Antrag vom 03/14/2008
Nr. 107/2008

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Zukunft der Gemeinwesenarbeit

Wir beobachten in den letzten Jahren im Bereich der Gemeinwesenarbeit, den Projekten der Sozialen Stadt sowie bei Stadteil- oder Familienzentren und Mehrgenerationenhäusern uneinheitliche Entwicklungen.

Einerseits gibt es immer mehr Einrichtungen und die Versorgungsstrukur in den Stadtteilen wird immer weiter ausgebaut. Genannt seien die Bürgerhäuser, die im Rahmen der Sozialen Stadt entstehen, die Initiative der Bürgerstiftung zum Ausbau der Mehrgenerationenhäuser („Mobile Mehrgenerationenhäuser“) oder Stadtteilzentren, die durch die Gemeinwesenarbeit aufgebaut werden (Familien- und Nachbarschaftszentrum Botnang, Lauchhau-Lauchäcker). Für uns ist nicht erkennbar, nach welchen Bedingungen und Kriterien solche Häuser und Zentren entstehen. Unklar ist ebenfalls, wie die Zuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung geregelt sind.

Andererseits werden die Forderungen nach hauptamtlichen Stellen und Strukturen immer drängender. Jüngste Beispiele sind die Schaffung einer Koordinationsstelle für das Bürgerhaus Lauchhau-Lauchäcker oder die Bedarfsmeldung des Jugendamts, die Stellen für Gemeinwesenarbeit aufzustocken. Es ist dabei unklar, welche Bedeutung ehrenamtlichen Strukturen zukommen soll und inwieweit noch das Ziel verfolgt wird, durch den befristeten Einsatz hauptamtlicher Kräfte die Bürgerinnen und Bürger zu befähigen, selbst Aufgaben für das Gemeinwesen auf Dauer zu übernehmen (Stichwort: Nachhaltigkeit)?


Wir beantragen:

- Die Stadtverwaltung legt eine Übersicht über die unterschiedlichen Stadtteil- und Familienzentren, Mehrgenerationenhäuser und Bürgerhäuser usw. vor (inklusive Entstehung, Konzepten, Verwaltung und Förderung).
Insbesondere wird erläutert, welche Rollen und Aufgaben dabei ehrenamtliche bzw. bürgerschaftliche Kräfte haben und in welcher Form Bürger/-innen angemessen eingebunden werden können.

- Weiter zeigt die Stadtverwaltung, wie sie sich die Planung zukünftiger Häuser vorstellt (z.B. bei Mehrgenerationenhäusern).

- Die Stadtverwaltung macht deutlich, wie sie dazu steht, die Nachhaltigkeit von Projekten durch bürgerschaftliches Engagement zu sichern (z.B. in Soziale-Stadt-Gebieten oder Projekten der Gemeinwesenarbeit). Sie zeigt auf, welcher Voraussetzungen es bedarf, um die Nachhaltigkeit nach den bisherigen Erfahrungen zu ermöglichen.

- Das Jugendamt stellt dar, was Gemeinwesenarbeit im Rahmen der Jugendhilfe zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, der Bürgerselbstorganisation und der Familienförderung beitragen kann und mit welchen Ressourcen das zu leisten ist.

- Die Stadtverwaltung legt Vorschläge vor, wie die ehrenamtliche Mitarbeit gestärkt werden kann, um selbsttragende Strukturen entstehen zu lassen.






Iris Ripsam Roland Schmid Christina Metke
stv. Fraktionsvorsitzende




Stefanie Schorn Philipp Hill