Anfrage vom 06/13/2001
Nr. 276/2001

Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

DIE REPUBLIKANER im Stuttgarter Gemeinderat
Betreff

Hoher Ausländeranteil an Sonderschulen - Armutsbericht

Nach uns vorliegenden Zahlen liegt der Anteil ausländischer Kinder an Sonderschulen in Stuttgart bei ca. 50%. In anderen Großstädten und Bundesländern liegt dieser Anteil noch weit darüber (s.Anlage).
Dies halten wir für sehr bedenklich, da gerade ausländische Sonderschüler erfahrungs- gemäß eine ungünstigere Sozialprognose und Zukunftsperspektive aufweisen und neben erhöhten Integrationsproblemen auch weit aus schwieriger in den Arbeitsmarkt zu qualifizieren und zu vermitteln sind als andere Schüler. Somit stellen sie ein erhöhtes Armutsrisiko dar. Dies geht im übrigen auch aus dem aktuellen Armutsbericht hervor. In der Amtsblattausgabe Nr.24, Seite 3 vom 15.06.2001 wird unter Hinweis auf den Armutsbericht berichtet:
" Der Armutsbericht belegt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen beruflicher Qualifikation und Armutsrisiko."
Wie aus der Anlage weiter ersichtlich, herrscht auch in Fachkreisen bei der Bewertung dieses hohen Ausländeranteils und den Schlußfolgerungen daraus keine einheitliche und zukunftsweisende Auffassung.
Insgesamt muß man davon ausgehen, daß gerade ausländische Sonderschüler neben ihrer schwierigen persönlichen Situation in ihrer Gesamtheit als dauerhafte und weit überdurchschnittliche Belastung der sozialen Sicherungssysteme anzusehen sind.

Wir fragen an:
  1. Wie erklärt sich die Stadtverwaltung den hohen Anteil ausländischer Kinder an den Stuttgarter Sonderschulen?
  2. Welche beruflichen Perspektiven ergeben sich erfahrungsgemaß für diese Kinder aus dieser Situation?
  3. Welche Anstrengungen unternimmt die Stadt, um diesen Anteil deutlich und dauerhaft zu senken?
  4. Welche Ergebnisse und Erkenntnisse lassen sich bei den bisherigen Bemühungen festhalten?




Dieter Lieberwirth Sabine Johnson Erwin Joos
Gruppensprecher