Antrag vom 06/19/2008
Nr. 232/2008

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Wieso versteht man nur noch Bahnhof?



Nach einem höchst intensiv geführtem Wettbewerbsverfahren mit weit über 100 Teilnehmern ist im November 1997 der Bahnhofsentwurf des Büros Ingenhoven einstimmig zum Sieger gekürt worden. Im Jahr 2005 wurde ein leicht modifizierter Entwurf zusammen mit der Talquerung planfestgestellt.

Aus der Mitte des Städtebauausschusses ist nun massive Kritik in zweierlei Hinsicht laut geworden. Einerseits wird die gesamte städtebauliche Konzeption jetzt erstaunlicherweise verworfen. Andererseits werden technische und ästhetische Mängel am Ingenhoven-Bahnhof problematisiert, und es wird die Gestaltung/Nutzung des Straßburger Platzes angemahnt.
Die Bahn ihrerseits ist leider viel tiefer auf Tauchstation gegangen als der Bahnhof selbst je zu liegen kommt. Man hat bestenfalls inoffiziell vage Hinweise auf zeitgemäße technische Überarbeitungen bekommen. Nun hat sich vergangene Woche Bahnchef Mehdorn auf einer öffentlichen Veranstaltung folgendermaßen geäußert: Er selbst finde den Ingenhoven-Entwurf immer noch schön. Natürlich müssten neuere Vorschriften und Erkenntnisse wie z.B. beim Brandschutz und der Akustik in das Projekt eingebracht werden. Beim guten Willen Aller würde damit etwas Tolles entstehen.

Das Preisgericht 1997 mit Teilnehmern aus Stadt, Region, Land und Bahn hat sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Diese Tradition soll, ja muss nun wiederbelebt werden. Wurde doch damals zu Recht erkannt, dass es sich zwar um einen Bahnhof der DB, aber zugleich um den Bahnhof der Stuttgarterinnen und Stuttgarter, der Region und des Landes handelt.

Wir fragen:

Welche Details der Überarbeitung sind der Verwaltung bekannt, und wie ist sie bei dieser konkret beteiligt?

Ferner beantragen wir:

Noch vor der Sommerpause berichtet die Bahn im UTA über ihre - sich doch vermutlich im Rahmen einer einfachen Planänderung bewegenden - Vorstellungen. Dabei ist insbesondere darzulegen, ob das Projekt Ingenhoven noch als solches erkennbar ist und wie - am besten wohl über einen Wettbewerb - eine attraktive Gestaltung des Straßburger Platzes gefunden wird.

Manfred Kanzleiter Annette Sawade Monika Wüst
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzende

Dr. Rainer Kußmaul