Antrag vom 07/01/2008
Nr. 253/2008

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Kinderfreundlicher Verkehr IV
In einer kinderfreundlichen Stadt kommen die Kinder sicher über die Straße

Wer mit jüngeren Kindern den Schulweg einübt, der erlebt, wie jede Straße für Kinder eine gefährliche Hürde ist. Wenn ein Kind die Straße zwischen parkenden Autos überquert: Sieht das Kind das heranfahrende Auto? Sieht der Autofahrer das Kind? Kann das Kind überhaupt die Straße überblicken?
Wenn Straßen in üppiger und schleppkurvengerechter Breite in andere Straßen einmünden: Können Kinder die Verkehrssituation überschauen, fühlen sie sich sicher und sind sie tatsächlich sicher beim unnötig langen Weg über die Straße?
Man weiß, dass Eltern vor nichts so sehr Angst haben wie davor, ihr Kind könnte im Straßenverkehr verunglücken. Deshalb legen Kinder immer weniger Wege selbständig zurück. Vor 20 Jahren legten 7- bis10-jährige Kinder noch gut ein Drittel ihrer Wege selbständig zurück, heute kaum mehr als 20%. Hinweise, dass es gar nicht so gefährlich sei, weil gar nicht so viele Kinder als Fußgänger oder Radfahrer verunglücken, missachten solche Zusammenhänge.

Für die gesunde Entwicklung von Kindern aber ist unabdingbar, dass sie selbständig und ohne Begleitung Erwachsener zu Freunden gehen können, auf den Spielplatz, in die Musikschule oder zum Sport.

1. Gehwegüberfahrten

Entlang der Hauptstraße in Vaihingen oder der Böblinger Straße in Heslach gibt es sogenannte Gehwegüberfahrten. Entlang dieser Straßen wird der Gehweg über einmündende Querstraßen hinweggeführt, damit nicht mehr die Kinder ständig auf die Autos achten müssen, sondern die Autofahrer beim Überfahren des Gehwegs auf die Kinder. Nichts ist kinderfreundlicher als ein Gehweg, der auch bei einer Straßeneinmündung ein Gehweg bleibt.

Wir beantragen:
  1. Wo immer der öffentliche Raum neu gestaltet wird (z.B. in städtebaulichen Sanierungsgebieten oder bei Straßenbaumaßnahmen), werden an Einmündungen von kleineren Straßen in größere Straßen Gehwegüberfahrten gebaut.
  2. Die Verwaltung legt zeitnah dar, wo überall Gehwegüberfahrten geplant sind.
2. Querungshilfen

Wir beantragen:

Die Verwaltung legt ein Programm "100 sichere Überwege für Kinder auf". Es geht darum, für Kinder Straßenquerungen durch Gehwegnasen, Hüpfinseln, Zebrastreifen oder Fußgängerampeln sicherer zu machen.
Dazu bildet die Verwaltung eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe aus Ordnungsamt, Stadtplanungsamt und Tiefbauamt, die das Programm zusammen mit den Bezirksbeiräten erarbeitet und für seine Umsetzung sorgt.
In das Programm werden die folgenden Straßenquerungen aufgenommen, die wir aus der Fülle der Orte herausgegriffen haben, wo in einer kinderfreundlichen Stadt Querungshilfen nötig wären.


Manfred Kanzleiter Annette Sawade Monika Wüst
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzende

Dr. Roswitha Blind Marita Gröger

Andreas Reißig