Antrag vom 12/07/2006
Nr. 405/2006

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Marie Juchacz ehren !

Wir beantragen:

Die Stadtverwaltung berücksichtigt bei Vergabe von Straßennamen an neue Verkehrsflächen bzw. bei Namensgebung einer Stuttgarter Einrichtung die Frauen- und Sozialpolitikerin Marie Juchacz.

Begründung:

"Es ist das erste Mal, dass in Deutschland die Frau als Freie und Gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf", so begann die Abgeordnete Marie Juchacz ihre Rede am 19. Februar 1919 vor der deutschen Nationalversammlung in Weimar - ein geschichtsträchtiger Augenblick. Einen Monat zuvor konnten erstmals in der deutschen Geschichte Frauen selbst wählen und auch gewählt werden. Daran hatte Marie Juchacz großen Anteil.

Die Armut an den Wurzeln zu bekämpfen und nicht an ihren Symptomen, war ihr sozialpolitisches Ziel. Mit der Gründung der Arbeiterwohlfahrt - ebenfalls 1919 - entsprach sie dem Bedürfnis der Arbeiterschaft, der damaligen Zeit und ihren eigenen Zielsetzungen. Sie verstand es, die Arbeiterwohlfahrt bis zu deren Zerschlagung im Jahre 1933 zu einer angesehenen Organisation zu entwickeln.

Eine Wanderausstellung anlässlich ihres 125. Geburtstages im Jahr 2004 weist nun im Stuttgarter Rathaus für kurze Zeit auf das Lebenswerk Marie Juchacz hin. Ein Zeichen von Dauer wäre eine angemessene Würdigung ihrer Leistungen.


Manfred Kanzleiter Annette Sawade Monika Wüst
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzende