Antrag vom 07/31/2002
Nr. 277/2002

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Schon wieder: Nahversorgung gefährdet - Lebensmittelladen im Seelberg vor Schließung

Im Wohngebiet Seelberg in Bad Cannstatt soll zum Jahresende das Edeka-Geschäft in der Martin-Luther-Straße geschlossen werden. Nach vorausgegangenen Schließungen von Tengelmann in der Kissinger Straße und Plus in der König-Karl-Straße ist es inzwischen das einzige Lebensmittelgeschäft mit vollem Sortiment für die Wohngebiete Seelberg und Kursaal. Kein Wunder, dass es einem engagierten Anwohner deshalb in kürzester Zeit gelungen ist, eine Vielzahl von Unterschriften für den Erhalt zu sammeln. Für die vielen älteren Bewohner/innen - aber auch Familien - ist der Weg zu den Märkten in der Daimlerstraße/Veielbrunnengebiet und zum HL-Markt in der Badstraße zu weit. Letzterer ist zudem auch von Schließung bedroht.

Bis zur Eröffnung des geplanten großen Lebensmittelmarktes auf dem ehemaligen Trafo-Union- Areal wird es noch gut zwei Jahre dauern. Es stimmt allerdings nachdenklich, wenn schon jetzt Ladenschließungen mit dem Hinweis auf dieses kommende Projekt erfolgen. Die Stadt ist u.E. in der Pflicht, sich aktiv für den Erhalt der Nahversorgung einzusetzen.

Jugendamt und Schulverwaltungsamt beplanen bereits das Grundstück Martin-Luther-Straße einschließlich des danebenliegenden Grundstücks mit dem Pavillon für Kernzeitenbetreuung, wie Nachfragen und der Antragsbeantwortung zum Kinderhausbedarf in Bad Cannstatt (691/2001) zu entnehmen ist.

Die unterschiedlichen Bedarfe der Bevölkerung dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Wir beantragen deshalb:
  1. Die Verwaltung nimmt mit der Betreiberfima Edeka umgehend Kontakt auf mit dem Ziel, die Ladenversorgung mindestens bis zur Markteröffnung auf dem Cannstatter Carre zu sichern. Die vor kurzem erzielte Vereinbarung mit der Firma Lidl bezüglich des Marktes in der Überkinger Straße dient ggf. als Vorbild. In die Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten sind ggf. auch die künftigen Betreiber des Cannstatter Carrees einzubeziehen.






  2. Jugendamt und Schulverwaltungsamt stellen ihre Planungen für eine Kinderbetreuungseinrichtung / Räume für schulische Nutzung im September im Jugendhilfeausschuss vor.



Marita Gröger