Völlig überraschend ist dem Aufsichtsrat der SSB mitgeteilt worden, dass die Betriebserlaubnis der Standseilbahn (Linie 20) vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (LGRB) zum 30. Juni 2003 befristet wurde. Ausgerechnet der Brand im Tunnel von Kaprun im November 2000 ist Anlass und muss für Auflagen mit einer Investitionssumme von mindestens 3 Mio Euro herhalten, obwohl die Stuttgarter Bahn in keinerlei Hinsicht vergleichbar ist.
Man kann sich aktuell des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Auflage für nicht wenige bei SSB und Stadt eine willkommene Gelegenheit ist, sich der aus ihrer Sicht "Last" Standseilbahn zu entledigen. Hätte man in der Vergangenheit genau so ohne Widerspruch und weiterführende Vorschläge auf Auflagen und Richtlinien reagiert, so gäbe es heute nicht mehr die Hauptattraktion im Rathaus in Form des Paternosters, und der Weinberg an der Neuen Weinsteige würde auch nicht mehr existieren.
Aber schon regen sich die Stuttgarter Gemüter! Und sollten die vielen unbezahlten Sonderschichten der SSB Werkstatt-Leute im Jahr 1999 umsonst gewesen sein, um den vom schweren Sturm erheblich beschädigten Wagen der Standseilbahn wieder zum Laufen zu bringen?
Um mehr Transparenz für die Öffentlichkeit herzustellen und eine breite offene Diskussion in Gang zu bringen, beantragen wir:
Im Ausschuss für Umwelt und Technik wird bereits im Januar durch SSB und einem Vertreter des LGRB Bericht erstattet. Auch eine Stellungnahme der Branddirektion zur Situation der tunnelfreien und mit Rettungswegen versehenen knapp 600 Meter langen Strecke wäre hilfreich.
Vom Oberbürgermeister und der SSB erwarten wir eine Aussage, dass alles Erdenkliche unternommen wird, die Standseilbahn mit ihrem historischen Ambiete zu erhalten. Hierzu gehören Strategien, unangemessene Forderungen abzuwehren bzw. Versuche nicht abwehrbarer Auflagen nach dem GVFG fördern zu lassen.
Stuttgart Marketing stellt dar, wie sie die Standseilbahn in ihr Tourismuskonzept aufnehmen kann.
Die Stadtverwaltung berichtet über eine mögliche Einbindung in das Projekt Mobilist.