Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: OB 3506
GRDrs 734/2001
Stuttgart,
07/10/2001



Kinder- und Jugendtheater, Umbau des Tagblatt-Turm-Areals
Baubeschluß




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuß
Gemeinderat
Ausschuss für Kultur und Medien
Vorberatung
Vorberatung
Beschlußfassung
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
24.07.2001
25.07.2001
25.07.2001
10.10.2001



Beschlußantrag:

1. Dem Bau des Kinder- und Jugendtheaters und weiterer Einrichtungen (jedoch ohne Kinderschutzbund) im Tagblatt-Turm-Areal

nach den Plänen der Architekten
Lamm, Weber, Donath GmbH und Partner, Stuttgart vom 26. Juni 2001

und dem vom Hochbauamt geprüften Kostenanschlag der Architekten
Lamm, Weber, Donath GmbH und Partner, Stuttgart vom 04. Juli 2001

mit voraussichtlichen Gesamtkosten (Bau und Einrichtung)
bei Fertigstellung in Höhe von 14.500.000 DM (7.414.000 EURO)

wird zugestimmt.


2. Der Gesamtaufwand in Höhe von 14.500.000 DM wird aus Mitteln des Vermögens-
haushalts wie folgt gedeckt:

2001:
    FIPO 2.3340.9410.000-0300
    - Bau -
3.000.000 DM
2002:
    FIPO 2.3340.9410.000-0300
    - Bau -
6.000.000 DM
2002:
    FIPO 2.3340.9350.000-0300
    - Einrichtung -
1.000.000 DM
2003:
    FIPO 2.3340.9410.000-0300
    - Bau -
2.350.000 DM
2003:
    FIPO 2.3340.9350.000-0300
    - Einrichtung -
1.400.000 DM.


Bereits ausgegebene Planungsmittel:

1999:
    FIPO 2.3340.9410.000-0300
- Bau -
50.000 DM
2000:
    FIPO 2.3340.9410.000-0300
- Bau -
700.000 DM.


3. Dem notwendigen Ausbau und der Entsorgung kontaminierter Materialien (Asbest, PCP) mit Gesamtbaukosten in Höhe von 180.000 DM (92.000 EURO) wird zugestimmt. Die dazu erforderlichen Mittel werden im Vermögenshaushalt 2001 bei der FIPO 2.3340.9410.000-0300 bereitgestellt.


4. Dem Bau des Glasdaches über der Agora nach den Plänen der Architekten Lamm, Weber, Donath GmbH und Partner, Stuttgart vom 26. Juni 2001 mit voraussichtlichen Gesamtbaukosten in Höhe von 600.000 DM wird zugestimmt. Die dazu erforderlichen Mittel werden im Vermögenshaushalt 2002 bei der FIPO 2.3340.9410.000-0300 bereitgestellt.


5. Der Raumprogrammerweiterung und dem Bau von Räumen für den Kinderschutzbund nach den Plänen der Architekten Lamm, Weber, Donath GmbH und Partner, Stuttgart vom 26. Juni 2001 mit voraussichtlichen Gesamtbaukosten in Höhe von 560.000 DM wird zugestimmt. Die dazu erforderlichen Mittel werden im Vermögenshaushalt bei der FIPO 2.3340.9410.000-0300 wie folgt bereitgestellt:
2002: 200.000 DM
2003: 360.000 DM.


6. Das Hochbauamt wird mit der weiteren Planung bis Leistungsphase 9 HOAI beauftragt.


7. Den Theatern tri-bühne und FITS müssen während der bauzeitlichen Unbespielbarkeit der Theatersäle im Tagblatt-Turm-Areal provisorische Spielstätten errichtet werden, an geeigneter Stelle werden Theatercontainer zur Verfügung gestellt. Von den zu erwartenden Kosten in Höhe von 2.000.000 DM (1.023.000 EURO) wird zustimmend Kenntnis genommen.


8. Die für die Errichtung und Einrichtung der Container-Spielstätten notwendigen Mittel in Höhe von 2.000.000 DM (1.023.000 EURO) werden bei der FIPO 1.3300.7070.000 wie folgt bereitgestellt:
2002: 1.800.000 DM
2003: 200.000 DM.


9. Das Theater FITS erhält zur Aufrechterhaltung seines Tagesprogramms in der Spielzeit 2001/2002 einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 220.000 DM. Die dazu notwendigen Mittel in Höhe von 220.000 DM (113.000 EURO) werden bei der FIPO 1.3300.7070.000 wie folgt bereitgestellt:
2002: 120.000 DM
2003: 100.000 DM.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

1. Beschlüsse

· Grundsatzbeschluss(GRDrs 227/1999)
Gemeinderat am 22. Juli 1999, Nr. 470


· Raumprogramm und Vorplanungsbeschluss
(GRDrs 292/2000, ergänzt durch GRDrs 923/2000)
Gemeinderat am 23. November 2000, Nr. 265



2. Planungsstand

Auf Grundlage des vom Gemeinderat am 23. November 2000 beschlossenen Raumprogramms wurde die Planung des Kinder- und Jugendtheaters sowie der weiteren im Tagblatt-Turm-Areal unterzubringenden Einrichtungen fortgesetzt und optimiert. Bei allen zusätzlichen Planungsmaßnahmen stand dabei immer die Einhaltung des vorgesehenen Kostenrahmens im Vordergrund.


Um Kostensicherheit im Baubeschluss zu erhalten, wurden die Ausschreibungen der Hauptgewerke des 1. Bauabschnittes (Entkernung, Abbruch/Rohbau, Dachabdichtung Wärmeisolierung und Technik) durchgeführt. Das Ergebnis dieser Submissionen ergab, insbesondere im Gewerk Rohbau, eine Steigerung der Gesamtbaukosten in Höhe von ca. 550.000 DM (281.000 EURO). Auf der Grundlage dieses Ausschreibungsergebnisses ist im Vergleich zur Kostenberechnung (GRDrs 923/2000) mit einer Preisindexanpassung für die restlichen Ausschreibungen des 1. und 2. Bauabschnittes in Höhe von voraussichtlich 300.000 DM (153.000 EURO) zu rechnen.

In der vertieften Planung wurde festgestellt, dass sich das Treppenhaus des Zwischenbaus durch die Neuerschließung der zwei Tiefgaragengeschosse im Grundwasser befindet und darum besondere Baumaßnahmen gegen drückendes Wasser erforderlich werden. Die dadurch entstehenden Mehrkosten betragen ca. 90.000 DM (46.000 EURO).

Im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens wurde deutlich, dass im Bereich des Umbaus des Theaters tri-bühne (Bauteil E) zusätzliche Maßnahmen zum Brandschutz und bei der Lüftungstechnik erforderlich sind. Die dadurch entstehenden Mehrkosten betragen ca. 90.000 DM (46.000 EURO).

Um den vorgegebenen Kostenrahmen einzuhalten, sind folgende Einsparmaßnahmen notwendig: · Wegfall der Sanierung der Büroräume im Bauteil B, C und D
(Baukosten: ca. 130.000 DM)

· einfachere Qualität und weniger Fläche beim Theaterboden
(Baukosten: ca. 150.000 DM)

· Wegfall der Kühlung des Theatersaals des Kinder- und Jugendtheaters
(Baukosten: ca. 150.000 DM).


Zudem kann die vom Gemeinderat gewünschte Unterbringung des Kinderschutzbundes nicht berücksichtigt werden. Hierzu müsste der Raumzuschnitt des 2. OG des Bauteils E umgeplant werden. Untergebracht wären auf dieser Etage dann der Museumspädagogische Dienst, die Kinderwerkstatt sowie der Kinderschutzbund. Es wäre aufgrund des Flächenzuschnitts jedoch notwendig, die Zugänge für den Museumspädagogischen Dienst und die Kinderwerkstatt durch den Innenhof zu führen, der als Folge auf dem Dach der Theatersaalerhöhung der tri-bühne neu gestaltet werden müsste. Wegen der besonders sensiblen Arbeit des Kinderschutzbundes müssten dessen Räume durch Schallschutzmassnahmen isoliert werden. Die dadurch entstehenden Mehrkosten belaufen sich auf ca. 560.000 DM (286.000 EURO) und sind durch weitere Einsparungen nicht aufzufangen.

Im Raumprogramm- und Vorplanungsbeschluss (GRDrs 923/2000, Niederschrifts-Nr. 611) war die Entsorgung von kontaminierten Material angesprochen und die Beauftragung eines notwendigen Gutachtens angekündigt (siehe Anlage 7, A) 1.1). Nach Auszug der bisherigen Nutzer konnte die Bausubstanz genauer untersucht werden. Es wurden Asbest- und PCP-haltige Materialien gefunden.

Der Ausbau und die Entsorgung dieser Kontaminierungen führt zu Kosten in Höhe von ca. 180.000 DM (92.000 EURO), die nicht durch weitere Einsparungen aufzufangen sind.


3. Bauablauf

Im September 2001 wird die Baumaßnahme mit dem Teilabbruch und anschließendem Wiederaufbau des Bauteils F beginnen. Falls der Bau des Betriebskindergartens auf das Dach des Bauteils E (siehe GRDrs 591/2001) in die Baumaßnahme einbezogen wird und um die Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme zum Herbst 2003 sicherzustellen, muss bereits im Juni 2002 mit den Arbeiten im Bauteil E begonnen werden.


4. Verlagerung der Theater tri-bühne und FITS

Zur Abwicklung der Baumaßnahme im Bauteil E müssen die Theater tri-bühne und FITS das Areal für ca. 15 Monate verlassen (Juni 2002 – Herbst 2003). Im Raumprogramm- und Vorplanungsbeschluss hatte der Gemeinderat bereits dieser Notwendigkeit und den dafür benötigten Mitteln zugestimmt (Beschluss am 23. November 2000, Nr. 265). Es wurden verschiedene Alternativen geprüft, von bisher bereits in ähnlicher Form kulturell genutzten Objekten, über die Einrichtung der Theater in bestehende, aber bisher anderweitig genutzten Hallen bis hin zur Errichtung von Theatercontainern. Die Suche nach alternativen Spielstätten gestaltete sich als schwierig, weil es in Stuttgart so gut wie keine freien Räumlichkeiten gibt, die den Voraussetzungen für ein Theater entsprechen und durchgehend für ca. ein Jahr bespielbar sind. Bei allen Alternativen entstehen hohe Kosten für Umbau, Ausbau, Miete und Umzug.

Die Abwägung der entscheidenden Kriterien wie Eignung, Kosten, Nachnutzung ergab das Ergebnis, dass den Theatern für die bauzeitliche Unbespielbarkeit des Tagblatt-Turm-Areals (von Juni 2002 bis Herbst 2003) ein oder zwei Theatercontainer zur Verfügung gestellt werden muss / müssen. Der mögliche Standort des Containers / der Container steht noch nicht endgültig fest. Geprüft werden der Parkplatz beim Planetarium, der Wilhelms-platz und der Stadtgarten.

Die Kosten für die Auslagerung der Theater (Miete für Container, Aus- und Einbauten, Umzüge, verstärkte Werbung, Einnahmeausfall durch geänderten Standort und geringere Zuschauerkapazität) belaufen sich auf ca. 2.000.000 DM (1.023.000 EURO). Kann kein geeignetes stadteigenes Grundstück gefunden werden, kommt noch die Miete für die Stellfläche des Containers / der Container hinzu.

Aufgrund des laufenden Baubetriebs (Baulärm) kann das FITS in der Spielzeit 2001/2002 sein Tagesprogramm (Kindergarten- und Schülerprogramm am Vor- und Nachmittag, ca. 100 Vorstellungen) nicht im Tagblatt-Turm-Areal spielen.

Um das Programm beibehalten zu können und sein Profil zu wahren, hat das FITS ein dezentrales Konzept vorgelegt, bei der es in der Spielzeit 2001/2002 sein Tagesprogramm in verschiedenen Kooperationen innerhalb Stuttgarts spielt, sozusagen eine “Tournee” durch die Stuttgarter Stadtteile durchführt. Die Kosten für diese einjährige Maßnahme belaufen sich auf 220.000 DM (113.000 EURO).


5. Der Bezirksbeirat Mitte wurde in seiner Sitzung vom 16. Juli 2001 über die geplanten Maßnahmen informiert.

Finanzielle Auswirkungen
1.
    Baumaßnahme:
    Gesamtbaukosten:
14.500.000 DM
    Entfernung der Kontaminierung:
180.000 DM
    Summe:
14.680.000 DM
2.
    Umzugskosten:
1.000.000 DM
3.
    Verlagerung der Theater
2.220.000 DM


Im Haushaltsplan 2000/2001 sind für diese Maßnahme 11.800.000 DM veranschlagt.


Beteiligte Stellen

Referat F
Referat USO
Referat T





Dr. Wolfgang Schuster

Federführendes Referat/Erstellendes Amt:
Oberbürgermeister, Referate KBS und T, Kulturamt und Hochbauamt


Anlagen



Anlage 1: Pläne (erweitertes Raumprogramm)
Anlage 2: erweitertes Raumprogramm
Anlage 3: Flächen und Rauminhalte (erweitertes Raumprogramm)
Anlage 4: Kostenanschlag
Anlage 5: Baubeschreibung (erweitertes Raumprogramm)
Anlage 6: dezentrale Konzeption des Theaters FITS