Antrag vom 03/02/2009
Nr. 90/2009

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Quartier S
Die Verkehrsführung entscheidet

Die Entscheidung zur Aufstellung des Bebauungsplanes für das Projekt „Quartier S“ steht auf der nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik an. Unabhängig von der städtebaulichen Bewertung des Projekts müssen mit der Realisierung Antworten über die künftige Verkehrsführung getroffen werden.
Trifft der Gemeinderat die Grundsatzentscheidung, die Paulinenbrücke abzureißen, dann muss beim Quartier S nicht über eine Zu- und Abfahrt über die Paulinenbrücke gestritten werden. Dann braucht es die Bereitschaft, den Verkehrsraum Tübinger- / Eberhardstraße neu zu gestalten mit einem zukunftsfähigen, modernen Konzept wie „shared space“, einem gemeinsam genutzten Verkehrsraum. Wo und wie der Verkehr in Zukunft im und um das Quartier fließt, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg der Umgestaltung.
Wer den Abriss als Ziel nicht will und die Umgestaltung des Straßenraums auch nicht, der muss dann konsequenterweise für die Zu- und Abfahrt auf der Paulinenbrücke stimmen. Wer dieses dann ablehnt, den interessieren die Bewohner des Viertels nicht, aber genau so wenig die anderen Geschäftsleute. Die kleinen Geschäfte haben nur eine Entwicklungschance, wenn der öffentliche Raum aufgewertet wird und vor ihrer Türe nicht noch mehr Autos und Lastwagen fahren und parken.


Wir beantragen daher:

1. Der Gemeinderat beschließt in einem Grundsatzbeschluss den Abriss der Paulinenbrücke.
2. Der Straßenraum der Tübinger- / Eberhardstraße von der Paulinenstraße bis zum Wilhelmsplatz wird als öffentlicher Raum durch das Konzept „shared space“ aufgewertet.


Wenn diese Punkte keine Mehrheit finden, beantragen wir:

3. Die Hauptzu- und Abfahrt für das Projekt „Quartier S“ erfolgt über die Paulinenbrücke.

Falls auch dies abgelehnt wird, müssen wir das Projekt „Quartier S“ definitiv ablehnen, da es dafür kein zukunftsfähiges und ausreichendes Verkehrskonzept gibt.


Werner Wölfle Peter Pätzold