Antrag vom 07/29/2008
Nr. 311/2008

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Bauprogramm Württembergisches Staatstheater
Sanierung, Ersatzspielstätten, Probebühnen und John-Cranko-Schule

Nach jahrelanger Hängepartie ist nun die feste Absicht von Land und Stadt erkennbar, die in baulicher Hinsicht unhaltbaren Zustände an den Württembergischen Staatstheatern zu beenden.

Neben dem Sanierungsprogramm bezüglich des Opern - und des Schauspielhauses gilt es jetzt die beste Lösung für die John-Cranko-Schule, die Ersatzspielstätten und die Probebühnen zu finden. Wobei das Vorhaben Kostümabteilung/Werkstätten nicht aus den Augen zu verlieren ist.

Es ist erfreulich, zu sehen, mit welchem Eifer derzeit die Verwaltung, namentlich der Oberbürgermeister und die Zuständigen des Landes an Lösungen feilen. Es ist deshalb an der Zeit, darauf hinzuweisen, dass Entscheidungen auf Seiten der Stadt der Gemeinderat zu treffen hat.

Wir beantragen deshalb:

Die Verwaltung berichtet unmittelbar nach der Sommerpause in den zuständigen Ausschüssen über die erarbeiteten Lösungsvarianten. In diesem Zusammenhnag wird zu den folgenden Überlegungen Stellung genommen.
  1. Im Hinblick auf die Ersatz- bzw. Erweiterungsspielstätten und Probebühnen halten wir es für dringend geboten, dass nicht weiter auf Provisorien hin gearbeitet wird. Diese sind auf Dauer zu teuer und belasten den Theaterbetrieb.
  2. Es ist nachvollziehbar zu untersuchen und zu begründen, warum der Standort Turnhalle Katharinenstift - wie jüngst dargelegt - nicht bzw. nicht rechtzeitig verwirklicht werden kann.
  3. Für den Fall, dass der Standort Katharinenstift nicht verwirklicht werden kann, muss für die Probebühnen nach einem anderen dauerhaften Standort gesucht werden. Sowohl das Postgebäude in der Ehmannstrasse, als auch das in Obertürkheim ins Auge gefasste Interimsgebäude, sollten als Orte für die Probebühnen ad acta gelegt werden. Das Postgebäude steht auf der Bahnfläche, die im städtebaulichen Rahmenplan für S21 als Parkerweiterungsfläche vorgesehen ist und könnte deshalb maximal 10 Jahre genutzt werden. Weil Provisorien bekanntlich ewig leben, befürchten wir in diesem Falle, dass dies zu Lasten der Parkerweiterungen gehen würde.
  4. Der Standort Ostenzentrum wird neuerdings in die Überlegungen nicht nur für die Ersatzspielfläche während der Theatersanierung sondern auch im Blick auf die Probenräume einbezogen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die stadtteilbezogenen Nutzungen (z.B. geplante Musikschule, Jugendhaus, gemeinwesenorientierte Räume) nicht negativ tangiert werden.
  5. Dringend verwirklicht werden muß auch ein Neubau für die John-Cranko -Schule. Sie steht in einer weltweiten Konkurrenz der Ballettschulen ganz vorne. Sie ist ein Top-Aushängeschild für Stuttgart. Dieser Tatsache muß die Qualität eines Ersatzgebäudes für die heutige Schule und das Internat gerecht werden.

    Aus unserer Sicht ist der ideale Standort das Areal Ecke Urbanstrasse / Ulrichstrasse.

    Es muß untersucht werden, ob dieses Areal von der SWSG entwickelt werden kann, um es anschliessend an das Staastheater zu vermieten. Die SWSG könnte gleichzeitig das Areal der jetzigen John-Cranko-Schule als Wohnstandort entwickeln (als Ersatz für die wegfallenden Wohnungen in der Ulrichstrasse).



Manfred Kanzleiter Annette Sawade Monika Wüst
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzende