Antrag vom 12/06/2000
Nr. 738/2000

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

VVS-Kombikarten für Publikumsmessen

Das verlängerte Wochenende 23.11. - 26.11.2000 mit den Messen Hobby + Elektronik, Modellbau/bahn und Spielemesse, verzeichnete fast 100.000 Besucher auf dem Killesberg. Der Stuttgarter Messe- und Kongress-GmbH - eine fast 100%ige Tochter der Landeshauptstadt Stuttgart - scheint es nach wie vor größte Schwierigkeiten zu bereiten, für große Publikumsmessen mit dem VVS - bei dem die Stadt Stuttgart über die SSB einer der Hauptgesellschafter ist - Vereinbarungen über eine Kombikarte (Messeeintritt + VVS-Fahrschein) zu treffen.
Wie sonst ist es zu erklären, dass es für 100.000 Besucher für vier Messetage keine Kombikarte gab?

Die Folge war, dass sich an diesen Tagen in weitem Umkreis des Killesbergs riesige Staus auf allen Zufahrtsstraßen bildeten, die auch am Wochenende fast den ganzen Tag anhielten. Davon betroffen waren nicht nur die stundenlang in ihren Autos sitzenden Messebesucher, sondern auch Familien aus dem Umland, die am Wochenende zum Einkaufen in die Innenstadt wollten.

Von den geradezu katastrophal zu nennenden Zuständen in den Anliegerstraßen um den Killesberg herum gar nicht zu reden, die in einer Weise zugeparkt waren, dass im Notfall ein Durchkommen weder für die Feuerwehr noch für einen Krankenwagen möglich gewesen wäre.

Selbst Besucher des Pragfriedhofs, die an diesem Wochenende wegen des Totensonntags mit dem Auto dorthin kamen, konnten keine Parkplätze finden, da im Bereich Heilbronner Straße alles ganztägig von Messebesuchern zugeparkt war.

Nach unserer Ansicht müsste die Stadt Stuttgart ein wirtschaftliches, verkehrliches und ökologisches Gesamtinteresse daran haben, alles zu tun, um solche Zustände gar nicht erst entstehen zu lassen. Haben wir doch durch den normalen Verkehr schon genug Staus in und um Stuttgart, so dass nicht noch durch die Stadt und ihre Beteiligungsunternehmen weitere Staus künstlich erzeugt werden .

Wir sind sicher, dass fast alle Messebesucher, die an diesem Wochenende ihre kostbare Zeit im Stau vertrödelten und dadurch Besichtigungs- und Informationszeit auf der Messe verloren, im nächsten Jahr begeisterte VVS-Fahrgäste mit Kombikarte sein werden.

Wir beantragen deshalb:
  1. Die Verkehrspolizei und das Amt für öffentliche Ordnung als Verkehrsbehörde berichten in einer der nächsten Sitzungen des Ausschuss für Umwelt und Technik über die Verkehrssituation an o.g. Messetagen.
  2. Die Geschäftsführer des VVS und der SMK berichten, was sie daran hindert, zwar für die 9-tägige CMT und die HAFA Kombikarten zu verkaufen, nicht aber für die oben erwähnten 4 Messetage.
  3. Die Verwaltung legt dem Ausschuss für Umwelt und Technik eine Vorlage zur Beschlussfassung vor, nach der dieser eine bindende Empfehlung an die SMK beschließt, für Publikumsmessen mit Besucherzahlen von 10.000 - 50.000 Besuchern pro Tag ausschließlich Kombikarten, die Eintritt und VVS-Berechtigung einschließen, zu verkaufen.
  4. Sollte es dem Aufsichtsrat der SMK danach immer noch nicht gelingen, die SMK-Geschäftsführer zur Durchführung dieser bindenden Empfehlung zu bewegen, legt der SMK-Hauptgesellschafter Stadt Stuttgart der Vollversammlung des Gemeinderates einen entsprechenden Beschlussantrag zur Abstimmung vor, der via Gesellschafterversammlung dann auch für die Geschäftsführer der SMK bindend ist.





Dr. Rainer Kußmaul Edeltraud Hollay Manfred Kanzleiter
Fraktionsvorsitzender Stellv. Fraktionsvorsitzende Stellv. Fraktionsvorsitzender





Helga Ulmer Robert Thurner