Antrag
vom
04/22/2002
Nr.
147/2002
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Bebauungsplan City-Prag (Feu 242) - Trump-Tower
Auslegungsbeschluss (GRDrs 262/2002)
Im Zusammenhang mit dem beschränkten Fassadenwettbewerb der Trump Deutschland AG
hat die CDU-Fraktion erklärt, dass sie sich grundsätzlich ein Hochhaus nach dem Entwurf von
Professor Schweger auf dem Pragsattel vorstellen kann. Das dafür notwendige Baurecht sollte
nach einer sachgerechten Abwägung aller betroffenen Belange geschaffen werden. In der
Diskussion um das Bauvorhaben ist deutlich geworden, dass nur eine Ensemblelösung
städtebaulich wünschenswert ist. In dieser Konsequenz muss deshalb auch die Ensemble-
lösung die Grundlage für entsprechende gutachterliche Beurteilungen sein. Dies gilt insbe-
sondere für das Verkehrsgutachten. Das jetzt vorgelegte Verkehrsgutachten untersucht die
Belastungen durch die Ensemblelösung nur zum Teil und auf einer unzureichenden Daten-
grundlage. Die verkehrlichen Auswirkungen einer realisierten Ensemblebebauung sind mit
dem vorgelegten Gutachten nicht abschätzbar. Auch bezieht sich die vorgelegte verkehrliche
Untersuchung nicht auf aktuelle Ist-Zahlen, sondern auf einer für die Region Stuttgart erstellten Verkehrsprognose, die als Grundlage nur bedingt aussagekräftig und wirklichkeitsnah ist.
Die Entscheidung für einen Trump-Tower als Bestandteil einer Ensemblelösung bedarf aber
solider Grundlagen. Deshalb beantragen wir:
1.
Der Auslegungsbeschluss wird zurückgestellt, bis ein von der Stadt Stuttgart beauftragtes
ergänzendes Verkehrsgutachten vorgelegt wird, das die Gesamtbebauung (Ensemblelösung)
berücksichtigt.
2.
In diesem Verkehrsgutachten sind insbesondere folgende Vorgaben bzw. Fragestellungen
zu beachten:
2.1.
Das Verkehrsgutachten wird auf der Basis aktuell erhobener Ist-Zahlen erstellt.
2.2.
Wie wirken sich die Verkehrsbelastungen bei einer Ensemblelösung inklusive Trump-
Tower und bei Realisierung aller übrigen Vorhaben auf die Achsen und Knoten aus?
2.3.
Wie wirkt sich das zusätzliche Verkehrsaufkommen auf das umliegende Verkehrsnetz
aus?
2.4.
Welcher tatsächliche Stellplatzschlüssel (bezogen auf Arbeitsplätze bzw. BGF) wurde
bei den bisher realisierten oder in Bau befindlichen Projekten (z.B. Wachterhaus,
DaimlerChrysler-Bank, Oasis) zu Grunde gelegt?
2.5.
Von welchem Besucheraufkommen wird für den Tower und das Gesamtareal ausge-
gangen und wie wirkt sich dies auf den Stellplatzbedarf insgesamt und die verkehrliche
Belastung aus?
2.6.
Welche verkehrlichen Auswirkungen die Nachnutzung der Messe und die Realisierung
von Stuttgart 21 mit der Aufsiedelung der Teilgebiete A, B und C auf die Verkehrsab-
wicklung und das Verkehrsaufkommen im erweiterten Betrachtungsgebiet haben werden?
2.7.
Welche konkreten verkehrstechnischen Maßnahmen müssen umgesetzt werden, um
die großräumige Verkehrssituation zu verbessern und das zusätzliche Verkehrsauf-
kommen abzuwickeln? Welcher finanzielle Aufwand ist damit verbunden und in welchem
Zeitrahmen müssen diese realisiert werden ?
Michael Föll Roland Schmid Philipp Hill
Fraktionsvorsitzender
Klaus Rudolf Oliver Kirchner Dieter Wahl
Helga Vetter Ulla Pfau