Haushaltsantrag vom 10/28/2003
Nr. 327/2003

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Versorgung mit Spielflächen

Wir beantragen:
  1. Bei der Mittelbewilligung für Neubau und Generalsanierung von Spielplätzen wird in den Haushaltsberatungen auf die Mittelbindung für einzelne Spielplätze verzichtet und lediglich das Gesamtbudget festgelegt. Die Priorisierung der Maßnahmen erfolgt, wie schon gehandhabt, durch die Verwaltung und den AK Spielflächen. Vorrangig werden dabei Gebiete mit starker Spielflächenunterdeckung und hohem Nutzerdruck bedacht.
  2. Die naturnahen Ansätze der Stadt Freiburg im Spielplatzbau werden in Stuttgart zusammen mit der dortigen Beteiligungsform für geeignete Plätze übernommen. Sie sind nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern fördern auch den Gemeinschaftsgedanken im jeweiligen Wohngebiet.
  3. Nach dem gelungenen Beispiel des durch den Verein Kinderprag e.V. entstandenen temporären Spielplatzes sucht die Verwaltung vor allem in Gebieten mit geringem Deckungsgrad weitere geeignete Grundstücke für eine temporäre Nutzung. Diese Plätze werden in Zusammenarbeit mit der Offenen Jugendhilfe und ggf. Arbeitshilfeprojekten von Jugendlichen bespielbar gemacht.
  4. Geplante Neubauten und Sanierungen werden daraufhin überprüft, ob sie nicht vereinfachter und damit kostengünstiger hergestellt werden können, um Mittel für weitere dringende Maßnahmen freizubekommen. Kosten, die durch das Aufbrechen überdimensionierter Beton- oder Asphaltflächen bei einer Neugestaltung entstehen, werden künftig getrennt ausgewiesen, um einen besseren Kostenvergleich zu erzielen.












  5. In dicht bebauten Gebieten, bei denen die Ausweisung neuer Spielflächen schwierig bis unmöglich ist, hat die spielgerechte Sanierung von Schulhöfen Vorrang. Siehe hierzu auch unser Antrag Außenflächen von Schulen. Um Schul- und öffentliche Nutzung noch besser aufeinander abzustimmen und eine geregelte Öffnung zu garantieren, wird in Zusammenarbeit der zuständigen Referate ein praktikabler Vorschlag erarbeitet.
  6. Die Verwaltung stellt in der 1. Lesung dar, welcher Bedarf bei der laufenden Bauunterhaltung der Plätze und dem Ersatz von Spielgeräten besteht und wie sich die Unterdeckung seit den letzten Haushaltsberatungen hier entwickelt hat. Wo ist der Bedarf so groß, dass bereits auf Bauunterhaltung zugunsten des Geräteersatzes verzichtet werden muss?

Begründung:

Zwar haben wir in den vergangenen Jahren einige Anstrengungen unternommen, die Versorgung mit Spielflächen zu verbessern. Sie ist jedoch noch immer nicht zufriedenstellend. Mit neuen Ansätzen und den Erfahrungen anderer Städte tun wir uns zudem in Stuttgart noch etwas schwer, vor allem mit der temporären Nutzung. Erkennbar ist außerdem schon seit einigen Jahren, dass sich beim kontinuierlichen Pflege- und Erneuerungsbedarf der Spielflächen eine "Bugwelle" aufbaut.





Marita Gröger Annette Sawade