Antrag vom 04/27/2006
Nr. 132/2006

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Schorn Stefanie (CDU), Ripsam Iris (CDU), Pfau Ursula (CDU), Heinz Elisabeth (CDU), Haug Marion (CDU), Dr. Löffler Reinhard (CDU)
Betreff

Gegen Zwangsprostitution vorgehen

Die Fußball-WM rückt näher – die letzten Vorbereitungen dafür laufen überall auf Hochtouren. Das gilt nicht nur im Hinblick auf die eigentliche Austragung der Spiele, sondern ebenso auf die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, das Tourismusangebot, aber auch das Prostitutionsgeschäft. Dieses richtet sich auf eine erhöhte Nachfrage durch die Fußballtouristen ein. Es wird damit gerechnet, dass auch Frauen aus dem Ausland nach Deutschland einreisen, um diese Nachfrage zu befriedigen. In diesem Zusammenhang muss befürchtet werden, dass damit - auch in Stuttgart - in erhöhtem Maße Zwangsprostitution auftritt.

Um auf das Problem der Zwangsprostitution während der Fußball-WM aufmerksam zu machen und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, hat die CDU unter Mitwirkung des Fraueninformationszentrums (FIZ) und der städtischen Abteilung Allgemeine Sicherheit und Ordnung eine Veranstaltung zu der Thematik durchgeführt.

Klar geworden ist dabei, dass die Aufklärung von Fällen der Zwangsprostitution und des Menschenhandels am besten durch die Freier erreicht werden kann. Diese haben bei Auffälligkeiten – etwa dass die Frau in vergitterten Räumen untergebracht ist oder kein Wort Deutsch spricht u.ä.m. – die Möglichkeit, während der Fußball-WM über eine von der evangelischen Kirche eigens geschaltete Telefonnummer anonym den Fall zu melden. Wichtig dafür ist, dass die Telefonnummer bekannt gemacht wird.

Wir beantragen deshalb:

· Die Stadtverwaltung erstellt in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ein Verteilersystem in Hotels und Gaststätten, über das die Fußballtouristen mit besagtem Aufruf und der anonymen Telefonnummer erreicht werden können;

· Die anonyme Telefonnummer und eine Postadresse werden einprägsam auf graphisch ansprechende (Post)-Karten gedruckt;

· Die Stadtverwaltung erarbeitet die (Post)-Karte mit den bereits zur Verfügung stehenden Materialien der Initiative des Bündnisses gegen Zwangsprostitution des Deutschen Frauenrats, an der sich auch die Kirchen, Gewerkschaften und der Deutsche Fußballbund beteiligen.

Zum Schutz der Frauen und zur besseren Aufklärung von Fällen der Zwangsprostitution und des Menschenhandels und in Anbetracht der in Bälde beginnenden Fußball-WM ergreift die Stadtverwaltung unverzüglich Initiative, um im o.g. Sinne Maßnahmen in Stuttgart umzusetzen.

Anlage





Stefanie Schorn Iris Ripsam Ursula Pfau





Elisabeth Heinz Marion Haug Dr. Reinhard Löffler