eine halbe Musiklehrerstelle aus dem normalen Unterrichtsangeobt herausgelöst und zur Verfügung gestellt. An weiteren Grundschulen und für neue Jahrgänge an den bisher beteiligten fünf Grundschulen wird dieser Musikunterricht nachhaltig gefordert. Die dafür erforderlichen zusätzlichen Musiklehrerdeputate sind dauerhaft innerhalb des Stellenplans der Musikschule nicht vorhanden. Der vorläufige Bedarf besteht für 20 Kurse an zehn Grundschulen für insgesamt 300 Kinder, was einem vollen Lehrerdeputat entspricht.

2.2.2 Erweiterung des Unterrichtsangebots durch spartenübergreifende Fächer wie Musiktheater, Tanz, neue Medien

Kinder und Jugendliche sind durch ihren Umgang mit den Medien an die simultane Aufnahme von Bild, Ton und Sprache gewöhnt. Das Wahrnehmen mit nur einem Sinn, nur Sehen, nur Hören, nur Verstehen fällt ihnen schwer. Sie interessieren sich daher zunehmend für spartenübergreifende Kulturangebote, bei denen Bild, Ton und Aktion miteinander verbunden sind.

Neue Angebote der Musikschule wie Musiktheaterprojekte oder Kombinationskurse für Musik und Kunst, Musik und Tanz, Musik und Video oder computergestütztes Musizieren stoßen auf begeisterte Akzeptanz.

Deshalb müssen spartenübergreifende Angebote, die in den letzten Jahren angesichts nicht vorhandener Ressourcen versuchsweise vor allem mit Hilfe von Kooperationen durchgeführt wurden, im Projektbereich ausgebaut werden. Die personellen wie räumlichen Voraussetzungen sind dafür bisher nur in geringem Umfang vorhanden. Trotzdem konnten durch Kooperationen mit anderen Einrichtungen wie Museumspädagogischer Dienst, Musikhochschule, Kunstschulen und allgemeinbildenden Schulen beispielhafte Projekte durchgeführt werden. Fester Bestandteil des Ergänzungsangebots soll der Bereich "Szenisches Musizieren" werden, der wechselweise in verschiedenen Zweigstellen, vor allem aber im TREFFPUNKT Rotebühlplatz durchgeführt wird.

2.2.3 Ausbau des Unterrichtsangebots für Popularmusik

Viele Jugendliche identifizieren sich sehr stark mit und über Popularmusik. Sie beginnen selbst, diese Musik zu machen und gründen Bands, häufig ohne vorher einen systematischen Instrumentalunterricht gehabt zu haben. In Stuttgart und Umgebung gibt es etwa 1.000 Bands, die in verschiedenen aktuellen Stilrichtungen verwurzelt sind.

Die Jugendlichen brauchen eine Anlaufstelle, die sie in verschiedenen Bereichen unterstützt. An der Musikschule sollte deshalb aus dem bisherigen Fachbereich Jazz und Popularmusik ein Zentrum für Popularmusik entwickelt werden, das die Stuttgarter Jugendlichen fachlich kompetent in ihrer Ausbildung und im musikalischen Umfeld unterstützt. Hierzu gehören:

Die von der Kulturverwaltung auf Anregung des Gemeinderats in Auftrag gegebene Studie von Paul Woog und der MIR, deren nun vorliegendes Ergebnis die Verwaltung dem Gemeinderat in Kürze vorstellen wird, stellt u. a. fest, dass die Konzentration der Musikausbildung in einem Zentrum, in dem flexibel auf Trends und kulturelle Strömungen reagiert wird, anzustreben ist.

Die geplante Popakademie bietet schließlich nach der bisherigen Kenntnis die Weiterführung auf Landesebene für die professionelle Ausbildung.

2.2.4 Optimierung der Probenbedingungen für die großen Ensembles und Orchester

Die Orchester sind nicht nur wesentliches pädagogisches Element, sondern auch der Stolz der Musikschule. Mit dem traditionsreichen Jungen Kammerorchester (JuKo), dem Jugendsinfonieorchester und dem Sinfonischen Blasorchester gehören sie zum Besten, was die Musikschule nach außen zeigen kann.

Die Orchesterarbeit ist deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil der Musikerziehung und gehört untrennbar zum Instrumentalunterricht dazu. Die Musikschule unterhält Orchester und große Ensembles für alle Ausbildungsstufen der Schüler. Da in ihnen auch junge Stuttgarter Musiker mitspielen können, die ihren Instrumentalunterricht nicht an der Musikschule erhalten, sind sie zugleich auch der Ort des künstlerischen Kräftemessens für die Schüler der Musikschule.

Den sieben großen Orchestern (zwei Sinfonieorchestern, dem "Jungen Kammerorchester" und vier weiteren Blas- und Streichorchestern) stehen derzeit nur unzureichende Probensäle zur Verfügung.

Die vorhandenen musikschuleigenen Räume im TREFFPUNKT sind zu klein, der Robert-Bosch-Saal kann wegen seiner intensiven Nutzung für Veranstaltungen aller Nutzer des TREFFPUNKTS nur von zwei Orchestern genutzt werden. So probt das Jugendsinfonieorchester z. B. zur Zeit in einer ungeeigneten Aula der Hauswirtschaftsschule in Stuttgart-Ost.

3. Maßnahmen

3.1 Stellenschaffungen im pädagogischen Bereich

Um die in Ziffern 2.1 und 2.2 genannte Ziele zu erreichen, ist zum einen die Schaffung von Musiklehrerstellen erforderlich. Die in Anlage 2 dargestellte Bedarfsanalyse weist einen zusätzlichen Bedarf von 33 Stellen aus. Der personelle Ausbau soll stufenweise in den Jahren 2002 bis 2008 erfolgen, so dass sich die finanziellen Folgen auf drei Doppelhaushalte verteilen.

Mit dieser personellen Erweiterung durch musikpädagogisches Fachpersonal können zukünftig mindestens 9 % der Kinder in jedem Stadtbezirk Musikunterricht erhalten. Damit würde die Warteliste wesentlich abgebaut, das Fächerangebot in den Stadtbezirken aktualisiert, das Unterrichtsangebot durch spartenübergreifende Fächer und für Popularmusik ergänzt sowie der Musikunterricht in der "verlässlichen Grundschule" in dem unter Ziffer 2.2.1 dargestellten Umfang sichergestellt werden können.

3.2 Raumprogramm

3.2.1 Unterrichtsräume

Die Stellenausweitung muss einhergehen mit der Schaffung genügender und geeigneter Unterrichtsräume.


Zur Erreichung dieses Zieles sind folgende Schritte notwendig:


Priorität
Termin
    Stadtteil
    Bedarf
jährl. Aufwand
in DM *
jährl. Aufwand
in Euro *
1
2002
    Stuttgart-Ost
    neue Zweigstelle/
    8 Räume
300
75.600
38.700
2
2002
    Plieningen-Birkach
    neue Zweigstelle/
    5 Räume
200
50.400
25.800
3
2003
    Möhringen
    neue Zweigstelle/
    7 Räume
270
68.000
34.800
4
2004
    Mühlhausen/
    Münster
    neue Zweigstelle/
    9 Räume
330
83.000
42.400
5
2005
    Stammheim
    neue Zweigstelle/
    4 Räume
170
42.800
21.900
6
2006
    Bad Cannstatt
    Erweiterung/
    5 Räume
200
50.400
25.800
7
2006
    Zuffenhausen
    Erweiterung/
    2 Räume
80
20.000
10.200
8
2007
    Unter- und Obertürkheim
    neue Zweigstelle/
    4 Räume
170
42.800
21.900

*) zugrunde gelegt wurde ein angenommener m²-Preis von 21 DM/10,74 Euro einschl. Nebenkosten

2002 bezieht die Stadtteilbücherei neue Räume in Plieningen. Die bewährte Zusammenarbeit zwischen der Stuttgarter Musikschule und der Stadtbücherei in anderen Stadtteilen legt nahe, dass die Musikschule in das gleiche Gebäude mit einzieht.

Lücken in der Versorgung mit Unterrichtsräumen werden 2002 in Hedelfingen (neue Zweigstelle der Musikschule in der renovierten Alten Schule) und 2004 in Vaihingen (Zweigstelle in der Schwaben-Galerie) geschlossen.

3.2.2 Räume für das Zentrum für Popularmusik

Das Zentrum für Popularmusik benötigt folgende Raum- und Sachaustattung:

Priorität
Termin
Stadtteil
Bedarf
jährl. Aufwand
in DM *
jährl. Aufwand
in Euro *
1
2003
beliebig
    5 Unterrichtsräume
    2 Bandproberäume
    Studio (Aufnahmeraum, Regieraum)
    Raum für Klassenunterricht (Schulungen, Big Bands, usw.)
    Lagerraum
    Aufenthaltsraum
    Büro/Lehrerzimmer
400
100.800
51.500

*) zugrunde gelegt wurde ein angenommener m²-Preis von 21DM/10,74 Euro einschl. Nebenkosten

Für die Ausstattung dieser Räume entstehen einmalig folgende Kosten:

    Räume
    Einrichtung
einm. Kosten
in DM
einm. Kosten
in Euro
    5 Unterrichtsräume
    Instrumente, Möbel
100.000
51.100
    2 Bandräume
    Instrumente, Möbel
60.000
30.700
    Großer Raum
    Instrumente, Möbel, Overhead, Video-/Audioanlage
40.000
20.500
    Studio
    Mischpult, PC, Effekte, Mikrofone
80.000
40.900
    Büro/Aufenthaltsraum
    Büroausstattung, Regale, Möbel
30.000
15.300

Außerdem muss in verschiedenen Stadtbezirken jeweils ein Raum mit Schallschutzmaßnahmen nachgerüstet werden, so dass Unterricht in Schlagzeug und elektronisch verstärkten Instrumenten möglich ist. Die Kosten für die Schallschutzmaßnahmen und die technische Ausstattung der Räume belaufen sich nach der Erfahrung von schon durchgeführten Maßnahmen auf je 40.000 DM/20.500 Euro.

Priorität
Termin
Stadtteil
Bedarf
einm. Kosten
in DM
einm. Kosten
in Euro
2
3
4
5
6
2003
2004
2005
2006
2007
Degerloch
Feuerbach
Weilimdorf
Sillenbuch
Zuffenhausen
    Einbau von Schallschutzmaßnahmen und technische Umrüstung von je einem Musikschulraum für elektronisch verstärkte Musik
40.000
40.000
40.000
40.000
40.000
20.500
20.500
20.500
20.500
20.500

3.2.3 Anmietung eines Probensaales mit Lagerraum für Instrumente und Möbel.

Um die dringende notwendige Optimierung der Probenarbeit der Orchester zu ermöglichen, ist in räumlicher Nähe des TREFFPUNKTS Rotebühlplatz ab 2002 die Anmietung eines Saales mit 250 m² und eines Lagerraumes für Instrumente und Noten mit 50 m² erforderlich. Bei einem angenommenen m²-Preis von 25 DM/12,78 Euro einschl. Nebenkosten belaufen sich die Folgekosten ab 2002 auf jährlich 90.000/46.000 Euro.

3.3 Schaffung von einer Stelle für einen Verwaltungssachbearbeiter und einer 50-%-Stelle für eine Verwaltungsmitarbeiterin

Die Stuttgarter Musikschule ist die einzige Musikschule vergleichbarer Größe in Baden-Württemberg, die ihre Verwaltung ohne eine qualifizierte Verwaltungskraft bewältigen muss. Viele Verwaltungsaufgaben können, ungeachtet der zentralen Zuarbeit, sinnvoll nur vor Ort erledigt werden, insbesondere Aufgaben aus den Bereichen Haushalt, Personalsachbearbeitung, Buchhaltung, Raumverwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. Neue Verwaltungsaufgaben sind dazugekommen wie KLR, EDV-Betreuung, Krankheitsvertretungsorganisation und die Betreuung des gewachsenen Veranstaltungsbereiches. Diese Aufgaben werden derzeit überwiegend von dem Sekretariat wahrgenommen, binden aber auch einen unzumutbar hohen Anteil der Arbeitszeit der Schulleitung.

Die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Marketing, deren Bedeutung zunehmend wichtiger wird, werden zur Zeit notdürftig von angelernten Verwaltungsangestellten und Musikern bearbeitet.

Nur mit Aufgebot aller zur Verfügung stehenden Kräfte und zahlreicher Überstunden der Verwaltungsangestellten und der Schulleitung sowie durch den Einatz temporärer Aushilfskräfte lässt sich der Schulbetrieb aufrecht erhalten. In der Summe wurden im vergangenen Schuljahr 2000/2001 nahezu 1400 Stunden Mehrarbeit geleistet, welche jeweils zu ca. 36 % auf die Schulleitung und die Aushilfskräfte entfallen. Die restlichen ca. 28 % werden von den Sekretariatskräften erbracht.

Für eine zielorientierte, qualitätsvolle Schulverwaltung ist die Bündelung aller anstehenden Aufgaben und Arbeitsbereiche an einer zentralen Stelle notwendig. Für diese Aufgaben muss die Musikschule mit zusätzlichem Fachpersonal ausgestattet werden.