Antrag vom 10/21/2002
Nr. 367/2002

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

DIE REPUBLIKANER im Stuttgarter Gemeinderat
Betreff

Städtische Notübernachtung in der Hauptstätter Straße 150 ab sofort ganzjährig

Die im Sozialausschuß vorgelegte Mitteilungsvorlage GRDrs 799/2002 halten wir für sehr aufschlußreich.
Dort wird ausführlich über die städtische Notübernachtung in der Hauptstätter Straße 150 als niederschwelliges Hilfeangebot berichtet.
In den Öffnungsmonaten war die Notübernachtung in den Jahren 2001/2002 zwischen 64% und 95% ausgelastet. Die hohe Nachfrage hat dazu geführt, daß die Notüber- nachtung bereits in diesem Jahr 2,5 Monate länger geöffnet hatte als geplant.
Durch die ungünstige Wirtschaftslage und die akute Wohnungsnot in Stuttgart ist zu erwarten, daß die Nachfrage in der nächsten Zeit eher zunehmen wird, selbst die Sozialverwaltung sieht eine Ausweitung des Angebots als notwendig. Die bisherigen Erfahrungen seien allesamt positiv.
Wir verweisen zusätzlich darauf, daß die städtische Notübernachtung den betroffenen Wohnungslosen wichtige Leistungen anbietet, die auch im öffentlichen Interesse liegen.
Wohnungslose, die ein Dach über dem Kopf haben - zumindest nachts - sind nicht auf das Biwak angewiesen. Dies dient nicht nur deren Gesundheit, sondern führt im Ergebnis auch dazu, daß die Wohnungslosen eine menschenwürdige Anlaufstelle haben und nicht zum Vagabundieren gezwungen sind. Außerdem erhöht sich durch eine feste Anlaufstelle die Möglichkeit, auf diesen Personenkreis sozialpflegerisch einzuwirken und den allgemeinen Gesundheits- und Hygienestandard dieser Personengruppe zu erhöhen. Auch im Bereich der Drogenproblematik ergeben sich vornehmlich positive Ansätze.

Wir beantragen:

Die städtische Notübernachtung in der Hauptstätter Straße 150 wird ab 2003 als Ganz- jahreseinrichtung geführt. Die relativ geringen Mehrkosten von insgesamt ca 23.000 € pro Monat werden vorläufig durch Einsparungen und Umschichtungen im Sozialetat gedeckt. Zu den Haushaltsberatungen für den Haushalt 2004/2005 ist vom Sozialreferat eine entsprechende Vorlage zu erstellen.




Dieter Lieberwirth Sabine Johnson Erwin Joos
Gruppensprecher