Kinderfreundlicher Verkehr IV
In einer kinderfreundlichen Stadt kommen die Kinder sicher über die Straße
Wer mit jüngeren Kindern den Schulweg einübt, der erlebt, wie jede Straße für Kinder eine gefährliche Hürde ist. Wenn ein Kind die Straße zwischen parkenden Autos überquert: Sieht das Kind das heranfahrende Auto? Sieht der Autofahrer das Kind? Kann das Kind überhaupt die Straße überblicken?
Wenn Straßen in üppiger und schleppkurvengerechter Breite in andere Straßen einmünden: Können Kinder die Verkehrssituation überschauen, fühlen sie sich sicher und sind sie tatsächlich sicher beim unnötig langen Weg über die Straße?
Man weiß, dass Eltern vor nichts so sehr Angst haben wie davor, ihr Kind könnte im Straßenverkehr verunglücken. Deshalb legen Kinder immer weniger Wege selbständig zurück. Vor 20 Jahren legten 7- bis10-jährige Kinder noch gut ein Drittel ihrer Wege selbständig zurück, heute kaum mehr als 20%. Hinweise, dass es gar nicht so gefährlich sei, weil gar nicht so viele Kinder als Fußgänger oder Radfahrer verunglücken, missachten solche Zusammenhänge.
Für die gesunde Entwicklung von Kindern aber ist unabdingbar, dass sie selbständig und ohne Begleitung Erwachsener zu Freunden gehen können, auf den Spielplatz, in die Musikschule oder zum Sport.
1. Gehwegüberfahrten
Entlang der Hauptstraße in Vaihingen oder der Böblinger Straße in Heslach gibt es sogenannte Gehwegüberfahrten. Entlang dieser Straßen wird der Gehweg über einmündende Querstraßen hinweggeführt, damit nicht mehr die Kinder ständig auf die Autos achten müssen, sondern die Autofahrer beim Überfahren des Gehwegs auf die Kinder. Nichts ist kinderfreundlicher als ein Gehweg, der auch bei einer Straßeneinmündung ein Gehweg bleibt.
Wir beantragen:
Wo immer der öffentliche Raum neu gestaltet wird (z.B. in städtebaulichen Sanierungsgebieten oder bei Straßenbaumaßnahmen), werden an Einmündungen von kleineren Straßen in größere Straßen Gehwegüberfahrten gebaut.
Die Verwaltung legt zeitnah dar, wo überall Gehwegüberfahrten geplant sind.
2. Querungshilfen
Wir beantragen:
Die Verwaltung legt ein Programm "100 sichere Überwege für Kinder auf". Es geht darum, für Kinder Straßenquerungen durch Gehwegnasen, Hüpfinseln, Zebrastreifen oder Fußgängerampeln sicherer zu machen.
Dazu bildet die Verwaltung eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe aus Ordnungsamt, Stadtplanungsamt und Tiefbauamt, die das Programm zusammen mit den Bezirksbeiräten erarbeitet und für seine Umsetzung sorgt.
In das Programm werden die folgenden Straßenquerungen aufgenommen, die wir aus der Fülle der Orte herausgegriffen haben, wo in einer kinderfreundlichen Stadt Querungshilfen nötig wären.
An der Taubenheimstraße in Bad Cannstatt zwischen Wiesbadener Straße und Martin-Luther-Straße befindet sich ein Kindergarten. Dort fehlt eine Querungshilfe zum Kurpark direkt gegenüber.
Querung der Waiblinger Straße in Bad Cannstatt im Zuge der Taubenheimstraße: Der Fußgängerüberweg von der Stadtbahnhaltestelle auf die nördliche Seite der Waiblinger Straße ist trotz Ampelanlage gefährlich: Die Fußgänger haben grün, während gleichzeitig die Autofahrer grün haben, die auf der Taubenheimstraße von Süden kommen und dann nach links in die Waiblinger Straße einbiegen. Für alle Beteiligten ist die Situation unübersichtlich, die Kinder nehmen die Autos nicht wahr, die Autofahrer rechnen nicht mit den Kindern. Zur Entschärfung der Situation muss die Signalanlage anders geschaltet werden.
Querung der Martin-Luther-Straße in Bad Cannstatt im Zuge der Sodener Straße: Auf der einen Straßenseite ist die Martin-Luther-Schule, auf der anderen Seite ein Kinderbetreuungshaus, in dem sich auch Schulräume befinden.
Querung der Wildunger Straße in Bad Cannstatt zwischen Daimlerstraße und Kreuznacher Straße zur künftigen Kita auf dem Terrot-Areal.
Querung der Brückenstraße in Bad Cannstatt zwischen Haldenstraße und Hallstraße: Einrichtungen für Kinder und Jugendliche befinden sich auf verschiedenen Straßenseiten, direkt gegenüber.
Kreisverkehr Obere Waiblinger Straße / Martha Schmidmann Straße in Bad Cannstatt: Dieser Kreisverkehr muss kinderfreundlich umgestaltet werden. Bisher gibt es dort nur zwei Zebrastreifen. Dort geht es zum Kinderhaus Kneippweg, zum Anna Haag Haus, zum Spielplatz in den Wannenäckern.
Querung der Straße Am Römerkastell in Bad Cannstatt (Hallschlag) zwischen Essener Straße und Naststraße: Es geht um einen sicheren, direkten Überweg vom Kinderhaus/Nachbarschaftstreff ins Römerkastell.
Querung der Rostocker Straße in Bad Cannstatt (Hallschlag) im Zuge der Dessauer Straße: Auf der einen Seite der Rostocker Straße ist die Kindereinrichtung "Dracheninsel", auf der anderen Seite ein Spielplatz.
Straße Lange Morgen in Heumaden am Haupteingang der Grund- und Hauptschule Heumaden: Gegenüber dem Schuleingang stößt ein Fußweg aus einer Grünanlage auf die Straße, der von vielen Kindern benützt wird. Autos parken dort trotz Halteverbots, so dass die Autofahrer die Kinder schlecht sehen.
Fuchswaldstraße in Kaltental vor der Grundschule: Die Fahrbahn sollte dort eingeengt werden. Die Fuchswaldstraße ist zwar Tempo-30 -Zone, die Geschwindigkeitsbegrenzung wird aber nicht eingehalten.
Querung der Uhlbacher Straße in Obertürkheim im Zuge der Quittengasse: Dies ist ein wichtiger Überweg zur Grundschule.
Querung der Straße Imweg in Obertürkheim im Zuge der Bergstaffelstraße: Dort steigen Kinder aus dem Bus aus, die sicher über die Straße kommen müssen.
Querung der Asangstraße in Obertürkheim im Zuge der Straße Im Mäder: Dort steigen Kinder aus dem Bus aus, die sicher über die Straße kommen müssen.
Querung der Ostendstraße im Osten im Zuge der Wegeverbindung Strombergstraße - Klingenstraße: Schulkinder gehen auf diesem Weg zur Klingenbachschule, und erfahrungsgemäß gehen sie nicht den Umweg über die Ampelanlage Talstraße / Wagenburgstraße und auch nicht über den Zebrastreifen bei der Post. Querungshilfen braucht es auch dort, wo Kinder tatsächlich eine Straße queren.
Werderstraße im Osten an der Einmündung in die Hackstraße: An diesem Zuweg zur Stadtbahnhaltestelle Bergfriedhof fahren von der Hackstraße herabfahrende Autos mit Schwung um die Kurve, und parkende Autos verstellen die Sicht.
Überweg über die Hackstraße im Osten im Zuge der Schwarenbergstraße: Schulklassen aus der Grund- und Hauptschule Ostheim müssen zum Sportunterricht in die EnBW-Halle und überqueren dabei die Hackstraße. Die Mittelinsel bietet keinen Platz für eine ganze Klasse, aber ein Lehrer allein begleitet eine ganze Klasse.
Überweg über die Neckarstraße im Osten zum Zeppelingymnasium: Dieser Überweg ist gefährlich für die Schulklassen aus der Grund- und Hauptschule Ostheim, die zum Sportunterricht auch ins Zeppelingymnasium müssen.
Querung der Talstraße im Osten, im Bereich vom Am Gelben Weg: Hier ist angesichts der Breite der Talstraße eine Fußgängerampel nötig.
Querung der Wagenburgstraße im Osten: Zwischen Ameisenbergstraße und Libanonstraße mündet eine Treppe aus der dortigen Grünanlage in die Wagenburgstraße. Sehr viele Schüler überqueren dort die Wagenburgstraße auf dem Weg ins Wagenburggymnasium
Gesicherter Überweg an der Bushaltestelle Heidehofstraße im Osten.
Querung der Neuhauser Straße in Plieningen vor der Stadtbücherei.
Querung der Echterdinger Straße in Plieningen in der Höhe der Köpfertstraße: Dies ist der Weg zum Kindergarten im Köpfert, der nach der Aufsiedlung von Köpfert und Schießhausäcker noch mehr frequentiert werden wird.
Querung der Kreuzung Eduard-Steinle-Straße / In der Werre / Fridinger Straße in Sillenbuch: Die Kreuzung ist durch parkende Autos und die Steigung der Straße In der Werre unübersichtlich. Kinder queren diese Straße auf dem Weg zu Schule und Freibad.
Querung des Straßenstücks zwischen Schwieberdinger Straße und B 10 in Stammheim im Zuge der Korntaler Straße: Dort müssen die Fußgängerampeln in Grüner Welle geschaltet werden, nur dies ist kindgemäß. Wenn Kinder auf einer Hüpfinsel ankommen, gehen sie immer wieder bei Rot weiter über die Straße, was zu gefährlichen Situationen führt.
Kreuzung Marco-Polo-Weg / Korntaler Straße in Stammheim: Hier gibt es nur eine Ampelanlage im Zusammenhang mit der Bushaltestelle in der Korntaler Straße. Diese Kreuzung ist für Kinder unübersichtlich, sie kommen hier auf dem Weg zur Schule vorbei. Deshalb müssen auch die anderen Überwege mit einer Ampel gesichert werden.
Querung der Korntaler Straße in Stammheim im Zuge der Amundsenstraße.
An der Erdmannhäuser Straße in Stammheim liegt ein katholischer Kindergarten. Im Zusammenhang mit dem Bau der U 15 wurde dort eine provisorische Gehwegnase angelegt. Diese Gehwegnase hat sich bewährt und muss dauerhaft erhalten bleiben.
Am Marco-Polo-Weg in Stammheim, kurz vor der Einmündung in die Freihofstraße, liegt das Jugendhaus. Im Zusammenhang mit der Bau der U 15 wurde dort ein neuer Gehweg angelegt. Er hat sich bewährt und muss dauerhaft erhalten bleiben.
Querung der Böblinger Straße im Süden im Zuge der Taubenstraße: Nur am Schöttleplatz und am Bihlplatz gibt es sichere Querungen über die Böblinger Straße, ein sicherer Übergang dazwischen fehlt.
Querung der Böblinger Straße im Süden im Zuge der Tannenstraße: Ein sicherer Überweg ist nicht zuletzt wegen der SchülerInnen des Mörike-Gymnasiums wichtig.
Querung der Zellerstraße im Süden im Zuge der Straße Strohberg: Dies ist der Weg zu einem Spielplatz.
Filderstraße / Lehenstraße im Süden: Die von Norden kommenden Autofahrer, die nach links in die Filderstraße in Richtung Markuskirche abbiegen, übersehen oft die dortige Fußgängerampel, weil sie sich auf eine Lücke zum Einfädeln konzentrieren. Ein gelbes Blinklicht direkt vor dem Restaurant "Sultan Saray" könnte Abhilfe schaffen.
Querung der Luise-Benger-Straße in Uhlbach in Höhe der Kirche: Die Kinder des nördlichen Teils von Uhlbach (Rieslingweg, Herrengasse) hben keinen Überweg über die Luise-Benger-Straße, um zur Grundschule zu kommen.
Querung der Innsbrucker Straße in Uhlbach im Zuge der Luise-Benger-Straße: Dies ist ein wichtiger Schulweg, und die Innsbrucker Straße mit ihrem kurvigen Verlauf ist nicht gut einsehbar.
Querung der Luise-Benger-Straße in Uhlbach im Zuge des Rührbrunnenwegs: Dort ist ein Spielplatz, und wegen parkender Autos auf der Seite des Rührbrunnenwegs haben die Kinder keine gute Einsicht in die Straße.
Querung der Waldburgstraße in Vaihingen im Bereich der Thingstraße, beim Eingang zum Waldheim.
Querung der Heerstraße in Vaihingen im Zuge der Wolfmahdenstraße: Die überbreite Heerstraße ist dort sehr unübersichtlich.
Querung der Heerstraße in Vaihingen im Zuge der Honigwiesenstraße: Die überbreite Straße Heerstraße ist dort sehr unübersichtlich.
Querung der Heerstraße in Vaihingen im Zuge der Bachstraße: Dies ist der Weg zu einem Spielplatz.
Querung der Meluner Straße in Vaihingen im Bereich des Hanne-Schorp-Pflumm-Wegs: Dort befindet sich das neue Bürgerhaus Lauchhau-Lauchäcker mit Angeboten für Kinder und einem großen Vorplatz, den die Kinder dieses kinderreichsten Stuttgarter Stadtteils erfreulich gut zum Spielen annehmen.
Querung der Solitude Straße in Weilimdorf im Zuge der Greutterstraße: Dort ist bereits eine Hüpfinsel vorhanden, ein zusätzlicher Zebrastreifen ist notwendig.
Querung der Solitude Straße in Weilimdorf im Zuge der Thaerstraße: Auch hier ist ein Zebrastreifen notwendig.
Querung der Solitude Straße in Weilimdorf im Zuge der Straße "Am Bergheimer Hof": Dort ist bereits eine Hüpfinsel vorhanden, ein zusätzlicher Zebrastreifen ist notwendig. Hier fahren Kinder vom Giebel mit dem Fahrrad zum Solitude-Gymnasium.
Querung der Solitudestraße in Weilimdorf beim Haus Nr. 97 (Fa. Walz/Florencis): Die Stadtbahn verläuft dort in Seitenlage, und die Aufstellfläche zwischen Stadtbahn und Straße ist viel zu klein. Auf dem Weg ins Solitude-Gymnasium sind dort viele Kinder unterwegs.
Querung der Solitudestraße an der Stadtbahnhaltestelle "Wolfbusch" in Weilimdorf:Die Stadtbahn verläuft dort in Seitenlage, und die Aufstellfläche zwischen Stadtbahn und Straße ist viel zu klein.
Querung der Arndtstraße im Westen im Zuge der Vogelsangstraße: Im Bereich Vogelsangstraße / Arndtstraße ist die Verkehrssituation ziemlich unübersichtlich, und von dort aus führt eine Staffel zur Vogelsangschule.
Querung der Breitscheidstraße und der Forststraße im Zuge der Schwabstraße im Westen: So kurz vor der Schwabschule müssen diese Straßen von vielen Kindern überquert werden, sind aber für Kinder schlecht einsehbar.
Das Zusammentreffen von Stiftswaldstraße und Straße im Lauchhau in Vaihingen ist ein Paradebeispiel dafür, wie großzügige Kurvenradien für den Pkw-Verkehr die Dimensionierung von Straßen bestimmen, ohne jeglichen Gedanken daran, dass Kinder diesen Ort queren wollen und müssen.
Querung der Mönchsbergstraße in Zuffenhausen im Zuge der Schozacher Straße.