Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 275/2009
Stuttgart,
06/05/2009



Schulentwicklungsplanung für die vier metalltechnischen Schulen in Stuttgart sowie
Wilhelm-Maybach-Schule - Antrag auf endgültige Genehmigung des provisorischen Schulpavillons




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Beschlussfassung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
30.06.2009
01.07.2009



Beschlußantrag:

1. Von der aktuellen Schulraumsituation der vier metalltechnischen Schulen in Stuttgart – Wilhelm-Maybach-Schule, Max-Eyth-Schule, Robert-Mayer-Schule und Robert-Bosch-Schule – wird Kenntnis genommen.

2. Die Bedenken hinsichtlich einer dauerhaften Inanspruchnahme der Grünverbindung für den Pavillon der Wilhelm-Maybach-Schule werden zurückgestellt. Der Erteilung einer unbefristeten Baugenehmigung wird zugestimmt. Ein entsprechendes Baugesuch mit der Zielrichtung „unbefristete Genehmigung“ ist beim Baurechtsamt einzureichen.

3. Die Verwaltung sichert zu, bei Wegfall des Bedarfs den Pavillon zu entfernen, die Fläche als Grünfläche herzustellen und zukünftig den Grünzug von Bebauung freizuhalten.
4. Die Verwaltung wird ermächtigt, für jeden der Standorte ein Umstrukturierungs- und Modernisierungskonzept auszuarbeiten.

5. Die Verwaltung wird ermächtigt, den Erweiterungsbedarf der Max-Eyth-Schule zu konkretisieren und Machbarkeitsplanungen zu beauftragen.


Begründung:


Ausgangspunkt der im Sommer / Herbst 2008 durchgeführten Untersuchung war die Frage im Ausschuss für Umwelt und Technik am 29.4.2008 nach der mittel- bis langfristigen Erfordernis des 6-klassigen Pavillons am Standort Wilhelm-Maybach-Schule in Stuttgart-Bad Cannstatt. Der Schulpavillon war als provisorische Maßnahme bis zur Realisierung der Erweiterung durch Aufstockung vorgesehen und konnte nur innerhalb eines Bauverbotsbereichs mit einer Ausnahmegenehmigung erstellt werden. Eine Aufstockung um den gesamten, seinerzeit vom Oberschulamt festgestellten Raumfehlbedarf, war technisch nicht möglich.

Um eine belastbare Prognose hinsichtlich der Schülerzahlenentwicklung treffen zu können, war es notwendig, auch die anderen drei Stuttgarter Schulen im Metallbereich (Max-Eyth-Schule, Robert-Mayer-Schule, beide in Stuttgart-Mitte und Robert-Bosch-Schule, Stuttgart-Zuffenhausen) in die Untersuchung einzubeziehen, um eventuelle Interdependenzen zwischen den Schulen und ihren Angeboten zu erkennen. Die Entwicklung der Schülerzahlen und die Raumbestandsaufnahmen sowie die Raumbedarfsermittlung anhand von Flächenkennzahlen wurden in enger Abstimmung mit den Schulleitungen und dem Regierungspräsidium Stuttgart, Abteilung Schule und Bildung vorgenommen. Am 25.11.2008 fand eine Präsentation im Schulbeirat statt.

Die Metallbranche nimmt in Baden-Württemberg und speziell in der Region Stuttgart einen herausragenden Rang ein, im nationalen wie im europäischen Vergleich. In der Konsequenz der untersuchten demografischen und wirtschaftlichen Faktoren ist davon auszugehen, dass in der Perspektive der Jahre 2013 und 2018 die Schülerzahlen und insbesondere die Schülerplätze (Anzahl gleichzeitig anwesender Schüler bei Umrechnung der Teilzeitschüler auf Vollzeitplätze), sich auf dem Niveau des Jahres 2006 bewegen werden (s. Anlage 1).

Die Profile der vier Schulen sind so abgestimmt und klar voneinander abgegrenzt, dass es bei den Ausbildungsberufen keine Überschneidungen gibt; Verlagerungspotenzial innerhalb der Schulen ergibt sich somit nicht.

Trotz erhöhter konjunktureller Risiken sind die vorhandenen Kapazitäten der beruflichen Schulen für Metalltechnik in Stuttgart zu erhalten und zu modernisieren, um die Spitzenposition von Handwerk und Industrie im Metallbereich zu halten. Dies erfordert die Förderung von Innovation, Wissen und Ausbildung durch die Umsetzung gezielter Maßnahmen an den einzelnen Standorten, wie sie nachfolgend dargestellt werden.

Wilhelm-Maybach-Schule
Längerfristig ist nur bei Einbeziehung des Pavillons kein nennenswertes Raumdefizit nach Unterrichtseinheiten erkennbar, jedoch besteht vorrangig Umstrukturierungsbedarf, insbesondere ist hierbei an die Implementierung von Lernfeldwerkstätten, d.h. Kombination von Klassen- und Laborräumen zur Verschmelzung von Theorie und Praxis und an den Ausbau des Verwaltungs- und Kommunikationszentrums zu denken. Der langfristige Bedarf des Pavillons ist somit gegeben.

Robert-Bosch-Schule
Die heterogene Nutzungsverteilung auf mehrere Gebäude im Schulkomplex zieht einen erhöhten Flächenverbrauch nach sich (z. B. Lehrerstützpunkte, Sammlungen, Lager). An der Schule besteht neben der in Planung befindlichen Erweiterung auch Umstrukturierungsbedarf in den Bestandsgebäuden, insbesondere die Umstrukturierung des Werkstattgebäudes C und die Einrichtung eines Aufenthaltsbereichs. Unter Berücksichtigung des zur Realisierung anstehenden Erweiterungsbaus ist weiterhin mit einem Defizit an Unterrichtseinheiten zu rechnen, das organisatorisch aufgefangen werden muss.

Robert-Mayer-Schule
Im Betrachtungszeitraum ist kein Fehlbestand an Unterrichtseinheiten erkennbar. Raumdefizite ergeben sich in den Bereichen Schülerarbeit und Schüleraufenthalt. Fachräume und Werkstätten sind zum Teil mit veralteten Inhalten belegt (z. B. Schmiede) und sind daher auf neue Techniken (z. B. Pneumatik-, Steuerungstechniklabor, Elektrotechniklabor) und im Hinblick auf die Integration von Theorie und Praxis umzuorganisieren. Somit besteht auch an dieser Schule ein erheblicher baulicher Umstrukturierungsbedarf.

Max-Eyth-Schule
An der Schule besteht im Hinblick auf Unterrichtseinheiten Erweiterungsbedarf. Ansatzpunkt zur Reduzierung des Raumdefizits könnte die Aufstockung der Aula sein, was aber in der Folge noch näher untersucht werden muss. Die Schule konnte in den letzten Jahren bereits zukunftsorientierte Raumnutzungsansätze realisieren, jedoch sollte dies zur Steigerung der Ausbildungsqualität durch weitere Umstrukturierungen (z.B. Lernatelier) noch fortgeführt werden.


Fazit

1. Es besteht langfristig Bedarf am Pavillon der Wilhelm-Maybach-Schule, der die Erteilung einer unbefristeten Baugenehmigung erforderlich macht. Im Übrigen wird auf GRDrs. 1334/2007 verwiesen, die Ausgangspunkt für diese Vorlage war.

2. Alle vier Schulen haben vor allem Umstrukturierungsbedarf, der mittelfristig angegangen werden sollte. Daneben besteht an der Robert-Bosch-Schule und der Max-Eyth-Schule einhergehend mit diesen strukturellen baulichen Verbesserungen Erweiterungsbedarf. Der Abbau des Erweiterungsbedarfs der Robert-Bosch-Schule befindet sich bereits in der Umsetzung (siehe GRDrs. 440/2007 – Projektbeschluss). Für die Aufstockung der Max-Eyth-Schule sind Machbarkeitsplanungen erforderlich.


Finanzielle Auswirkungen

keine


Beteiligte Stellen

Referate WFB und T haben die Vorlage mitgezeichnet.
Referat StU hat, die Vorlage unter Zurückstellung von planungsrechtlichen und klimatologischen Bedenken mitgezeichnet, wenn die, auch im Verwaltungsausschuss am 23. April 2008 erhobene Forderung auf Rückbau, sobald der Bedarf für den Pavillon entfällt, als Beschlussantrag (siehe Beschlussantrag 3) aufgenommen wird.


Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Susanne Eisenmann
Bürgermeisterin


Anlagen

Anlage 1: Prognose Schülerzahlen und Schülerplätze
Anlage 2: Prozentuale Veränderungen der Schülerzahlen Schuljahr 2008/09 zu 2003/04




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Vorlage2752009.pdf