Antrag und Anfrage vom 12/07/2001
Nr. 684/2001

Antrag und Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Einweihung eines Denkmals im Lager Riga

Dem Artikel von Thomas Faltin "Erste Ideen für Mahnmal" in der Stuttgarter Zeitung vom 4. 12. 2001 entnehmen wir, dass am vergangenen Freitag in Riga ein Denkmal für 25 000 deportierte und ermordete jüdische Menschen eingeweiht wurde. Anwesend waren staatliche und städtische Repräsentanten aus den damaligen Deportationsgebieten, darunter auch der nordrhein-westfälische Innenminister. Stuttgart war nicht vertreten.
Professor Dr. Paul Sauer, der ehemalige Leiter des Stadtarchivs, war mit einer Delegation des Freundeskreises der Synagoge Freudental bei der Einweihung anwesend. Wie aus diesem Kreis zu hören war, ist es Herrn Prof. Sauer wohl nur nach wiederholten Vorstößen beim Leiter des Kulturamtes, Herrn Dr. Ostberg, gelungen, die Stuttgarter Rolle mit den Namenslisten der Stuttgarter Opfer dort übergeben zu dürfen.

Wir betrachten diesen Vorgang als einen nicht nur peinlichen, sondern in der Vorgehensweise auch überaus seltsamen. Es kann und darf nicht sein, dass die Landeshauptstadt Stuttgart bei einem solchen Ereignis in so wenig sensibler Weise vorgeht.

Wir beantragen:

In der nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses gibt der Oberbürgermeister einen Bericht über die Vorgehensweise der Stadtverwaltung.





Dr. Rainer Kußmaul Edeltraud Hollay Manfred Kanzleiter
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvors. Stv. Fraktionsvors.




Helga Ulmer