Die Vorlage 846/2009 spricht leider nicht über die "Zukunft des Planetariums", sondern mittels negativer Zahlenspiele eher über dessen Beerdigung. Noch immer möchte der Herr Oberbürgermeister am Mobilitäts-Erlebniszentrum (MEZ) festhalten, obwohl es nicht mehr in die Zeit passt. Also wird nun erst einmal verschoben.
Dadurch erfährt das Planetarium eine stiefmütterliche Behandlung. In Vergessenheit ist wohl geraten, dass wir mal stolz sein konnten auf diese Nummer 1. Heute rutscht unser Planetarium im Konkurrenzvergleich Stufe um Stufe weiter abwärts. Und dennoch haben wir einen hochkarätigen Direktor, der in einem hohem Maß auf die Geduldsprobe gestellt wird.
Deshalb sind auf jeden Fall die eingestellten 5 Millionen für das Planetarium zu belassen und nicht für andere Zwecke zu verwenden. Darüber hinaus erbitten wir weitere Erfahrungswerte und beantragen:
Die Verwaltung berichtet in den Haushaltsberatungen über die Erfahrungen der Koppelung Hauptbahnhof/Planetarium in Freiburg und die Konsequenzen für einen Neubau bzw. für die Beibehaltung des alten Standortes in Stuttgart.
In Gesprächen mit der Deutschen Bahn klärt die Verwaltung die Möglichkeit, neben dem jetzigen Planetariumsstandort eine "Blue Box" zur Information über das Bauvorhaben Stuttgart 21 aufzustellen und das Planetarium hierbei einzubinden. Denn wer könnte sonst besser "Information per Projektion" präsentieren. Das Ergebnis wird ebenfalls in den Haushaltsberatungen präsentiert. Begründung: Auch das sicher nicht ganz preisgünstige Gutachten der Firma Nixdorf Consult (wie wurde es finanziert?) überzeugt uns nicht. Andere Fachleute geben dem Planetariumsbau weiterhin gute Lebenschancen. Durch die Mobilisierung über die Blue Box werden Bauunannehmlichkeiten für die Planetariumsbesucher zur Nebensache.
Das Kulturamt kalkuliert noch einmal im Hinblick auf die derzeitige Finanzsituation den Betrag, der zur Aufrüstung der Technik (mobil) unabdingbar ist, um die Konkurrenzfähigkeit zu erhalten. Begründung: Welche Lösung auch angestrebt wird, nur eine funktionstüchtige und zukunftsfähige Technik weckt das Interesse der Bevölkerung. Und diese muss schnell in den "alten" Standort kommen, entweder bis zu einem eventuellen Neubau oder auf Dauer.