Die Diskussionen um die dramatischen Dopingereignisse im Radsport seit der Tour de France 2007 und auch die Vorgehensweise der Stadt Stuttgart im Zusammenhang mit der Rad-WM 2007 halten auch nach dem Abschluss der WM unvermindert an. Für die SPD-Fraktion steht dabei außer Zweifel, dass die Stadt dabei bis auf in der Gesamtbedeutung geringe Fehler richtig gehandelt und einen nachhaltigen Versuch zur Reinigung des Sports geleistet hat. Dabei sei nicht verschwiegen, dass auch finanzielle Motive gewisse Handlungen beeinflusst haben. Doch entscheidend waren für die Nicht-Abage der WM im Juli die (im Nachhinein hohlen) Zusagen der Funktionäre McQuaid und Scharping, die sich durch ihre aktuellsten Aussagen als Rösslestäuscher entlarvt haben. Natürlich ist auch uns nicht verborgen geblieben, dass sowohl in Kreisen der Sportfunktionäre als auch in sportbegeisterten Kreisen der Bevölkerung die konsequente Handlungsweise der Stadt (noch) nicht auf vollstes Verständnis stößt. Dem stehen aber auch bedeutende und ermutigende Worte der Unterstützung, auch aus höchsten Funktionärskreisen, gegenüber.
Nun gilt es jedoch zu überlegen, wie die Stadt sich weiter im Kampf für einen dopingfreien und damit erst fairen Sport verhält. Wenn man sich jetzt zurücklehnt und zur Tagesordnung zurückkehrt, als wenn nichts geschehen wäre, hätte man eine große Chance verspielt. Stuttgart sollte sich im Gegenteil mit an die Spitze einer Antidopingbewegung stellen. Dies wird glaubwürdig nur gelingen, wenn vor Ort das vorgeführt wird, was man draußen in der Welt gerne sehen würde.
Daher beantragen wir:
Die Verwaltung legt bis zur ersten Lesung des Haushalts eine Konzeption und eine Kostenabschätzung für ein Programm "Stuttgart ohne Doping im Sport" vor. Mit diesem soll an Stuttgarter Schulen und in den Stuttgarter Sportvereinen (dort natürlich vor allem mit Kindern und Jugendlichen) das Thema Doping schonungslos aufgearbeitet und für einen dopingfreien Sport geworben werden.
