Antrag vom 02/15/2001
Nr. 73/2001

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Gröger Marita (SPD), Hollay Edeltraud (SPD), Thurner Robert (SPD)
Betreff

Altenpflege in Stammheim

I.
Das Pflegeheim im Stammheimer Schloss musste wegen Fachkräftemangel vorübergehend geschlossen werden. Es steht ebenso wie das Luise-Schleppe-Haus unter der Trägerschaft der Evangelischen Altenheimat. Beide Einrichtungen sind für die Versorgung des Stadtbezirks mit wohnortnahen Heimplätzen von anerkannter Bedeutung und sollen renoviert werden.

Die allgemein vorhandenen Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fachkräften werden durch lange Anfahrtszeiten und schlechte Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel noch verstärkt. Die in letzter Zeit öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten haben ein Übriges getan.

Noch so gut gemeinte Ratschläge von außen führen in der Sache nicht weiter. Die Leidtragenden sind die älteren Menschen. Uns ist daran gelegen, ruhigeres Fahrwasser zu erreichen und bürokratische Hemmnisse zu beseitigen

Wir beantragen deshalb:

Die Sozialverwaltung bemüht sich um eine kompetente und neutrale Person, die als Moderator/in die entscheidenden Personen an einen Tisch holt. Es muss auch im Interesse der Stadt liegen, dass ein lösungsorientierer Ansatz gefunden wird.


II.
Um den Erhalt des Stammheimer Schlosses als qualifizierte Pflegeeinrichtung zu ermöglichen, sind bei einem Umbau zwei Dinge von essenzieller Bedeutung:

1. Der Anbau eines Aufzugs soll nach unseren Informationen aus Gründen des Denkmalschutzes abgelehnt werden. Er ist jedoch für die Mobilität der Bewohnerinnen und Bewohner sowie für den wirtschaftlichen Betrieb des Pflegeheimes dringend erforderlich. Die Belange des Denkmalschutzes und der Wirtschaftlichkeit sollten in Einklang gebracht werden. Beispiele, dass dies gelingen kann, gibt es inzwischen einige.

Wir beantragen:

Die Stadtverwaltung erwirkt, dass der Anbau eines dringend erforderlichen Aufzugs in architektonisch verträglicher Weise erfolgen kann.


2. Schloss und Luise-Schleppe-Haus befinden sich auf zwei durch die Kornwestheimer Straße getrennten Grundstücken und gelten als zwei getrennte Einrichtungen, die in Personaleinheit geführt werden. Ihre Entfernung zueinander und ihre gegenseitige Erreichbarkeit zu Fuß sind jedoch günstiger als bei mancher Einrichtung, deren verschiedene Gebäude auf einem Grundstück verteilt sind. Die Zusammenführung könnte einen flexibleren und damit wirtschaftlicheren Personaleinsatz ermöglichen.

Wir beantragen:

Die Stadtverwaltung setzt sich dafür ein, dass beide Häuser als eine Einrichtung geführt werden können, um Synergieeffekte zu erzielen.






Edeltraud Hollay Marita Gröger Robert Thurner
Stv. Fraktionsvorsitzende