Haushaltsantrag vom 10/19/2007
Nr. 441/2007

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion, Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2008/2009 - Finanzplanung bis 2011
Bildungspartnerschaft konkret
Spielerisch lernen - für eine gute Bildung unserer Kinder

Die Kommune, Verwaltung und Gemeinderat, hat keinen direkten Einfluss auf die inhaltliche Schulentwicklung und auf die individuelle konzeptionelle Ausrichtung und das Engagement der einzelnen Schulen in Stuttgart und daran wird sich auch – zu unserem Bedauern - in absehbarer Zukunft nichts ändern.

Aus diesem Grund ist einerseits der weitere Ausbau der Bildungsförderung in Stuttgarter Kindertageseinrichtungen - wie sie bereits in den Haushaltsjahren 2006/2007 begonnen wurde - weiter zu führen. Gleichzeitig muss die Sprachförderung nochmals ausgebaut werden.

Das Stuttgarter Konzept zur Sprachförderung, das erfreulicherweise von allen Stuttgarter Trägern von Kindertagseinrichtungen gemeinsam getragen wird, bedarf einer Weiterentwicklung. Es erscheint uns sinnvoll, bei Gruppen mit 80 % und mehr Kindern mit Migrationshintergrund die zusätzliche Personalausstattung auf 20 % zu erhöhen. Derzeit beträgt die zusätzliche Personalressource in Gruppen mit Sprachförderung durchgängig 10%.

Gleichzeitig müssen wir als Kommune ein Interesse daran haben, Stuttgarter Grundschulen dazu zu motivieren, einen internen Schulentwicklungsprozess zu beginnen und neue Formen der Kooperation mit den Kindertageseinrichtungen, die Kinder aus ihrem Schuleinzugsbereich betreuen, einzugehen.

Um Kinder den Übergang vom Kindergarten in die Schule zu erleichtern, den Übergang erfolgreich zu gestalten, müssen sich die beiden Systeme auf einander zu bewegen, eng kooperieren und ein gegenseitiges Verständnis für die individuellen Voraussetzung der jeweiligen Kinder erreichen. Dazu müssen beide Seiten die notwendige Bereitschaft aufbringen. Um hierzu einen Motivationsschub zu geben, halten wir es für sinnvoll, auf Antrag für Bildungspartnerschaften städtische Mittel einzusetzen.

Wir beantragen daher:

1. Die Verwaltung legt bis zur ersten Lesung des Haushalts 2008/2009 einen Sachstandsbericht über die bisherigen Ergebnisse der Umsetzung der „Bildungsförderung“ vor.

2. Die Sprachförderung wird weiter ausgebaut. Künftig bereits für Gruppen mit 50% Kindern mit Migrationshintergrund.

3. In Gruppen mit 80 % und mehr Kindern mit Migrationshintergrund wird die Personalausstattung auf 20 % erhöht.

4. Alle Träger sind verpflichtet einmal jährlich Sprachstandserhebungen durchzuführen, sofern sie städtisch gefördert sind.

5. Der ganzheitliche Entwicklungsstand wird in regelmäßigen Abständen dokumentiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Sprachentwicklung gelegt. Notwendige Konsequenzen werden möglichst gemeinsam mit den Eltern gezogen. Die Verwaltung legt dazu ein geeignetes Konzept vor.

6. Die Stadt richtet für die nächsten fünf Jahren - neben der Landesförderung - einen Qualitätsentwicklungsfonds für Stuttgarter Grundschulen in Höhe von jährlich 1 Mio € ein. Wesentliche Kriterien für die Vergabe der Mittel sind neue verbindliche Kooperationsformen von Kindertageseinrichtungen und Grundschule. ( Bildungshaus bzw. Bildungspartnerschaft), sowie ein internes Schulentwicklungskonzept. Zu „neuen verbindliche Kooperationsformen“ gehören z.B.: gemeinsame Aktivitäten, gemeinsame Nutzung von Räumen, gemeinsames „Lehren und Lernen“. Interessierte Schulen können mit ihren KITA-Partnern Anträge stellen analog dem Projektmittelfonds Zukunft der Jugend. Die bestehende Struktur des Vergabeausschusses „Projektmittelfonds Zukunft der Jugend“ wird genutzt. Die Vergabe der Mittel erfolgt durch den Gemeinderat.





Reinhold Uhl Werner Wölfle
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender
CDU-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen




Iris Ripsam Muhterem Aras
stv. Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzende
CDU-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen