Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 813/2001
Stuttgart,
08/30/2001



Ausstellungsprojekt "StadtBildGeschichte"



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuß
Ausschuss für Kultur und Medien
Gemeinderat
Vorberatung
Kenntnisnahme
Beschlußfassung
nichtöffentlich
öffentlich
öffentlich
10.10.2001
10.10.2001
11.10.2001



Beschlußantrag:

1. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Landeshauptstadt führt Stuttgart im Herbst 2002 ein Ausstellungsprojekt "StadtBildGeschichte” durch.

2. Die für die Vorbereitung und Durchführung des Projekts erforderlichen Mittel in Höhe von insgesamt 675.000 DM (345.122 EURO) werden bei der FiPo. 1.3210.6200.000 wie folgt zur Verfügung gestellt:
2001
150.000 DM
(76.694 €)
2002
525.000 DM
(268.428 €)

3. Das Kulturamt wird ermächtigt, die zur Durchführung des Projekts erforderlichen Verträge im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel abzuschließen.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Das Land Baden-Württemberg führt im Jahr 2002 zu seinem 50-jährigen Jubiläum 2002 ein großes Veranstaltungsprogramm durch, in dessen Rahmen es in Stuttgart durch drei große Ausstellungen deutliche Akzente setzen wird: Durch eine Hightech- und Innovationsausstellung auf dem Killesberg, eine Zimelienschau der Landesmuseen zur Geschichte Badens und Württembergs und gegen Jahresende durch die Eröffnung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg an der Konrad-Adenauer-Straße.

Auch die Landeshauptstadt will ihr 50-jähriges Jubiläum in angemessener Weise begehen. Neben anderen Aktivitäten plant sie eine stadtgeschichtliche Ausstellung mit dem Titel "StadtBildGeschichte”. Diese soll insbesondere auf der Grundlage der Gemäldesammlungen des Archivs der Stadt Stuttgart und der Galerie der Stadt Stuttgart sowie mit Hilfe anderer Museen und Sammlungen einen Überblick über die Veränderungen des “Gesichts” der Stadt Stuttgart geben. Einbezogen werden sollen auch Modelle und eine virtuelle Präsentation, die in Zusammenarbeit mit dem Rektor der Universität Stuttgart, Herrn Professor Fritsch, entsteht. Die Ausstellung wird eine für die Stuttgarter Bürgerschaft interessante, fundierte und zugleich populäre Übersicht über das Bild unserer Stadt im Wandel der Zeiten geben. Der Bedeutung des Projekts entsprechend ist auch ein Katalog geplant.

Erfreulicherweise konnte bisher als Kooperationspartner für dieses Ausstellungprojekt die Landesbank Baden-Württemberg gewonnen werden, die sich bereit erklärt hat, die attraktiven Räume im Forum am Hauptbahnhof von September bis November 2002 zur Verfügung zu stellen.

Angesichts der Größe und des Gewichts des Projekts ist die Vorbereitungszeit sehr knapp. Eine Realisierung ist nur bei sofortigem Arbeitsbeginn sowie zusätzlichen personellen Ressourcen möglich.

Mit Blick auf die Planung eines Stadtgeschichtlichen Museums bietet die Ausstellung über das einmalige Ereignis hinaus die Chance, Auftakt für weitere stadtgeschichtliche Ausstellungen in den nachfolgenden Jahren zu sein.


Finanzielle Auswirkungen
Die Ausstellung verursacht Ausgaben von insgesamt 675.000 DM (345.122 €), die wie folgt gedeckt werden:

2001

    Ausgaben
150.000 DM
    Einnahmen
0 DM
    gedeckt aus dem
    Etat des Archivs
50.000 DM
    überplanmäßig erforderlich
100.000 DM

2002


    Ausgaben
525.000 DM
    Einnahmen
250.000 DM
    aus Budget
0 DM
    zusätzlich erforderlich
275.000 DM
    zusätzlich erforderl. Mittel insges.
375.000 DM


Die Kämmerei wird 2001 bei der im Beschlussantrag genannten FiPo eine überplanmäßige Ausgabe von 100.000 DM zulassen, 2002 wird das Budget des Kulturamts um 525.000 DM erhöht. Die 2002 erwarteten Einnahmen von 250.000 DM werden bei FiPo. 1.3200.1100.000 - Eintrittserlöse - vereinnahmt.


Beteiligte Stellen

Referate A und F




Dr. Iris Jana Magdowski

Federführendes Referat/Erstellendes Amt: Referat KBS/Kulturamt


Anlagen


Anlage 1 zur GRDrs 813/2001



Ausführliche Begründung:

1. Anlass und Zielsetzung der Ausstellung

Das 50-jährige Jubiläum des Landes Baden-Württemberg, der einzig geglückten Länder-Neuordnung in der Bundesrepublik Deutschland, ist auch für die Landeshauptstadt Stuttgart ein Fest- und Jubiläumsanlass. Da der Titel
“Landeshauptstadt” erst 1977, also vor 25 Jahren, verliehen worden ist, kann ein doppeltes Jubiläum begangen werden. Bereits seit längerem plant die Verwaltung eine Reihe von Beiträgen zum Landesjubiläum. Sie müssen dem Rang der Landeshauptstadt angemessen sein, zumal das Land selbst gerade in Stuttgart herausragenden Veranstaltungen durchführt: Zu nennen sind insbesondere eine Ausstellung auf dem Killesberg, die mit Millionenaufwand Baden-Württemberg als High-Tech-Land vorstellen wird, eine Zimelienschau der drei Landesmuseen zur Landesgeschichte sowie die Eröffnung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg. Die Projekte zeigen die Verbindung von Tradition und Zukunft: Historische Identität und Kenntnis der eigenen Geschichte sind wichtige Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit.

Die Verwaltung will deshalb das Landesjubiläum mit dem Auftakt einer Reihe von stadtgeschichtlichen Projekten verbinden. Bekanntlich besteht nach der Schließung der Dauerausstellung im Tagblatt-Turm für den Umbau zu einem kulturpädagogischen Zentrum derzeit in Stuttgart keine zentrale Möglichkeit der Präsentation von und der Information über Stadtgeschichte. Eine sofortige Realisierung eines Stadtgeschichtlichen Museums ist nicht möglich. Die Verwaltung will in der Zwischenzeit, wie auch aus der Bürgerschaft vielfach gewünscht, das Thema Stadtgeschichte durch Projekte und eine größere Ausstellung pro Jahr stärker ins öffentliche Bewußtsein rücken.

In Kooperation mit der LBBW, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, soll deshalb eine Ausstellung mit dem Arbeitstitel “StadtBildGeschichte” gezeigt werden.

2. Konzeption der Ausstellung

Mit dieser Ausstellung

· wird ein historischer Überblick über das “Gesicht der Stadt” gegeben,
· werden der Bürgerschaft v. a. die bisher nicht gezeigten Bildbestände des Stadtarchivs sowie anderer Museen und Galerien der Bürgerschaft vorgestellt,
· wird Stuttgart in seiner Entwicklung von einer kleinen Residenz- zu einer modernen Landeshauptstadt präsentiert,
· sollen in angemessener Weise auch die Entwicklung der Stadtbezirke und Vororte dargestellt werden,

· soll der öffentliche Raum historisch begreifbar werden, d. h. die historischen Veränderungen wie auch künftige Perspektiven und Visionen werden im Kontext vorgestellt bzw. sind entsprechend einzuordnen.

Das Projekt entspricht damit der Planung, dass ein Gesamtkonzept Stadtgeschichte über wissenschaftliche und museale Darstellungen und Zusammenhänge hinaus auch historische Orte und den öffentlichen Raum insgesamt zu berücksichtigen hat. Dieses künftige Gesamtkonzept wird noch in einer gesonderten Vorlage dargestellt.

Die Ausstellung kann aufgrund der überaus knappen Vorbereitungszeit keinen vollständigen historischen Überblick über das “Bild der Stadt” geben. Vielmehr sollen Ansichten zu Stadtbild, Stadtentwicklung und Stadterweiterung bis in die Gegenwart anhand ausgewählter Exponate und Präsentationen vermittelt werden.

Folgende Elemente sind für die Ausstellung geplant:

· Historische Ansichten seit Merian
· Künstlerische Werke vom Klassizismus bis Kokoschka
· Regionale Künstler und ihre Ansichten von den Stadtbezirken
· Historische und aktuelle Stadtmodelle
· Stadtfilme
· Virtuelle Präsentationen

Historische Ansichten und einschlägige künstlerische Exponate verwahren Staatsgalerie, Galerie der Stadt sowie Stadtarchiv in großer Zahl. Auch Privatsammlungen sollen nach Möglichkeit einbezogen werden. Zur Ausstellung wird ein Katalog erscheinen. Ein Begleitprogramm wird ebenfalls vorbereitet.
Das Ausstellungsprojekt soll in Kooperation realisiert werden: Die LBBW stellt die Räumlichkeiten des Forums am Hauptbahnhof zur Verfügung, für virtuelle Präsentationen hat Herr Professor Fritsch die Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart angeboten. Über weitere Kooperationen wird verhandelt.

Mit Blick auf das künftige Stadtmuseum kommt der Ausstellung eine wichtige Funktion zu; sie stellt gleichsam einen Aufruf an die Bürgerschaft dar, eigene Bilder und Exponate zur Verfügung zu stellen.

3. Realisation/Finanzierungsplan

Um ein solches Projekt an einem prominenten Ort (Alemannen- und Troja-Ausstellung) realisieren zu können, ist die Zusammenarbeit mit einem Ausstellungsbüro unerläßlich.
Das Stadtarchiv verfügt bisher nicht über eine Ausstellungs- bzw. Museumsabteilung; die Kapazitäten der Galerie der Stadt sind gebunden. Deshalb sind zusätzliche Kräfte unverzichtbar, um binnen eines Jahres überhaupt das Projekt noch verwirklichen zu könne. Mit höchster Priorität ist ein Werkvertrag für die wissenschaftliche Bearbeitung des Projekts abzuschließen, weitere Mittel sind für Arbeitsaufträge vorzusehen. Aufgaben im einzelnen:

1. Inhaltliche Projektbearbeitung

· Konzeption der Ausstellung
· Auswahl der Exponate (Recherchen in Archiven, Galerien, Museen)
· Erarbeitung der Katalogtexte und Exponatbeschriftungen

2. Organisatorische Projektbearbeitung

· Allg. Terminplanung und Ablaufkontrolle
· Technische Koordination
· Leihverträge, Versicherungen
· Betreuung der Ausstellungsgraphik
· Betreuung der Katalogherstellung
· Konzeption und Koordination der Werbegraphik und -mittel (Flyer, Plakat, Einladungen)
· Öffentlichkeitsarbeit, Sponsorenbetreuung
· Organisation von Auf- und Abbau




Finanzierungsplan für die Ausstellung “StadtBildGeschichte” - Herbst 2002

AusgabenEinnahmen
    Anmerkungen
    1. Bereitstellung der Exponate
    Erfassung durch EDV;
    Restaurierung, Rahmung,
    Reproduktionen (auch für 5.)
100.000
    Aufarbeitung des Sammlungsbestands von Archiv und Galerie, Kontakt mit anderen Sammlungen unerlässlich.
    2. Erarbeiten von Ausstellung und
    Katalog
    - Wissenschaftliche Projektleitung
    - Einzelaufträge, Honorare
190.000
    3. Ausstellung
    - Raumkosten
    - Gestaltung und Architektur (incl.
    Büro, Graphik, Beschriftung etc.)
    - Auf- und Abbau
    - Aufsichtsdienst
    - Personal Kasse/Kartendruck etc.



    - Versicherung und Transporte
95.000
10.000
50.000
70.000



50.000
70.000
(bei 10.000 Besuchernà 7 DM)
    Kostenlose Überlassung durch LB=BW



    Auf Eintritt könnte auch verzichtet werden, da durch den zusätzlichen Aufwand (Personal, Kartendruck, etc.) bei einer stadt-bezogenen Ausstellung keine Mehreinnahmen zu erwarten sind.
    4. Werbung, Öffentlichkeitsarbeit
    - Plakate, Flyer
    - Postkarten, Poster u.ä.
45.000
15.000
20.000
    5. Katalog
50.000
160.000
    Hier Druckkosten (Erarbeitung in Position 1 und 2 );
    Einnahmeansatz: 4000 Expl. à 40.-DM
    6. Zuschüsse
    - Sponsoren (s.o Ziff 3)
    - Mittel Stadt Stuttgart
    planmäßig
    überplanmäßig
50.000
375.000
    Falls weitere Sponsorenmittel eingeworben werden können, werden diese für Begleitprogramm eingesetzt.
    Ausstellungsetat Stadtarchiv und Städtische Galerie.
    Summe
675.000
675.000
    Haushalt 2001 (üpl.)
100.000
0
    Haushalt 2002
275.000
300.000