Die Stadt als Vorbild, Berater und Förderer der Solarenergienutzung
"Die nicht verbrauchte Energie wird zur wichtigsten Energiequelle", so der Chef eines Energiekonzerns kürzlich zur Notwendigkeit des Energiesparens. Die Vermeidung von Energieverlusten durch energieeffiziente Bauweise bis hin zum Passivhausstandard und nachträgliche Wärmedämmung sind natürlich am wirkungsvollsten.
Daneben kommt aber der Art der Energieversorgung immer größere Bedeutung zu.
1. Sonnenergie ist die einzige Energieart, die unsere Energieprobleme langfristig lösen kann. Sie steht unbegrenzt zur Verfügung und ist als solche kostenlos. Mehraufwand entsteht lediglich bei Bau und Betrieb von entsprechenden Anlagen. Je höher die Energiepreise steigen, desto wirtschaftlicher ist die direkte oder indirekte Nutzung der Sonnenenergie, die zudem vielfältig gefördert wird. Wir verstehen darunter auch die im Boden oder in der Luft gespeicherte Sonnenenergie, die mittels Wärmepumpe gewonnen wird und eine effiziente Möglichkeit der Wärme- bzw. Kältegewinnung darstellt
Trotzdem stoßen wir immer wieder auf Vorbehalte und Bedenken. Sie reichen von der "Verschandelung der Dächer" durch Fotovoltaik- und Solaranlagen bis zu "Unwägbarkeiten des Untergrunds" beim Einbau von Erdwärmesonden, relativieren sich jedoch angesichts der absehbaren Verknappung der fossilen Energieträger und der CO2-Problematik.
Wir sind der Auffassung, dass die Stadt und ihre Betriebe mit gutem Beispiel voran gehen müssen - auch bei der Veräußerung von Grundstücken. Deshalb muss künftig bei jedem Neubau, bei jeder Sanierung und bei jedem Verkauf von Grundstücken geprüft werden, inwieweit die Nutzung von Sonnenenergie wirtschaftlich vertretbar ist. Bisher fehlen in den Gemeinderatsvorlagen häufig die erforderlichen Informationen in Form einer Gegenüberstellung der Investitions- und Folgekosten.
Wir beantragen:
Bei Neubau oder Erneuerung der Energieversorgung von städtischen Gebäuden wird obligatorisch geprüft, ob alternativ eine Wärmepumpe oder eine Solaranlage zur Unterstützung von Heizung und Warmwasserbereitung möglich ist und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt.
bei größeren Bauvorhaben werden die Bauherrn durch das Amt für Umweltschutz und das Energieberatungszentrum offensiver als bisher beraten. Bei Bürobauten, die im Sommer gekühlt werden, kann die Erdwärme besonders effizient eingesetzt werden, außerdem werden diese in der Regel auf Pfähle gegründet. Selbst im Preiswerten Wohnungsbau kann Erdwärme interessant sein: die Energieersparnis deckt den Mehraufwand bei den (subventionierten) Kapitalkosten und erleichtert die Tilgung.
Es werden Möglichkeiten der Förderung dargestellt für Ausnahmefälle, in denen z.B. wegen Denkmalschutz oder aus ästhetischen Gründen eine Wärmedämmung nicht möglich bzw. zumutbar ist. Obwohl Wärmepumpen bis zum fünffachen der eingesetzten Energie leisten, erreicht das Gebäude in der Regel nicht die bisher geforderten Kriterien.
Der Energiepass wird als Bewertungskriterium in den Mietspiegel eingearbeitet, damit die energetische Effizienz der Wohnung in die Miethöhe einfließen kann. Damit soll die Bereitschaft der Vermieter gefördert werden, Investitionen zu tätigen, von denen die Mieter in Form von Energieeinsparung profitieren.
Im Ausschuss für Umwelt und Technik erfolgt ein Bericht über die Erfahrungen bei der Nutzung der Erdwärme in den Wohnanlagen Stuttgarter /Föhrichstraße, Föhrichhof und Wolfbusch.
2. Anders als thermische Anlagen können Fotovoltaikanlagen unabhängig von der Gebäudetechik betrieben werden. Das eröffnet die Möglichkeit, die Dächer der öffentlichen Gebäude hierfür zur Verfügung zu stellen. Meist scheitert es jedoch daran, dass die Partner nicht zueinander finden. Auch müsste die Stadt ihre Zurückhaltung bei der Errichtung eigener Anlagen aufgeben.
Wir beantragen deshalb:
Es wird nach dem Vorbild anderer Städte auf der Webseite der Landeshauptstadt eine Solarbörse eingerichtet, in der geeignete Dachflächen veröffentlicht werden und in die sich interessierte Personen oder Gesellschaften eintragen können.
Bei Neubauten werden öffentlich-private Partnerschaften angestrebt bzw. eigene Anlagen im Rahmen des stadtinternen Contractings errichtet.