Anfrage vom 07/16/2002
Nr. 265/2002

Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

DIE REPUBLIKANER im Stuttgarter Gemeinderat
Betreff

Alarmierende Prognosen zur demographischen Entwicklung in Stuttgart

In der Amtsblattausgabe Nr. 28 vom 11. Juli 2002 wurde auf Seite 3 über ein Forschungs- projekt zur Zukunft der Stadt und der Region in ausführlicher und offener Weise berichtet.
In einer regen Diskussion wurde dabei u.a. über die demographische Zukunft der Region auf der Basis aktueller Entwicklungen und Tendenzen referiert und zwischen den beteilig- ten Wissenschaftlern sowie Politikern und Verwaltungsleuten aus der Region diskutiert

Dort steht zu lesen, daß sich die demographische Entwicklung und die Zuwanderung "entscheidend" auf die Zukunftsbelange der Region auswirken würden.
Die Zuwanderung würde weitergehen, der Anteil Nichtdeutscher werde in der Region auf "über 40%" steigen. Das heißt, daß der Anteil in Stuttgart weit höher läge.

Die Einwanderung wird folgendermaßen prognostiziert:
Ein Rückgang der EU Zuwanderung bei gleichbleibender Einwanderung aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien bei gleichzeitiger Zunahme aus Osteuropa, Asien und Afrika.
Dies gehe mit "wachsender sozialer Ungleichheit und sozialräumlicher Differenzierung" einher. Konsequenz: "Teilung in soziale Quartiere, Zunehmende Armut in Großstädten"

Erste Strukturen seien bereits heute festzustellen z.B. in Bad-Cannstatt, das hier als Modellbereich ausgesucht wurde. Grund: Der Ausländeranteil sei bereits jetzt örtlich schon so hoch (40%), daß dort am ehesten damit zu rechnen sei, daß Ausländer "die Mehrheit an der Bevölkerung haben könnten."
Wir halten diese auf empirischen Studien basierenden Forschungsergebnisse für höchst bedenklich, um nicht zu sagen alarmierend.

Wir fragen an:
Erscheinen unter diesen Gesichtspunkten die städtischen Integrationsmodelle überhaupt noch zweckmäßig, welche langfristige demographische Zielrichtung verfolgt die Stadtver- waltung eigentlich und wie gedenkt die Stadt, einer derart ungünstigen und nachteiligen Prognose für Stuttgart mit konkreten Maßnahmen wirkungsvoll entgegenzuwirken?



Dieter Lieberwirth Sabine Johnson Erwin Joos
Gruppensprecher