Antrag und Anfrage vom 05/05/2008
Nr. 169/2008

Antrag und Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

GRDrs. 57/2008
Bildung als Standortfaktor - von der Theorie zur spannenden Umsetzung

I. Das künftige Wohngebiet auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofes Bad Cannstatt wurde von der Bundesregierung in das "ExWoSt. Forschungsfeld Nationale Stadtentwicklung" aufgenommen. Während der Punkt "LowEnergy als Standortfaktor" mit konkreten Maßnahmen der Bauausführung gut zu belegen ist, ist das Thema Bildung noch sehr unverbindlich formuliert, was auch vom Bezirksbeirat Bad Cannstatt in seiner Vorberatung bemängelt wurde. Auch Familien wollen es bei der Entscheidung für ein Wohngebiet mittlerweile in Puncto Bildung sehr genau wissen und verlassen sich nicht mehr auf bloße Absichtserklärungen. Hinzu kommt, dass bekanntermaßen die für das Gebiet zuständige Martin-Luther-Grundschule über keinerlei Raumressourcen mehr verfügt und zusätzlich noch mit weiterem Wohnungsbau ausgelastet wurde. Auch die Nachbargrundschulen können aus Raum- und Entfernungsgründen nicht weiter helfen. Weil für die max. 450 Wohneinheiten des Güterbahnhofes eine eigenständige Grundschule nicht in Frage kommt, muss unserer Meinung nach von Anfang an breiter gedacht werden.
Dass es wichtig ist, hier früh Klarheit zu haben, hat uns zum Einen das Zwischenkolloquium zum Güterbahnhof am 30.4.2008 aber auch die Erfahrung mit baulichem Nachbesserungsbedarf in anderen neuen Wohngebieten, z.B. bei der GS Burgholzhof, gezeigt.

Wir schlagen deshalb vor:
  1. In die Bedarfsberechnung werden die benachbarten Wohngebiete (= Einzugsbereiche von Martin-Luther-Schule und Schillerschule) mit einbezogen.
  2. Für eine Grundschule im Bereich Güterbahnhof/Veielbrunnen wird das Konzept einer sportbetonten Grundschule - ggf. auch unter Nutzung der Ressourcen im Sportgelände Neckarpark - entwickelt. Bei einer parallel erfolgenden weiteren Stärkung des musischen Profils der benachbarten Martin-Luther-Grundschule könnte ein offener Schuleinzugsbezirk geschaffen werden, in dem die Familien innerhalb des staatlichen Schulsystems eine Wahlfreiheit hätten. Anschlussmöglichkeiten finden sich in den weiterführenden sportbetonten Schulen von Wirtemberg-Gymnasium, Lindenrealschule, J.F. von Cotta-Schule; eine Hauptschule muss allerdings noch gefunden werden.
  3. Auch bei der zu schaffenden Kindertagesstätte sollte das Sportangebot von Anfang an vorbildlich sein. Der einzige ausgewiesene und entsprechend ausgestattete "Sportkindergarten" Bad Cannstatts befindet sich links des Neckars auf dem Schnarrenberg, ist also keine Konkurrenz bzw. Bedarfsdeckung für Gebiete rechts des Neckars.

Für den Aufbau einer solch konsequenten "Bewegungs"kette im Bildungs- und Betreuungsbereich müsste es unseres Erachtens auch möglich sein, zusätzliche Fördergelder von Bund und Land für den Aufbau zu erhalten.

II: Wir gehen davon aus, dass mit dem Umzug der Konzernzentrale von Daimler zurück an den Neckar auch die Kindertagesstätte Sterntaler (heute auf Möhringer Gemarkung) umzieht, bzw. zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen entsteht.

Deshalb fragen wir:

Wo gehen ggf. die im dortigen Hort betreuten Grundschulkinder künftig zur Schule?


Begründung:

Nach unseren Informationen sind die Hortkinder der Betriebskita Sterntaler der Salzäckerschule in Möhringen zugeordnet, da sich aus der Adresse des Hortes aus nachvollziehbaren praktischen Gründen auch die Zuordnung zur Schule ergibt. Je nach Lage eines Betriebshortes ergibt sich ggf. also im Neckarraum - Güterbahnhof oder Untertürkheim - ein zusätzlicher Schulbedarf, von dem man sich nicht überraschen lassen sollte, vor allem nicht an Orten mit knappem Schulraum.
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Manfred Kanzleiter Annette Sawade Monika Wüst
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzende

Marita Gröger