Anfrage vom 03/12/2004
Nr. 88/2004

Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

FDP/DVP-Gemeinderatsfraktion
Betreff

“Terrormedizin” und Unfallrettung

War der Terrorismus im Deutschland der 70iger Jahre noch eher ein nationales Phänomen, so haben wir es seit Jahren – und dies nicht erst seit dem 11. September 2001 – mit einer eindeutig internationalen Dimension, mit zunehmend brutaler werdenden Ausmaßen zu tun, wie die schrecklichen Ereignisse in Madrid zeigen.

Auch der Kommentar der “Stuttgarter Nachrichten” vom 18. Februar 2004 befasst sich – entsprechende Diskussionen auf bundespolitischer Ebene aufgreifend – mit diesem Thema. So heißt es darin :” Denn Deutschland ist längst ins Fadenkreuz jener Terroristen geraten, die durch Anschläge auf “weiche” Ziele – Kirchen, Krankenhäuser, Sportstätten, Bürogebäude, Discotheken – versuchen, Angst und Schrecken zu verbreiten...”

Nun soll mit dieser Anfrage keinesfalls Angst und Schrecken verbreitet, schon gar keine Panik erzeugt werden. Dennoch drängen sich bei diesem Thema einige Fragen auf. Auch die Landeshauptstadt Stuttgart kann da – leider – nicht ausgenommen bleiben. Dies insbesondere vor dem Hintergrund zahlreicher Großveranstaltungen, die in den nächsten Jahren bei uns stattfinden sollen.

Während die medizinische Versorgung bei Unfällen (Katastrophen) selbst mit einer großen Zahl von Verletzten hoffentlich einigermaßen gut funktioniert, ist es fraglich, ob dies auch bei (Bomben)-Attentaten gewährleitet ist. Charakteristisch für Selbstmordattentate sind z.Bsp. Nägel und Schrauben, die den Bomben beigefügt werden und die ihrerseits spezifische Verletzungen nach sich ziehen.
In Israel gesammelte Erfahrungen haben – so ein Artikel in der FAZ vom November 2003 -gezeigt, dass Verletzungsmuster auftreten, die an das Rettungswesen und die Krankenhäuser ungewohnte Anforderungen stellen.

In der Ausgabe der Stuttgarter Nachrichten vom 12. März 2004 ist zu lesen, dass ein Gutachten der Bürgerinitiative Rettungsdienst bemängelt, dass eine integrierte Leitstelle für den Rettungsdienst wie auch weitere Rettungswachen und -wagen fehlen. Stuttgart bilde somit im Vergleich mit anderen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner das Schlußlicht. Deshalb haben wir wiederholt eine integrierte Rettungsleitstelle gefordert. In der Beantwortung der Verwaltung zu unserer Anfrage Nr. 222/2003 vom 09.03.2004 wird uns ein Untersuchungsergebnis zum Gutachten "Integrierte Leitstelle oder getrennte Feuerwehr-und Rettungsleitstellen in Stuttgart" für das Frühjahr 2004 zugesagt.

Wir fragen daher die Stadtverwaltung:




Rolf Zeeb Ingrid Saal-Rannacher
Fraktionsvorsitzender