Antrag vom 09/30/2009
Nr. 341/2009

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Güterbahnhofareal ideal für Baugemeinschaften

Baugemeinschaften haben es in dieser Stadt schwer. Weder gibt es eine zentrale Anlaufstelle, noch gibt es ordentliche Grundstücke. Bisher sind Baugemeinschaften in den Augen von Teilen der Verwaltung Investoren zweiter Klasse. Sie kommen erst zum Zug, wenn die anderen abwinken. Dies ist zu kurz gedacht. Baugemeinschaften bauen nicht nur gemeinsam ein Haus, sondern sie schaffen auch ein Stück soziale Stadt. Baugemeinschaften können die Keimzelle eines neu zu entwickelnden Stadtteils werden, denn sie wollen als Investoren nicht nur bauen, sondern auch in ihrem Werk wohnen und leben.
Deshalb sehen wir es als dringend notwendig an, die Baugemeinschaften als wichtige Keimzellen bei der Entwicklung des Güterbahnhofareals zu nutzen und zu unterstützen. Gerade in der schwierigen Anfangszeit können sie das Areal aufwerten und weiter entwickeln. Dies geht aber nur mit ordentlichen Grundstücken. So könnten die Grundstücke mit Ost-West-Ausrichtung in den Blöcken entlang der Bahnstrecke kleinteilig und mit Baugemeinschaften entwickelt werden.
Unabdingbar ist aber auch eine zentrale Anlaufstelle bei der Verwaltung. Darüber hinaus muss es ein transparentes Verfahren zur Vergabe der Bauflächen geben. Nicht allein der Preis darf dabei entscheidend sein, sondern auch das Konzept der Bewerber, denn davon hängt der Erfolg ab. Parallel dazu braucht es auch innerhalb der Verwaltung ein klares Verfahren zur Entwicklung und Vergabe von Bauflächen an Baugemeinschaften. Die Bauflächen am Güterbahnhof warten auf eine Entwicklung, deshalb ist es jetzt notwendig, beim Thema Baugemeinschaften endlich Nägel mit Köpfen zu machen.


Wir beantragen daher:

Die Verwaltung unternimmt folgende Schritte und berichtet darüber noch in diesem Jahr im Ausschuss für Umwelt und Technik:

1. Die bisherige Stelle bei der Stadtplanung, welche interimsweise und temporär das Thema Baugemeinschaften bearbeitet, wird in eine ordentliche, nach Außen auch kommunizierte zentrale Anlaufstelle für Baugemeinschaften umgewandelt.

2. Ein allgemeines Verfahren und Bewertungsgrundsätze zur Vergabe von Grundstücken an Baugemeinschaften unter Berücksichtigung des Konzeptes der Baugemeinschaften wird erarbeitet.

3. Die Verwaltung erarbeitet ein internes, verbindliches Verfahren und klare Zuständigkeiten zur Entwicklung von Baugemeinschaften und zur Vermarktung der Flächen dafür.

4. Auf dem Güterbahnhofareal werden zentrale Flächen in den Bauabschnitten 1 und 2 für Baugemeinschaften vorgesehen.



Peter Pätzold Werner Wölfle