Antrag vom 04/19/2002
Nr. 149/2002

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion, SPD-Gemeinderatsfraktion, Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Kompetenzbündelung für die Popular- und Nachwuchsmusikförderung
- Konsequenzen aus der Studie über den Popularmusikstandort Stuttgart


In den interfraktionellen Anträgen 449/2000 vom 23.06.00 und 33/2001 vom 23.01.01 wurde im Kontext des Ausbaus von Stuttgart als attraktivem Musikstandort die Entwicklung einer ämterüber- greifenden Struktur- und Maßnahmenplanung zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Rock-, Pop-, HipHop- und ähnlichen Musikbereichen der Landeshauptstadt eingefordert. Hierauf erklärte sich das Kulturamt im Ausschuss für Kultur und Medien am 06.03.01 bereit, eine Studie über den Popular- musikstandort Stuttgart unter Federführung von Paul Woog zu erstellen.

Seit Anfang September 2001 liegt die Studie nun vor. Darauf bezugnehmend hat der Ausschuss für Kultur und Medien am 06.02.02 über die Gestaltung einer möglichen Förderung von Popular- und Nachwuchsmusik diskutiert, aus der kulturelle, soziale und nicht zuletzt wirtschaftliche Impulse entstehen könnten. Eine kommunale Unterstützung sollte dabei sowohl infrastrukturelle Maßnahmen, als auch die Förderung von Bildungsangeboten enthalten.

Nach Anlage der Studie sind die Zielgruppen der kommunalen Popular- und Nachwuchsmusik- förderung Bands und Einzelkünstler, offene und verbandliche Jugendarbeit, Kultureinrichtungen und -initiativen, Ausbildungseinrichtungen sowie Firmen und Existenzgründer in der Medien- und Musikwirtschaft. Entlang der vorgeschlagenen Bausteine sind die Themen der Förderung: Raum/ Infrastruktur, Know-how und Kommunikation – oder mit anderen Worten: Ausbildung, Darstellung, Wahrnehmung und das Schaffen von Popmusik (Produktion, Präsentation, Rezeption, Qualifikation).

Als inhaltliche Stichworte seien zum Beispiel genannt: Proberäume, Veranstaltungsorte, Gewerbe- flächen/Büroflächen, Ausstattung bestehender Räume, Technik Pool, Bandentwicklung/Coachings, kulturelles Lernen/learning by doing, musikalisches Know-how, nicht-musikalisches Know-how, soziale Kompetenzen, Vermittlung von Popmusik und ihrer Geschichte, Bündelung von Experten- wissen, Durchführung von Veranstaltungen/Podiumsdiskussionen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Kommunikation zwischen der Stadt und jungen Firmen, Austausch zwischen öffentlichen Fördereinrichtungen, imagebildende Maßnahmen nach Außen, Schaffung von Ansprechpartnern/Anlaufstellen, etc.

Damit die Stadt eine zielgruppenorientierte und effektive Förderung im Popularmusikbereich instal- lieren kann, muss also ganz unterschiedliches Fachwissen aus den Bereichen Kultur, Jugend, Wirtschaft und Bildung verfügbar gemacht werden. Da sich diese Förderbereiche inhaltlich nicht voneinander abgrenzen lassen, muss eine querschnittsorientierte, aber auch zugleich fachspezifische Kompetenzbündelung erfolgen. Dies kann eine rein zentralistische, solitär konstruierte Stelle bei der Stadtverwaltung (wie zum Beispiel ein städtischer Popmusikbeauftragter) aufgrund der Bandbreite wohl kaum leisten.






Vor dem Hintergrund dieser Voraussetzungen beantragen wir:


Die Stadtverwaltung legt in der ersten Jahreshälfte 2002 ein Umsetzungskonzept zur Nachwuchs- und Popularmusikförderung vor. Dieses Umsetzungskonzept muss ein konkretes Strukturmodell und Finanzierungsvorschläge beinhalten. Hierbei müssen die genannten fach- und institutionenübergrei- fenden Anforderungen der Popularmusikförderung erfüllt werden.

Dabei sind sowohl bestehende, als auch neue Ressourcen einzusetzen (Kulturförderung, Jugend- arbeit, Wirtschaftsförderung, etc.).






Dr. Susanne Eisenmann Andreas Reißig Dr. Michael Kienzle
Stellv. Fraktionsvors. Stellv. Fraktionvors.