Der Berichterstattung verschiedener Zeitungen kann entnommen werden, dass in jüngster Zeit offenbar zunehmend Überfälle durch junge Frauen/Mädchen, die zum Teil als Einzeltäterinnen, zum Teil in der Gruppe auftreten, verübt werden.
Da es vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Entwicklungen sowie polizeilicher und anderer Präventionsmaßnahmen wichtig ist, ob es sich hierbei um eine zufällige Häufung von Vorfällen mit weiblichen Tätern handelt oder ob dies bereits eine Tendenz ist, frage ich:
Erfolgt die Erfassung in den jährlichen Kriminalstatistiken der LPD II bisher unter dem Aspekt der geschlechtsspezifischen Aufteilung?
Wenn nicht, beantrage ich:
diesen Gesichtspunkt bei der Erstellung künftiger Statistiken zu berücksichtigen.
Im “Präventionsbericht 2002” der LPD II, der im übrigen sehr gut und informativ ist, fehlt bislang eine entsprechende Kategorisierung.
Eine sinnvolle Präventionsarbeit kann sowohl auf Seiten der Polizei als auch auf Seiten der Eltern, Schulen etc. nur geleistet werden, wenn auf gesellschaftliche Entwicklungen frühzeitig reagiert wird; Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse sowie andere Aufklärungskampagnen setzen eine gute Kenntnis über potenzielle TäterInnen voraus (“Schärfung der Eigen- und Fremdwahrnehmung”).
Nur wer weiss, von wem Gefahr ausgehen kann, ist in der Lage, entsprechend zu reagieren.