Haushaltsantrag vom 10/24/2007
Nr. 509/2007

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2008/2009 - Finanzplanung bis 2011
Fortführung von STOP – Angebote im Rahmen von STOP

Um weitere Gewalthandlungen der Täter zu verhindern und ihnen einen Weg aus der Gewaltspirale aufzuzeigen sowie zum Schutz der Opfer ist die Täterberatung der Männerinterventionsstelle unerlässlich. Es erfolgt zudem eine Situationsklärung und die erforderliche Einbindung in weiterführende Hilfsangebote: z.B. Schuldnerberatung, Suchtberatung, Gewaltsensibilisierungstraining. Die muttersprachliche Beratung türkischer Täter, die mit 13% die zweitgrößte Tätergruppe nach den deutschen Tätern sind, ist aufgrund der sonst sprachlichen Barrieren erforderlich.

Insbesondere Kinder sind häufig die Leidtragenden: Bei Polizeieinsätzen gegen häusliche Gewalt sind in Stuttgart in über 65 Prozent der Fälle Kinder betroffen. Kinder, die in ihrer Familie Gewalt als Konfliktlösungsmuster kennen gelernt haben, neigen später dazu, selbst gewalttätig zu sein bzw. Opfer von Partnergewalt zu werden. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist es auch wesentlich, den Blick auf die Kinder zu richten und unterstützend tätig zu werden.

Die Stuttgarter Ordnungspartnerschaft gegen häusliche Gewalt (STOP) gibt es seit 2001. Das Projekt STOP wurde in den vergangenen fast sieben Jahren sehr erfolgreich durchgeführt, so dass es seitdem vom Gemeinderat immer verlängert wurde. Da für die Betroffenen die Maßnahmen eine Verbesserung des Schutzes vor häuslicher Gewalt bedeuten und auch ein gesellschaftliches Umdenken hinsichtlich der Ächtung von Gewalt im häuslichen Bereich in Gang gesetzt wurde, sollte STOP auf Dauer fortgesetzt werden. Es ist Zeit für den Übergang von der sich alle zwei Jahre verlängernden Projektförderung in eine institutionelle Regelförderung.


Wir beantragen:


1. Für Täterberatung, Gewaltsensibilisierungs-Training und muttersprachliche Beratung türkischer Täter durch die Männerinterventionsstelle der Sozialberatung Stuttgart e.V. werden ab dem Jahr 2008 jährlich 47.312 Euro bereitgestellt.

2. Für Kinder, die von Gewalt zwischen Eltern betroffen sind, werden für Hilfsangebote im Kinderschutzzentrum, im Städtischen Frauenhaus und im Autonomen Frauenhaus ab dem Jahr 2008 jährlich 53.159 Euro bereitgestellt.


3. Die Stuttgarter Ordnungspartnerschaft gegen häusliche Gewalt (STOP) geht ab dem Jahr 2008 von der Projektförderung in eine Regelförderung über.





Reinhold Uhl Stefanie Schorn Christina Metke
Fraktionsvorsitzender




Iris Ripsam Elisabeth Heinz Ursula Pfau
stv. Fraktionsvorsitzende



Marion Haug