Anfrage vom 05/10/2004
Nr. 170/2004

Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Saal-Rannacher Ingrid (FDP/DVP)
Betreff

Wo sind unsre Frauen hin, wo sind sie geblieben...?

Vor einigen Jahren wurde die “Bürgerstiftung Stuttgart” gegründet. Das ist erfreulich und unterstützenswert. Als weniger erfreulich empfinde ich allerdings, was ich der vor wenigen Tagen erstmals erschienenen Broschüre “Die Bürgerstiftung Stuttgart informiert” (rechtzeitig zum Auftakt der heissen Wahlkampfphase!) entnehmen kann:

Da gibt es einen Schirmherrn (als wie zutreffend sich dieses Wort doch immer wieder erweist): ein Mann
da gibt es einen Ehrenpräsidenten: ein Mann
da gibt es einen Vorstand: vier Männer
da gibt es eine Geschäftsführung: ein Mann
da gibt es jemand für Finanzen und Buchhaltung: ein Mann
da gibt es einen “Presseprofi”: ein Mann
da gibt es eine unabhängige Jury, die den “Bürgerpreis” verleiht: fünf Männer.

Ach ja, auf der Arbeitsebene gibt es eine Frau, die das Fundraising für die Stiftung wahrnimmt und auf die die Hoffnung gesetzt wird “..dass ihr dabei niemand widerstehen kann “ (sic!).

Bei allem Respekt vor den fast durchweg prominenten und sicherlich engagierten Herrn: das kann doch nicht wahr sein!
Wohlgemerkt: es geht mir nicht um irgendwelche sprachlichen Spielchen, sondern um den beklagenswerten Umstand, dass sich bei den Verantwortungsträgern offenbar noch nicht herumgesprochen hat, dass es hochqualifizierte, kompetente, engagierte Frauen gibt.
Von den gegenwärtig 588 936 Einwohnern Stuttgarts sind 300 312 Frauen. Da müsste sich doch eigentlich eine Geeignete finden lassen!

Ich frage die Stadtverwaltung:

Inwiefern hat die Stadt, die in den letzten Jahren mit nicht unerheblichen Summen das Stiftungskapital aufgestockt hat, ihren Einfluß auf die Stiftung geltend gemacht hinsichtlich einer ausgewogenen Besetzung der Leitungsgremien?

Ist so etwas für die Zukunft geplant?


Ingrid Saal-Rannacher