Anfrage vom 10/20/2008
Nr. 406/2008

Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Lieberwirth Dieter (DIE REPUBLIKANER), Schlierer Rolf (REP), DIE REPUBLIKANER im Stuttgarter Gemeinderat
Betreff

Schadensrisiken bei Bau und Betrieb von Geothermie-Anlagen

Stuttgart gilt nach Ansicht der Verwaltung "bereits seit Jahren als Hochburg der Geothermie". Der offenkundig erwünschte intensive Einsatz der Erdwärme zur Beheizung von Gebäuden läßt erwarten, daß sich die "Gesamtbohrstrecke" von derzeit über 97 km in Zukunft noch erheblich verlängern wird. Mit der Zahl der Bohrungen steigt auch die Gefahr von Grundwasserverschmutzungen oder Beschädigungen vorhandener Rohrleitungen und Abwasserkanäle durch mögliche Fehlbohrungen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft warnt in diesem Zusammenhang bereits davor, den Boden weiter "wie einen Schweizer Käse zu durchlöchern".

Wir fragen die Verwaltung:

-- Sind der Verwaltung im Zusammenhang mit Geothermie-Anlagen auf Stuttgarter Gebiet Zwischenfälle bekanntgeworden, bei denen eine Gefahr für Grundwasser oder Mineralwasser, Rohrleitungen oder Abwasserkanäle bestand oder entsprechende Schadensfälle eingetreten sind?

-- Mit welchen Vorkehrungen und Auflagen wird sichergestellt, daß bei Erkundung und Bau von Geothermie-Anlagen Fehlbohrungen vermieden werden?

-- Wer haftet für eventuelle Schäden an Grundwasser oder Infrastruktur durch fehlerhafte Geothermie-Bohrungen?

-- Welche Anforderungen und Auflagen müssen Betreiber von Geothermie-Anlagen erfüllen, um ökologische Folgelasten -- z.B. durch den Einsatz grundwassergefährdender Stoffe als Wärmetauschmittel -- auszuschließen?







Dr. Rolf Schlierer Dieter Lieberwirth
Gruppensprecher