HH 2010/2011
Fortführung der Straßensozialarbeit in Bad Cannstatt
Mit 67.807 Einwohnern (Stand 3/09) ist Bad Cannstatt der größte Stadtbezirk Stuttgarts. Die Sozialstruktur verzeichnet einen überdurchschnittlich hohen Anteil an SGB II + SGB XII Leistungsbeziehern und Wohngeldempfängern.
In Bad Cannstatt gibt es größere Unterbringungs- und Beratungsangebote der Wohnungsnotfallhilfe und der Sozialpsychiatrie. Gleichzeitig ist Bad Cannstatt ein wichtiger Veranstaltungsort mit dem Stuttgarter Volksfest, der Fasnet, der Mercedes-Benz-Arena, etc.
Der Personenkreis, der von der Straßensozialarbeit erreicht und betreut wird, besteht aus Menschen mit besonderen sozialen und gesundheitlichen Problemen. Überwiegend handelt es sich um Cannstatter Bürger (ca. 65%)
Ziele und Ergebnisse der Straßensozialarbeit:
Keine Verdrängung, da dieser Personenkreis dann wieder an anderer Stelle auftaucht. Vielmehr ist Unterstützung, Begleitung und Vermittlung in geeignete Hilfesysteme erforderlich wie z. B. in Fachberatungsstellen, im Cafe 72, im Gemeindepsychiatrischen Zentrum, in der Suchthilfe und durch medizinissche Versorgung.
Deeskalation von Krisensituationen und die Reduktion der Anzahl der an den einschlägigen Plätzen auftauchenden und sich aufhaltenden Personen trägt eindeutig zum Erhalt des sozialen Friedens bei.
Die Straßensozialarbeit ist zum wichtigen Ansprechpartner für Cannstatter Bürger, dem Gewerbe- und Handelsverein und vor allem für die Polizei geworden
(Straßensozialarbeitsmodell ist im Präventionsbericht der Kriminalpolizei seit 2005 festgehalten.)
75 % der angetroffenen Personen sind nach 6 Monaten nicht mehr an den Plätzen. Dies führte im Zeitraum 2005-2008 zu einem Rückgang der Personen an den definierten Plätzen um über 60 %.
Am 01.08.09 wurde die Straßensozialarbeit von 2 x 20 Stunden auf 18 Stunden (2 x 9 Stunden) gekürzt. Seither ist wieder ein Anstieg der angetroffenen Personen zu beobachten.
Der Bezirksbeirat BC, die Polizei, der Gewerbe- und Handelsverein sowie der gesamte „Runder Tisch BC“ sprechen sich einhellig für den Erhalt der Straßensozialarbeit in Bad Cannstatt mit 2 x 20 Stunden pro Träger aus.
Wir beantragen:
die Straßensozialarbeit in Bad Cannstatt wieder auf 2 x 20 Stunden zu erhöhen und die erforderlichen Gelder in den Haushalt 2010/2011 einzustellen.
Jürgen Zeeb Konrad Zaiß Joachim Fahrion
Fraktionsvorsitzender stellv. Fraktionsvorsitz.