Antrag vom 10/28/2008
Nr. 419/2008

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Wohnen in der City - 30% bei Neubauvorhaben generell durchsetzen

Die Stadtkernziele formulieren die Notwendigkeit der Stärkung des Wohnens in der City und fordern einen Anteil von ca. 20% bei Neubauvorhaben. Der Sinn liegt auf der Hand: Die Vermeidung von toten Büroquartieren und reinen Gastronomiebezirken in den Abend- und Nachtstunden und die Schaffung eines Quartiersbesatzes mit Leuten, die ein Interesse an einem funktionierenden und sicheren öffentlichen Bewegungsraum haben. Gleichzeitig wird dem steigenden Bedarf an qualitätvollem innerstädtischen Wohnen nachgegangen.

Eigentlich liegt dies auch im Interesse aller, die Büros, Gastronomie und Handel in diesen Quartieren betreiben, da eine nachhaltige Nutzung nur in einem funktionierenden Quartier möglich ist und ein höherer Besatz mit Sicherheitskräften ein Bewohnerumfeld nicht ersetzen kann und zudem sehr teuer ist.

Dennoch glauben viele Gewerbetreibende, Haus- und Grundbesitzer und Investoren, dass dieser Wohnanteil ihre Immobilienrendite schmälert und versuchen, diesem sinnvollen städtischen Ansinnen aus dem Wege zu gehen.

Wir beantragen daher:
  1. Die Stadt wirbt öffentlich für den höheren Wohnanteil in der City, um Aktzeptanz bei den Immobilienbesitzern für diese Forderung zu ereichen.
  2. Die Stadt macht ummissverständlich deutlich, dass entsprechende Festsetzungen in Bebauungsplänen nicht verhandelbar sind und gleichzeitig in Bereichen mit altem Baurecht neue Bebauungspläne in aller Regel nur mit dem 30%igen Wohnanteil erfolgen werden. Die Auswirkung auf die Bodenpreise ist darzustellen.
  3. Gleichzeitig wird die ökonomische Seite des Wohnens beleuchtet: die vergleichsweise geringe Konjunkturabhängigkeit zentral gelegenen Wohnraums und die durchaus ansehnlichen Renditen, wenn man berücksichtigt, dass höhere Nutzungsziffern durch das zusätzliche Wohnen begründet sind und durch die Verbesserung der Stadtqualität begründet werden.








  4. Ohne eine Identifikation der Nutzer, vor allem der großen Dienstleister mit den Zielen der Stadt ist ein Miteinander nicht zu erreichen. Daher muss das Verfolgen der gemeinsamen Ziele auch Vorteile und das Konzentrieren auf kurzfristige Eigeninteressen Nachteile haben. Die Stadt entwickelt ein Instrumentarium, mit dem dieses erreicht werden kann.


Manfred Kanzleiter Annette Sawade Monika Wüst
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzende